Drake Hollow ist ein neues Survival-Spiel, das sich mit ein paar besonderen Kniffen von der großen Masse abheben möchte. Bevor das Spiel aus dem Hause The Molasses Flood irgendwann im Laufe des Jahres erscheint, durften wir es uns es schon einmal kurz anschauen. Was den Spieler erwartet und ob sich der Kauf lohnen wird, erfährst Du in den nächsten Zeilen.
Survival-Spiele gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Um sich da aus der breiten Masse hervorzuheben, muss man sich schon etwas Besonderes einfallen lassen. Genau das haben sich auch The Molasses Flood, die Macher des Indie-Hits The Flame in the Flood, gedacht und brechen in ihrem neuesten Werk Drake Hollow mit manchen der über die Jahre fest zementierten Survival-Gameplaymechaniken. Am auffälligsten ist dabei wohl die Tatsache, dass wir uns hier nicht um unser eigenes Wohl kümmern müssen, sondern um das der Dragoras. Diesen kleinen niedlichen Pflanzenwesen ging es bisher eigentlich ganz gut. Doch seit kurzem überrennen die Unbändigen die Welt und verseuchen das Land mit Äther, wodurch der Lebensraum der Dragoras immer kleiner wird. Aufgrund von Wasser- und Nahrungsmangel verfallen sie in eine Art Winterschlaf und drohen auszusterben. Herbeigeholt von einer mystischen, schwarzen Krähe sollen wir nun dafür sorgen, dass die Unbändigen aus der Düsterwelt verschwinden und uns gleichzeitig um die Bedürfnisse der Dragoras kümmern.
Die kleinen niedlichen Wesen scheinen dabei nur wenige Ansprüche zu haben. Neben Nahrung und Trinken wollen sie einen Schlafplatz und etwas zur Belustigung haben – denn ohne ihren Spaß sterben die Kleinen. Wie in einem klassischen Survival-Spiel gilt es nun also, alles Notwendige in der Spielwelt aufzutreiben. Die ist dabei in unterschiedliche Regionen unterteilt. Die erste, die wir auch in der Preview-Version frei begehen konnten, stellt dabei ein klassisches Waldbiom dar, das mit Äther gefüllten Flüssen (in die wir ohne entsprechenden Trank am besten nicht steigen sollten) durchzogen ist. Über Brücken gelangen wir auf andere Inseln, auf denen wir neben Bäumen, alten Autowracks (die Düsterwelt scheint offensichtlich eine Parallelwelt in der normalen Menschenwelt zu sein) und allerlei anderem Schrott auch verlassene Häuser finden, in denen wir eine Menge nützliche Dinge finden. Haben wir genügend Material gefunden, begeben wir uns wieder auf den Hauptplatz und fangen an, dort eine Heimat für die Dragoras zu errichten – bzw. ihnen dabei behilflich zu sein. Denn wir geben ihnen eigentlich nur vor, wo was errichtet werden muss. Bauen müssen es die Kleinen anschließend dann selbst.
Ganz so einfach, wie sich das hier alles anhören mag, ist es dann aber leider (oder zum Glück?) nicht. Zum einen sehen wir uns immer wieder den fiesen Unbändigen gegenüberstehen, die im Wald herumwandern und in regelmäßigen Abstände das Lager angreifen. Zum Glück finden wir aber genügend schlagkräftige Argumente – vom großen Schaumstofffinger über eine große Keule bis hin zu Schusswaffen, gibt es hier so ziemlich alles – mit denen wir ihnen schnell den Garaus machen. Zudem können wir später auch Verteidigungsanlagen errichten, die es ihnen schwerer machen, ins Lager zu gelangen.
Das ist aber nur das eine Problem. Das andere besteht im Sammeln von Nahrung und Wasser. Beides ist nämlich nicht allzu üppig vorhanden und je mehr Dragoras wir in unserem Lager beheimaten, desto mehr Essen und Trinken benötigen sie natürlich. Auch das Alter der Kleinen hat Auswirkungen auf ihre Bedürfnisse. Mit Hilfe von Kristallen, die wir in der Spielwelt finden, können wir die Dragoras nämlich altern, respektive im Level aufsteigen lassen, was uns zwar mehr Erfahrungspunkte einbringt (die wiederum für das Freischalten neuer Gegenstände benötigt werden) aber eben auch die Nahrungs- und Wasserbedürfnisse in die Höhe steigen lässt. Man muss also auch ein wenig taktieren und abschätzen, wann man wie viele Dragoras aufleveln lässt. Im ersten Biom empfand ich die Nahrungs- und Wassersituation als sehr knifflig, weshalb ich nur ein paar der Pflanzenwesen aufleveln ließ. Inwiefern sich das in den anderen Biomen ändern wird, muss sich natürlich erst noch zeigen.
Ebenfalls noch keinen Eindruck konnte ich mir vom Multiplayermodus machen. Denn Drake Hollow kann man nicht nur alleine, sondern mit bis zu drei weiteren Leuten spielen und sich so gemeinsam um die Dragoras kümmern. Ob das Spiel dadurch zu leicht wird oder die Herausforderung an die Anzahl der Spieler angepasst werden wird, kann ich leider auch noch nicht sagen.
Ich kann aber mit Gewissheit sagen, dass Drake Hollow sehr charmant aussieht. Der Comiclook passt nämlich hervorragend zu den kleinen Wesen und vermittelt nicht sofort diese düstere Grundstimmung, wie es in anderen Survival-Spielen ja gerne der Fall ist. Hier gibt es tatsächlich schöne bunte Farben und wenn es den Dragoras gut geht, spielen und springen sie sogar fröhlich herum. Das ist wirklich mal eine nette Abwechslung, vor allem, wenn all das so schön flüssig läuft wie es bereits jetzt der Fall ist. Größere Bugs oder ähnliches konnte ich ohnehin nicht ausmachen – bleibt zu hoffen, dass dies auch im fertigen Spiel so sein wird.
Fazit:
Eigentlich bin ich Survival-Spielen mittlerweile schon überdrüssig – auf Drake Hollow freue ich mich aber tatsächlich. Denn mit seiner eigenen Herangehensweise an das Thema Survival und dem fröhlicheren Look hebt es sich von der breiten Masse ab und machte mir bereits jetzt sehr viel Spaß. Ich bin wirklich gespannt, welche Biome mich im fertigen Spiel noch alles erwarten und wie sich der Multiplayermodus spielen lassen wird.
Ich für meinen Teil kann es also kaum erwarten, bis Drake Hollow erscheinen wird. Dass es noch keinen festen Releasetermin gibt, sehe ich dabei weniger kritisch. Denn auch wenn die ersten Eindrücke schon hervorragend waren, sollen sich die Entwickler gerne so viel Zeit nehmen wie nötig, um uns Spielern das bestmögliche Spielerlebnis zu bieten.