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Kurz vorgestellt: The Complex
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FMV (Full Motion Video)-Spiele - besser bekannt als interaktive Filme - fristen ein Nischendasein, das im riesigen Angebot an Videospielen nur wenig Beachtung findet. Dennoch gibt es aber natürlich hier eine eingeschworene Fangemeinde, die auf jede neue Veröffentlichung aus diesem Genre sehnsüchtig wartet. Meistens handelt es sich dabei um Spiele von Wales Interactive. Der kleine Indie-Entwickler und Publisher hat sich nämlich bereits vor Jahren einen Namen als Herausgeber eben jener Spiele gemacht. Ihr neuestes Werk ist seit dem 31.03.2020 für PC, PS4, Xbox One und Switch erhältlich und wir sagen euch, ob sich das Spiel...äh der Film, ähh der interaktive Film auch für Neueinsteiger in dieses Genre lohnt.

Was ist FMV?
FMV-Spiele sind keine Neuheit. Vor allem zu Zeiten der CD-Rom erfreute sich dieses Genre über ein großes Interesse, schließlich konnte so etwas auf vorherigen Speichermedien nie zuvor wiedergegeben werden. Die Spiele von Wales Interactive sind aber dennoch noch etwas anders. Zwar ist das Konzept, alles mit realen Szenen und realen Schauspielern zu drehen, gleich geblieben, doch im Gegensatz zu den frühesten FMV-Spielen konzentrieren sich die Briten vor allem auf das Filmische. Das spielerische Element, das früher noch einen relativ großen Anteil in Anspruch nahm, ist bei ihren Spielen auf das Minimalste beschränkt. Genau wie bei dem experimentellen Film Black Mirror: Bandersnatch von und auf Netflix darf der „Spieler“ auch hier nur an wenigen wichtigen Stellen ins Geschehen eingreifen, indem er innerhalb eines eng begrenzten Zeitfensters zwischen verschiedenen Entscheidungen seine präferierte auswählt. Je nach Wahl verändert sich daraufhin die Handlung des Films. Der Sci-Fi-Film The Complex geht aber noch einen Schritt weiter, denn die Entscheidungen haben nicht nur Einfluss auf den Film, sondern auch auf die Beziehungen zwischen den verschiedenen Charakteren. Sind wir nett, verändert sich die Beziehung zu der jeweiligen Person ins Positive. Sind wir weniger nett, ändert sie sich ins Negative. Doch wozu das Ganze? Zum einen verändern natürlich auch sie den Spielablauf. Zum anderen werden diese Statistiken aber auch dazu genutzt, um am Ende eine Persönlichkeitsbeurteilung zu errechnen, die man dann, gemeinsam mit dem Titel des gerade gesehen Endes und einer Auflistung aller überlebenden bzw. gestorbenen Protagonisten, präsentiert bekommt.

Hoher Wiederspielwert

Wann man das Ende zu Gesicht bekommt, hängt übrigens stark von den Entscheidungen, die man trifft, ab. Zwischen 20 und 80 Minuten ist alles möglich, wobei der Wiederspielwert sehr hoch ist. Schließlich unterscheidet sich nicht nur die Spieldauer, auch das Ende ist beinahe jedes Mal ein anderes. Denn je nachdem wie man sich entscheidet, bekommt man immer andere der insgesamt 196 Filmabschnitte und neun verschiedenen Enden zu sehen. Die Unterschiede können dabei sehr groß sein. Manche Entscheidungen haben nämlich große Auswirkungen, während andere kaum den Verlauf der Geschichte verändern.
Als ein sehr nutzerfreundliches Feature empfand ich die Möglichkeit, ab dem zweiten Durchlauf bereits bekannte Szenen überspringen zu können. So muss man nicht immer wieder das Gleiche mit ansehen und kann sich stattdessen über die möglicherweise neuen Geschehnisse freuen. Man freut sich tatsächlich, denn die Filmsequenzen bieten nicht nur technisch, sondern auch schauspielerisch eine sehr hohe Qualität. Bei den Darstellern handelt es sich nämlich mitnichten um irgendwelche unbekannten Laiendarsteller, sondern um teilweise gestandene Profis. Allen voran seien hier Dr. Amy Tennat-Darstellerin Michelle Mylett genannt, die vielen sicherlich aus dem Netflix-Film El Camino Christmas bekannt sein dürfte. Ein weiteres bekanntes Gesicht ist Kate Dickie, die unter anderem als Lysa Arryn in der Erfolgsserie Game of Thrones zu sehen war. Weitere Darsteller sind u.a. Al Weaver (Grantchester), Kim Adis (Get Even), Rachel Petladwala (M.I.High), Akie Kotabe (The Man in the High Castle) und Karen Westwood (Two Thousand Acres of Sky). Sie alle spielen ihre Rollen sehr gut und überzeugend. Worum es dabei im Genauen geht, wird an dieser Stelle aber nicht verraten. Ansonsten würde ich jedem den Spaß, all dies selbst zu erfahren, nehmen – was ich natürlich nicht möchte.


Fazit:
Gerade jetzt schauen viele vermehrt Filme oder vertreiben sich die Zeit mit Spielen. Warum nicht einfach beides mal zusammenlegen? Genau das macht der interaktive Film The Complex. Auch wenn sich das spielerisch in Grenzen hält, verbindet er doch beide Welten auf eine gute Weise und erzählt dabei eine durchaus spannende Sci-Fi-Geschichte, die man sich dank der neun Enden auch gerne öfters ansehen kann.
Wer alle favorisierten Filme auf Netflix angesehen und seine Spiele auch schon zig Mal durchgespielt hat, sollte sich The Complex von Wales Interactive also unbedingt mal anschauen.
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Special vom: 08.04.2020
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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