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Kurz vorgestellt: The Many Pieces of Mr. Coo
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Es gibt Spiele, von denen sieht man einen einzigen Screenshot oder einen kurzen Trailer und man weiß sofort "das muss ich unbedingt haben". Genauso erging es mir, als ich das erste Mal etwas von The Many Pieces of Mr. Coo gesehen habe. Bereits nach wenigen Sekunden war ich von dem außergewöhnlichen Grafikstil dermaßen fasziniert, dass ich es kaum erwarten konnte, mir selber einen Eindruck davon zu verschaffen.
Nun war es endlich so weit. Am 07. September brachten der spanische Künstler Nacho Rodriguez und das kleine spanische Indie-Studio Gammera Nest ihr aktuellstes Spiel heraus und mir damit endlich die Gelegenheit, mir die Optik einmal selber anzuschauen.

Für all diejenigen, die bisher noch nie etwas von The Many Pieces of Mr. Coo gehört oder besser gesagt gesehen haben, werde ich hier mal versuchen zu erklären, weshalb mich der Art Style sofort so interessiert hat: Der Hauptprotagonist selber, Mr. Coo, ist per Hand gezeichnet und erinnerte mich sofort an das legendäre HB-Männchen. Genau wie das Werbemaskottchen kann nämlich auch Mr. Coo sein Mund weit aufreißen oder sich mitunter sogar etwas verformen, was wirklich sehr lustig aussieht.
Die Welt in der sich Mr. Coo bewegt, ist hingegen in einem ganz anderen Stil gehalten. Anders als der Hauptprotagonist, der sehr einfach gezeichnet wurde, präsentieren sich die Hintergründe in einem unfassbaren Detailgrad und äußert surreal. Passend dazu sind auch die Monster, die in dieser Welt leben, skurril und mitunter sogar etwas angsteinflößend. Doch damit ist noch nicht genug. Denn zu diesem ohnehin schon wilden Stil-Mix gesellt sich auch noch ein realer weißer Handschuh hinzu, der immer wieder ins Bild kommt und Einfluss auf Mr. Coo bzw. die Spielwelt nimmt.
Wie Du wahrscheinlich merkst, ist es wirklich nicht ganz einfach, die Optik optimal zu erklären. Am besten schaut man sich wirklich einfach mal den Trailer an, der unten zu finden ist. Danach wirst Du dann bestimmt nachvollziehen, weshalb ich von dem Grafikstil so begeistert war und noch immer bin.

Weniger außergewöhnlich ist hingegen das Gameplay von The Many Pieces of Mr. Coo. Hierbei handelt es sich nämlich im Prinzip um ein klassisches Point-and-Klick-Adventure, nur dass wir hier immer nur ein paar Gegenstände anklicken können. Genau das ist auch unsere Aufgabe, denn bei den Rätseln, die es zu lösen gilt, um in der Geschichte weiterzukommen, geht es eigentlich immer nur darum, die Gegenstände/Knöpfe/Hebel in einer bestimmten Reihenfolge zu drücken. Allzu schwer ist das natürlich nicht, gerade weil man sich auch langsam an die Reihenfolge herantasten kann. Zwar muss man dann teilweise Passagen wiederholen, doch da die Savepunkte sehr fair gesetzt wurden, stellt das kein allzu großes Problem dar. Sollte man tatsächlich mal gar nicht weiterkommen (was aber eigentlich nicht möglich ist) gibt es auch noch ein Buch, das man anklicken kann und in dem dann nicht nur Tipps, sondern gleich der gesamte Lösungsweg Schritt-für-Schritt gezeigt wird. Wer es sich nicht noch einfacher machen möchte, als das Spiel ohnehin schon ist, sollte sich also zweimal überlegen, ob man wirklich die Hilfe des Buches in Anspruch nehmen möchte. Zumal ein wenig überlegen die Spielzeit zumindest ein wenig in die Länge treibt. Denn allzu lang ist The Many Pieces of Mr. Coo leider nicht ausgefallen. Ganz ohne Hilfen habe ich knapp unter zwei Stunden benötigt, um den Abspann zu sehen. Hat man das Spiel einmal durchgespielt, findet man beim nächsten Durchlauf ab und an Papierblätter, die vorher nicht dort lagen. Eine Änderung des Gameplays bringen diese Blätter allerdings nicht mit sich. Denn anstatt ein neues Feature zu sein, kann man sich auf ihnen einfach nur Zeichnung von Mr. Coo, der Spielwelt und anderen Charakteren anschauen. Immerhin ist so zumindest ein kleiner Anreiz gegeben, das Spiel noch ein zweites Mal durchzuspielen.

Ich für meinen Teil brauchte allerdings nicht noch eine extra Motivation, um das Abenteuer von Mr. Coo nochmal zu erleben. Denn neben dem tollen Grafikstil, von dem ich nach zwei Stunden noch lange nicht genug hatte, ist ein weiterer Grund, weshalb ich direkt noch einen zweiten Durchgang gestartet habe, die Sounduntermalung. Denn auch wenn Mr. Coo oder die anderen Charaktere kein Wort sprechen und ihre Gefühle lediglich durch Gestik und Mimik darstellen, ist der Soundtrack von Julie Reier grandios und untermalt jede einzelne Sequenz nahezu perfekt. Obwohl mir das Spiel also beinahe in allen Belangen gefallen hat, gibt es doch auch etwas zu bemängeln. Das Ende des Spiels kommt nämlich sehr abrupt. Mir kam es beinahe so vor, als ob man einfach mittendrin aufhören würde. Unterstützt wird dieses Gefühl von der "To Be Continued"-Einblendung, die man zum Schluss zu sehen bekommt. Es scheint also gar nicht einmal so abwegig, dass bereits mehr vom Spiel existiert, man aber einfach irgendwo einen Schlussstrich ziehen musste, um es nicht zu groß werden zu lassen bzw. noch genügend Material für einen zweiten Teil zu haben. Das Ganze wäre bestimmt auch etwas eleganter möglich gewesen, allzu tragisch ist dieses abrupte Ende aber auch wieder nicht. Immerhin dürfen wir uns so auf weiteren Spielspaß mit Mr. Coo freuen.


Fazit:
Meiner Meinung nach sollte The Many Pieces of Mr. Coo jeder einmal gespielt haben. Weniger weil das Gameplay so fesselnd, innovativ oder spannend ist, das ist es mit seinem klassischen Point-and-Klick-Adventure Gameplay und den viel zu einfachen Rätseln nämlich sicherlich nicht. Nein, vielmehr ist die Präsentation und der Grafikstil im Speziellen der Grund dafür. Der Grafikstil mit seinem Mix aus einem rudimentär gestalteten Comicmännchen, einer unfassbar detailreichen als auch surrealen Spielwelt samt ebenso surrealen und skurrilen Monstern und den immer mal wieder einfliegenden realen weißen Handschuh ist dermaßen faszinierend, dass man es einfach mal selber gesehen haben muss.

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Special vom: 17.09.2023
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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