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Let's Watch: In sicheren Händen
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in_sicheren_h__ndenAm 5. September bringt StudioCanal Germany mit In sicheren Händen einen neuen Film in ihrer Arthaus-Reihe auf DVD heraus.

Der kleine Theo wurde kurz nach seiner Geburt ausgesetzt. Nun liegt seine unsichere Zukunft in den Händen des Wohlfahrtssystems und seines vorübergehenden Pflegevaters Jean. Auch für Jean selbst sind Pflegefamilien nichts Neues. Er erhält die Aufgabe, sich um Theo zu kümmern, während die Adoptionsstelle eine passende Familie für ihn sucht. Alice kann keine Kinder bekommen, hat aber nie den Wunsch aufgegeben, Mutter zu sein. Nach vielen Rückschlägen ist sie nun bereit, ein Kind zu adoptieren. In sicheren Händen folgt dem engagierten Team von Sozialarbeitern und deren Bemühen und Jeans Unterstützung, aus Theo und Alice eine Familie zu machen.

Filmkritik
Es muss nicht immer Action oder Mystery sein. Manchmal bietet auch das wahre Leben genügend Dramen. Erst Recht, wenn es um ein Thema wie die Familiengründung geht. Denn was für viele als selbstverständlich angesehen wird, ja nicht selten sogar ganz unverhofft oder ungewollt geschieht, ist für andere ein sehr trauriges Thema. Viele Frauen hätten zwar gerne Kindern, können sie aber aus verschiedensten Gründen nicht bekommen, was sie jeden Tag verfolgt. Natürlich gibt es noch die Möglichkeit einer Adaption, doch auch das ist nicht so einfach. Die Wahrscheinlichkeit, dass man auserwählt wird, ein Kind adoptieren zu dürfen, ist gering und mit zahlreichen Auswahlkriterien verbunden. Manchmal dauert es Jahre, bis man den erhofften Anruf erhält, manchmal wartet man sogar vergebens darauf. Doch wer entscheidet überhaupt darüber, wer ein Kind adoptieren darf und welche Kriterien kommen dabei zum Tragen? Genau diesen Fragen geht In sicheren Händen nach. Die französische Filmemacherin Jeanne Herry (Snowblind, Sie verehrt ihn) bringt uns dabei ein Team aus Sozialarbeitern näher, die für den kleinen Theo eine neue Familie suchen. Obwohl dieser Einblick wirklich interessant ist und zeigt, welch komplexe Aufgabe es ist, die richtigen Personen dafür zu finden, ist es doch vor allem die Geschichte von Alice, einer jungen Frau, die selbst keine Kinder bekommen kann, die einen so richtig emotional mitnimmt. Dass dem so ist, liegt zum einen natürlich an der ganzen Geschichte, aber auch an der schauspielerischen Leistung der Alice-Darstellerin. Die 46-jährige Élodie Bouchez (Ein Engel verschwindet) bringt die vielen Emotionen, von Trauer über Verzweiflung bis hin zur puren Freude, dermaßen glaubwürdig herüber, dass man denken könnte, dass es sich hierbei um eine Dokumentation handelt.

Bild & Ton
Sowohl beim Bild als auch beim Ton darf man bei In sicheren Händen keine Wunderwerke erwarten. Hierbei handelt es sich schließlich um kein Multimillionen-Dollar bzw. Euro-Filmprojekt, sondern um einen Arthaus-Film mit einem sehr speziellen Thema. Große Effekte oder ähnliches darf hier also niemand erwarten, ganz abgehen davon, dass sie bei einem solchen Film ohnehin vollkommen fehl am Platz wären. Stattdessen erhält man ein ruhiges, durchgehend scharfes Bild, dessen Farben hier und da mal etwas blass erscheinen, was bei einem solchen Film, meiner Meinung nach, aber vollkommen okay ist.
Beim Sound gibt es eigentlich gar nichts zu meckern. Zwar muss man auch hier auf großartige Soundeffekte verzichten – doch was hätten die hier auch zu suchen? Stattdessen erhält man, sowohl im französischen Original, als auch in der deutschen Synchronfassung, einen guten 5.1 Dolby Digital-Sound, der die wenigen lauteren Geräusche (Babygeschrei) gut auf die Boxen verteilt und ansonsten die zahlreichen Dialoge stets verständlich herüberbringt.
Genau so etwas erwartet man hier, weshalb ich mit der technischen Darbietung vollends zufrieden bin.

Bonusmaterial
Wer schon des öfteren Arthaus-Filme gesehen hat, wird wissen, dass Extras bei ihnen leider nicht an der Tagesordnung stehen. Umso erfreulicher ist es, dass In sicheren Händen nicht nur den offiziellen Trailer anbietet, sondern obendrein auch noch ein Making-of, das mit rund 25 Minuten auch eine ansehnliche Laufzeit aufweist. In dieser Zeit bekommt man von Regisseurin und Drehbuchautorin Jeanne Herry die Entstehungsgeschichte und Beweggründe, überhaupt einen Film über dieses Thema zu drehen, erläutert. Dazu gibt es auch reichlich Einblicke hinter die Kamera, so dass man sehr gut sieht, wie einige Szenen des Films gedreht wurden.


Fazit:
Natürlich gibt es immer wieder Filme, die einem im Gedächtnis bleiben. Zumeist ist dies aber der Tatsache geschuldet, dass die Filme irgendwelche besonders spannenden, actionreichen oder lustigen Szenen haben oder einfach technisch herausragend sind. Dann gibt es noch Filme wie In sicheren Händen, die all dies nicht aufweisen können, dafür aber ein Thema aufgreifen, das einem einfach sofort unter die Haut geht. Genau dies Geschieht hier. Zu sehen, wie aufopferungsvoll die Sozialarbeiter dafür arbeiten, kleinen, ausgesetzten oder abgegebenen Babys ein neues, sicheres und liebevolles Zuhause zu suchen und auf der anderen Seite eine Frau zu sehen, die alles dafür geben würde, endlich ein Baby adoptieren zu dürfen, geht einem einfach ans Herz - vor allem, weil man weiß, dass so etwas tagtäglich geschieht und es tausende Frauen wie Alice gibt, die gerne ein Kind hätten, es aber nicht können.
Ich für meinen Teil kann diesen Film nur empfehlen - ganz gleich, ob man nun selbst ein Elternteil ist, eine Familie plant oder was auch immer. Dieser Film ist einfach nur menschlich und sollte auf jeden Fall gesehen werden.


Originaltitel: Pupille
Darsteller: Sandrine Kiberlain, Gilles Lellouche, Élodie Bouchez
Regisseur(e): Jeanne Herry
Veröffentlichung: 05. September 2019
Studio/Verleih: StudioCanal
Spieldauer: 110 Minuten
Altersfreigabe: Freigegeben ab 6 Jahren  

Wer jetzt Interesse daran hat, sich In sicheren Händen zu kaufen, der kann dies u.a. über Amazon machen. Den Film gibt es dabei ab 9,99 Euro auf DVD.

Copyright: © 2019 StudioCanal
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Special vom: 27.08.2019
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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