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Kurz vorgestellt: Trust No One
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Auf den ersten Blick schaut Trust No One des kleinen Kiewer Indiestudios Triomatica wie ein herkömmliches Point-and-Click-Adventures an. Doch schon bald merkt man, dass es einen dazu bringt, über den Tellerrand hinauszuschauen – und das im wahrsten Sinne des Wortes.


Die mysteriöse KI-Firma
Wie gesagt, wenn man Trust No One das erste Mal startet, sieht es erst mal aus, wie zahlreiche andere Point-and-Click-Adventure. In der Ego-Perspektive bewegen wir uns durch eine wundervoll handgezeichnete 2D-Welt, in der wir einen Journalisten spielen. Als jener versuchen wir, nachdem wir einen Brief eines Whistleblowers erhalten haben, das Geheimnisgeflecht über eine mysteriöse KI-Firma zu lüften.
Bei unserer Ankunft am Bahnhof ist unser Informant aber nicht da. Stattdessen hat er uns Hinweisschnipsel hinterlassen, die uns nun durch Straßen, Gassen und Gebäude der ukrainischen Hauptstadt führen, wo wir nach Beweisen suchen müssen.

Detektivarbeit
Unser Vorgehen ist dabei ganz klassisch: Wir klicken auf Objekte, die uns dann, im besten Fall, nützliche Hinweise liefern. Damit hat es sich aber auch mit dem typischen Point-and-Click-Einerlei. Bereits die unterschiedlichen Locations stellen etwas Besonderes dar. Denn anstatt sie sich frei auszudenken, haben die Entwickler*innen hier reale Orten Kiews als Inspiration genutzt. Noch besonderer wird es aber bei den Rätseln. In vielen Fällen ist die Lösung für ein Rätsel nämlich nicht direkt im Spiel zu finden. Stattdessen muss man zum Beispiel in Google nach einem Wort suchen (was als Konsolero durch die Nutzung eines Smartphones/Tablets ja auch kein Problem darstellt), woraufhin man auf Wikipedia landet, um dort einen bestimmten Lösungsbegriff zu suchen. Oder man muss auf Google Maps nach einer Adresse suchen oder im Browser eine bestimmte URL eingeben, um dort etwa auf den nächsten Hinweis zu stoßen. Eine wirklich interessante Mechanik, die einem ein komplett anderes Spielerlebnis bietet.

Die Lösung liegt nicht auf der Hand
Leider übertreibt es das Spiel aber ab und an damit, einem nur so wenig Hinweise wie nur möglich anzubieten – sei es in Rätsel oder generell. Denn bedauerlicherweise passiert es deswegen einige Male, dass man einfach nicht weiß, was das Spiel nun genau von einem will. Sei es, wenn man auf Wikipedia in einem Artikel einen einzigen Begriff ausfindig machen muss, oder wenn man im Taxi sitzt und dort die nächste Zieladresse eingeben soll, ohne zu wissen, wie diese überhaupt lautet. Bei über 200 unterschiedliche Locations, die man potenziell ansteuern kann (tatsächlich werden davon nur eine Handvoll genutzt), ist das natürlich nicht ganz so ideal. Hier wäre sicherlich ein Tipp-Feature eine elegante Lösung gewesen, das einem zumindest grob sagt, wo man als Nächstes hin sollte.

Etwas kurz geraten
Wenn man lang genug überlegt und alle vorherigen Hinweise kombiniert, kommt dann aber doch irgendwann auf die richtige Spur. Enttäuschenderweise ist der Rätselspaß dann aber bald auch schon wieder vorbei. Wenn man gut durchkommt, kann man das Spiel nämlich in unter 15 Minuten durchspielen (wie ein Walkthrough der Entwickler auf YouTube beweist). Aufgrund der besagten Schwierigkeiten ist dies aber recht unwahrscheinlich. Viel eher wird man ungefähr zwei bis zweieinhalb Stunden brauchen, um einen der möglichen zwei Enden zu sehen. Leider ist das aber eben auch nicht gerade lang, weshalb man sich über eine längere Spielzeit durchaus gefreut hätte. Allerdings muss man in dem Zusammenhang ebenfalls wissen, dass Trust No One ursprünglich als Mobile und als sehr kostengünstiges Steam-Spiel (für gerade einmal 0,99 Euro bzw. 1,99 Euro) erschienen ist, was die kurze Spielzeit durchaus erklärt.

Fazit:
Trust No One ist ein äußerst interessantes Point-and-Click-Adventure, welches einen mit seinem außergewöhnlichen Rätsel-Ansatz dazu bringt, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Bedauerlicherweise ist es aber nicht immer so klar, was das Spiel nun überhaupt von einem will, weshalb das Suchen auf Wikipedia und Co. mitunter sehr mühselig wird. Dennoch ist die Idee wirklich toll und ich hoffe, dass in Zukunft noch mehr Spiele diesen Faden aufnehmen werden – und dabei etwas länger ausfallen. Je nachdem wie man sich anstellt, kann das Spiel nämlich bereits nach 20 Minuten schon wieder vorbei sein.

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Special vom: 25.06.2024
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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