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Let's Watch: Le Mans 66 – Gegen jede Chance
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le_mans_66_coverAm 02. April erscheint mit Le Mans 66 – Gegen jede Chance das nicht nur bei Rennsportfans hochgelobte Biopic rund um die Rivalität zwischen Ford und Ferrari während des legendären Langstreckenrennens 1966 in Le Mans auf DVD, Blu-ray, 4K Ultra HD sowie als Limited Steelbook Edition für das Heimkino.

Henry Ford II (Tracy Letts) hat das Familiengeschäft seines Grossvaters Anfang der 1960er Jahre übernommen. Um amerikanische Autos am von europäischen Herstellern dominierenden Markt zu etablieren, überarbeitete er das Firmenkonzept mit Hilfe des jungen Visionärs Lee Iacocca (Jon Bernthal) und dem ehemaligen Rennchampion und Ingenieur Carroll Shelby (Matt Damon).
Zusammen kreierten sie den Ford GT40, der Ferrari in ihrem eigenen Rennen in Le Mans 1966 schlagen sollte - was bis dahin keinem amerikanischen Model zuvor gelingen wollte. Mit dem britischen Rennfahrer Ken Miles (Christian Bale) arbeiten sie an dem revolutionären Rennwagen, doch die Zusammenarbeit der Dickköpfe stellt sich als komplizierter dar, als anfangs gedacht. Doch alle verfolgen das gleiche Ziel: Ken Miles soll mit dem Ford GT40 als erster über die Ziellinie von Le Mans 1966 fahren...

Filmkritik

Von 1960 bis 1965 dominierte Ferrari Le Mans und war gleich sechsmal hintereinander Sieger des wohl berühmtesten und wichtigsten Automobilrennens der Welt. Einen ärgerte diese Dominanz ganz besonders: Henry Ford II. Aufgrund zahlreicher tödlicher Unfälle in den 1950ern hatte sich die Ford Motor Company eigentlich dazu entschlossen, nicht mehr an Rennen teilzunehmen – einzige Ausnahme war die heimische NASCAR-Serie, an der sie nach wie vor teilnahmen. Da die roten Boliden aus Maranello aufgrund ihrer Siege in Le Mans aber jede Menge Publicity machten und Ford außerhalb der USA in Vergessenheit zu verfallen drohte, entschied sich Henry Ford II wieder in den internationalen Motorsport einzusteigen. Zu diesem Zweck wollte er Ferrari übernehmen. Enzo Ferrari wollte aber unbedingt die Zügel der Rennsportabteilung in den Händen behalten, weshalb die Verhandlungen schlussendlich scheiterten und Ferrari an Fiat ging. Gleichzeitig war dies aber auch der Anfang eines der legendärsten Zweikämpfe in der Historie des Motorsports. Angespornt Ferrari unbedingt in Le Mans zu schlagen, startete Ford jetzt seinerseits ein neues Rennteam mit dem Auftrag, einen Wagen zu entwickeln, der Ferrari schlägt.
Der Anfang unter John Wyer war noch sehr holprig, doch als 1964 ein gewisser Carroll Shelby angeheuert und damit beauftragt wurde, den bis dahin technisch unzuverlässigen Ford GT40 zu überarbeiten stellte sich schon bald der Erfolg ein. Was folgte, war ein dreifacher Triumph beim Rennen 1965 samt eines neuen Distanzrekords von 4843,090 km.

