Das im März erschienene Atomfall begeisterte Fans und Fachpresse gleichermaßen. Gerade mit seinem für Endzeit-Spiele ungewöhnlichen Setting und der bunten Spielwelt sorgte das Survival-Action-Rollenspiel für viel Aufsehen. Da man nach rund 17 Stunden aber wirklich alles, was im Spiel steckte, durchhatte, war der Ausflug in diese wunderbare Spielwelt nur von kurzer Dauer. Nun kehren wir allerdings nach Nordengland zurück. Denn kürzlich ist mit Wicked Isle der erste Story-DLC für Atomfall erschienen, der uns neue Spielinhalte verspricht.
Wicked Isle bringt uns allerdings nicht in die lieb gewonnene bunte Spielwelt des Hauptspiels zurück. Stattdessen geht es von Wyndham aus mit einem Boot in eine gänzlich neue Region der Karte, die Midsummer-Insel. Bereits die Überfahrt lässt erahnen, dass es sich bei der Midsummer-Insel um keine herkömmliche Insel handelt. Der Besitzer des Bootes will im Gegenzug dafür, dass wir sein Boot nutzen dürfen, nämlich die Rezeptur für ein Gebräu, welches früher einmal in einem Kloster gebraut wurde, das sich in der Mitte der Insel befindet.
Neue Gegner, neue Waffen, neue Möglichkeiten Diese Aufgabe zu erfüllen, erweist sich allerdings als nicht ganz so einfach. Da Midsummer sich in der Nähe des Windscale-Atomkraftwerks befindet, waren Natur und Mensch hier mehr von der Infektion betroffen als es auf dem Festland der Fall war. Folgerichtig werden wir uns hier ebenfalls mit ganz neuen Gegnern auseinandersetzen müssen, darunter Piratenbanditen und infizierten Druiden. Um uns dem zu erwehren, gibt es glücklicherweise auch neue Waffen, wie etwa einen Bogen, ein Messer, Dolche und die Blunderbuss-Schrotflinte. Zudem gibt es ebenso neue Fertigkeiten und einen verbesserten Metalldetektor.
Rätseln und erforschen Wir müssen uns aber nicht nur in Kämpfen beweisen. Die ganze Insel strotzt nur so vor Rätseln, deren Lösung nicht immer gleich auf der Hand liegt. Und dann wäre da ja auch noch das Mysterium, was mit dem Kloster bzw. den Mönchen passiert ist und was ein Forschungszentrum der Regierung damit zu tun haben könnte. Informationen darüber sind auf der ganzen Insel verteilt, weshalb es viel Spaß macht, die neue Spielwelt in all ihrer Gänze zu erforschen. Dabei stößt man auch immer wieder auf überraschende Areale wie Höhlen, die mitunter sehr groß sind und zu versteckten Buchten und Ähnlichem führen.
Düsterer als das Festland Zudem bekommt man einen guten Eindruck davon, dass die Midsummer-Insel nicht ganz so idyllisch ist, wie es auf dem Festland der Fall war. Anstatt wunderbar grüner Wiesen geht es hier düsterer zu. Hier und da gibt es sogar ein paar Horrorelemente, die einen zum Glück aber nicht allzu sehr erschrecken. Dennoch ist der optische Unterschied zwischen der alten und der neuen Spielwelt gravierend und ein weiterer Punkt, weshalb es viel Spaß macht, die Insel zu entdecken. Glücklicherweise hat man dazu auch genügend Zeit. Bis man alles entdeckt hat, was der DLC zu bieten hat, vergehen nämlich locker 8 bis 10 Stunden, was in Anbetracht der Spieldauer des Hauptspiels mehr als ordentlich ist.
Fazit: Das Atomfall Story Expansion Pack Wicked Isle ist eine tolle Erweiterung, die eine ganz neue Facette in das Spiel bringt. Die düstere und gruselige Insel stellt einen tollen Kontrast zur idyllischen Spielwelt des Hauptspiels dar. Auch die Geschichte rund um das Kloster ist interessant geschrieben und motiviert einen, das Rätsel wirklich lösen zu wollen. Da die Spieldauer mit 8 bis 10 Stunden ebenfalls mehr als ordentlich ausgefallen ist, kann ich Wicked Isle jedem Atomfall-Spieler*in nur empfehlen.