Genau diese packende Geschichte bis hin zum überragenden Sieg der Ford Motor Company im Jahr 1965 wurde in Le Mans 66 – Gegen jede Chance nacherzählt. Was dabei vor allem Motorsportfans begeistern dürfte: Regisseur James Mangold (Walk the Line, Wolverine: Weg des Kriegers) machte daraus keinen typischen Hollywoodstreifen, bei dem es vor allem um viel Action geht. Nein, Mangold hat ein Biopic erschaffen, das auch rasante Rennaction beinhaltet, aber sich eben die Zeit nimmt, die ganze Geschichte der Rivalität der beiden Automobilhersteller genauestens zu beleuchten. Dabei werden nicht nur historische Fakten wiedergegeben und nachgestellt, sondern auch alle damals beteiligten Figuren mit der benötigten Zeit vorgestellt und charakterisiert. Wer sich schon mal ein wenig mit Henry Ford II, Carroll Shelby oder auch Ken Miles befasst hat, wird vieles, was diese Leute so ausmachte, auch in dem Film wiederfinden.
Dass das so ist, liegt aber nicht nur an der tollen Regiearbeit, sondern auch an den Darbietungen der Darsteller. In erster Linie sind hier Tracy Letts (Homeland, Lady Bird) als Henry Ford II, Christian Bale (The Dark Knight, Equilibrium) als Ken Miles und Matt Damon (Das Bourne Ultimatum, Der Marsianer – Rettet Mark Watney) als Carroll Shelby zu nennen. Alle drei spielen ihre Rollen grandios. Man merkt ihnen an, dass sie sich viel mit ihren jeweiligen Charakteren auseinandergesetzt und deren typische Charakterzüge so gut wie nur möglich verinnerlicht haben. Bale brilliert mit dem Miles-typischen Mix aus Arroganz und Familienmensch, Damon legt genau die für Shelby-typische Akribie an den Tag und Letts hat den für Henry Ford II typischen Wortschlag drauf. Die restlichen Darsteller bleiben bei einem so toll agierenden Dreiergespann zwangsweise etwas im Schatten, was aber nicht bedeutet, dass sie ihre Arbeit deswegen schlecht gemacht haben. Ganz im Gegenteil, auch sie überzeugen auf ganzer Linie und runden den Film so perfekt ab.

Normalerweise würde meine Kritik zum Film an dieser Stelle enden. Doch im Fall von Le Mans 66 – Gegen jede Chance muss ich dann doch noch etwas hinzufügen. Denn neben dem Regisseur und den Darstellern gibt es noch einen Punkt, der hier aus der Masse heraussticht und unbedingt Erwähnung finden sollte. Ich spreche von den Rennszenen. Wie schon gesagt, stehen diese zwar nicht allein im Mittelpunkt des Films, dennoch sind sie unerlässlich. Umso erfreulicher ist, dass auch sie brillant inszeniert wurden. Das liegt vor allem daran, dass hier kein Computer am Werk war, sondern tatsächlich Autos mit über 240 km/h über die Strecken jagten. Nur so konnten die Action, die Rasanz und die Spannung, die echte Rennen ausmachen, so grandios eingefangen werden. Zugammen mit den spektakulären Kameraschnitten (nicht umsonst hat der Film u.a. den Oscar für den besten Schnitt erhalten) sind so die bisher wohl besten Rennszenen der Filmgeschichte entstanden.

Bild & Ton
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut. Vor allem die Schärfe ist hervorragend und lässt in Nahaufnahmen sehr viele Details wie etwa Falten erkennen. Auch der Kontrast ist in weiten Teilen sehr gut. Nur hier und da wirkt das Bild ein wenig zu hell. Das sind aber nur Ausnahmen. Auch bei den Farben gilt selbiges. In den allermeisten Fällen wirken diese zwar kräftig, aber dennoch natürlich. Körnung oder ähnliches gibt es zu keiner Zeit – außer es ist vom Film gewollt, um einen etwas dreckigeren Look zu schaffen.
Le Mans 66 – Gegen jede Chance hat bei den diesjährigen Oscars den goldenen Jungen für den besten Tonschnitt erhalten. Das merkt man dem Ton der Blu-ray auch an. Denn obwohl die deutsche Tonspur im Vergleich zum englischen Originalton (DTS-HD MA 7.1) „nur“ in DTS 5.1 vorliegt, hört sich auch die deutsche Synchro ausgezeichnet an. Vor allem während der Rennen, wenn die Autos mit knatternden Motoren über die Strecke rasen, kommen diese nicht nur wundervoll wuchtig, sondern auch mit einer unglaublichen Räumlichkeit aus den unterschiedlichen Boxen. Wer die „Crank it ups“ während der Nascar-Übertragungen vermisst, findet hier also eine mehr als zufriedenstellende Alternative. Doch nicht nur die Motorensounds hören sich erstklassig an, auch die Dialoge strömen kristallklar aus den Boxen und sind dank der perfekten Abmischung jederzeit gut verständlich.

Bonusmaterial
Als Bonusmaterial bietet die Blu-ray unter „Die Rivalität zum Leben erwecken“ eine ganze Reihe an Featurettes an, die insgesamt knapp eine Stunde lang andauern. Den Anfang macht „Prolog: Die perfekte Runde“, in der es vor allem um eine Szene geht, in der Ken Miles erklärt, wie er auf der Rennstrecke die schnellstmögliche Runde zustande bekommt. In „Die Rivalität inszenieren“ sprechen Regisseur James Mangold sowie die Darsteller über die Entstehung des Films und weshalb es so lang gedauert hat, bis dieser realisiert werden konnte. In „Der echte Ken Miles“ und „Der echte Carroll Shelby“ geht es um den realen Rennfahrer Ken Miles bzw. den echten visionären Sportwagenhersteller Carroll Shelby, wobei Christian Bale und Matt Damon erklären, welche Herausforderungen es bei der Darstellung der beiden Charaktere gab. In „Der echte Ford GT40S“ wird hingegen der reale Ford GT40S noch einmal genauer unter die Lupe genommen und erzählt, weshalb er so ein spezielles Auto war. „Was ein gutes Filmauto ausmacht: Eine Ära erschaffen“ gibt einen genaueren Blick auf die Entstehung der Auto-Szenen und Mitarbeiter des Films verraten, welche Herausforderung es war, die Autos alle zusammenzubekommen und sie dann auch noch so aussehen zu lassen, wie man sie im Film sieht. Außerdem spricht u.a. James Mangold darüber, wie wichtig es war, dass die Szenen an den authentischen Schauplätzen gedreht wurden und welche Schwierigkeiten es gab, den 60er Flair originalgetreu herüberzubringen. Den Abschluss macht dann der Epilog „Bruderschaft“, in dem es darum geht, dass der Film nicht nur ein Sportfilm, sondern auch einer ist, in dem es um Freundschaft geht.
Wie man sieht, bieten die Extras also sehr viele Einblicke in die Entstehung des Films und sind deshalb auch perfekt dazu geeignet, einen gemütlichen Filmabend abzuschließen.


Fazit:
James Mangold hat mit Le Mans 66 – Gegen jede Chance eines der besten Sportbiopics aller Zeiten erschaffen, das den Spagat zwischen geschichtlicher Genauigkeit und Action perfekt hinbekommt. Fans dieses Genres bzw. Motorsportfans können sich zudem auch noch über eine nahezu perfekte Technik erfreuen, denn sowohl das Bild als auch der Ton sind auf der Blu-ray absolute Spitzenklasse.
Wer die Geschichte eines der berühmtesten Zweikämpfe der Motorsporthistorie noch einmal erleben möchte, sollte sich Le Mans 66 – Gegen jede Chance also auf keinen Fall entgehen lassen!


Originaltitel: Ford v. Ferrari
Darsteller: Adam Mayfield, Ben Collins, Benjamin Rigby, Bridie Latona, Caitriona Balfe, Christian Bale, Jack McMullen, JJ Feild, Jon Bernthal, Jonathan LaPaglia, Josh Lucas, Julian Miller, Marisa Petroro, Matt Damon, Noah Jupe, Ray McKinnon, Remo Girone, Rudolf Martin, Tracy Letts, Ward Horton
Regisseur(e): James Mangold
Veröffentlichung: 02. April 2020
Studio/Verleih: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Spieldauer: 152 Minuten
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren

Wer jetzt Interesse daran hat, sich Le Mans 66 – Gegen jede Chance zu kaufen, der kann dies u.a. über Amazon machen. Den Film gibt es dabei ab 12,99 Euro auf DVD, Blu-ray, 4K Ultra HD sowie als Limited Steelbook Edition.

Copyright: © Twentieth Century Fox Home Entertainment Germany
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Special vom: 01.04.2020
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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