Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 56,21 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
Nach dem Debakel rund um WWE 2K20 haben viele bereits den Abgesang der Serie vorhergesagt. Doch wie die namensgebende Wrestling-Promotion (die sich zwischenzeitlich der neuen Konkurrenz AEW geschlagen geben musste) fing sich auch die Sport-Reihe wieder. Nach einer bitter nötigen einjährigen Pause überraschte WWE 2K22 alle mit einem in allen Belangen verbesserten Spiel. Mit WWE 2K23 wurde dieser Trend durch gezielte Ergänzungen und Verbesserungen unterstrichen. Und dieses Jahr? Zeigt sich WWE 2K nun endgültig wieder in seiner Bestform? Unser Test wird es zeigen.
Meinung:
Für die WWE ist es momentan eine ganz wichtige Zeit. Aktuell läuft nämlich die Road to WrestleMania, die am zum vierzigsten Mal ausgetragen wird. Klar, dass dieses Jubiläum ebenso in WWE 2K24 einen wichtigen Part einnimmt. Nicht nur, dass es eine spezielle WrestleMania-Edition zu kaufen gibt, die zahlreiche zusätzliche Inhalte bietet, auch ein eigener Spielmodi kümmert sich ganz um das größte Wrestling-Ereignis der Welt. In 2K Showcase of the Immortals kannst du nämlich ikonische Momente der WrestleMania-Geschichte nachspielen. Offenbar bot aber nicht jede WrestleMania einen solch ikonischen Moment. Anders ist es nämlich nicht zu erklären, weshalb hier anstatt 40 lediglich 21 Matches enthalten sind. So enttäuschend die Tatsache ist, dass man hier zum Beispiel nicht noch einmal das legendäre Käfig-Match zwischen Hulk Hogan und King Kong Bundy aus WrestleMania 2 erleben darf, so darf man sich zumindest über eine tolle Präsentation erfreuen. Wie in den vorhergegangenen 2K Showcases, werden die Matches auch hier nicht komplett von uns ausgekämpft. Stattdessen gilt es, bestimmte Aufgaben zu erzielen. Wenn wir dies geschafft haben, geht das Geschehen fließend in originale Aufnahmen des tatsächlichen Matches über, was ich nach wie vor für eine wirklich gelungene Darstellung der Kämpfe empfinde. Anders als in den Vorjahren sind die Aufgaben, die man meistern muss, diesmal übrigens wesentlich einfacher gehalten. Frustmomente, wie man sie aus dem letzten Jahr kennt, als eine bestimmte Aktion einfach nicht gelingen wollte, sind somit diesmal so gut wie ausgeschlossen. Mir gefällt der 2K Showcase-Modus aber nicht nur wegen dessen Präsentation und den vereinfachten Aufgaben sehr gut. Sondern auch wegen der Tatsache, dass man hier ein paar WWF/WWE Legenden zu Gesicht bekommt, die man ansonsten leider nicht steuern kann.
Von Legenden bis zu den heutigen Superstars Auch wenn man so außerhalb des 2K Showcase of the Immortals u. a. auf Brock Lesnar verzichten muss, ist das Roster von WWE 2K24 dennoch ausgezeichnet. Insgesamt stehen nämlich sage und schreibe über 200 Kämpferinnen und Kämpfer zur Auswahl. Als jemand, der die WWE (bzw. WWF, wie sie damals noch hieß) als Kind in den 90ern verfolgt hat, freue ich mich ganz besonders, das unter den über 200 Wrestler*innen auch zahlreiche Legenden zu finden sind. So kann man zum Beispiel als Ultimate Warrior, "Stone Cold" Steve Austin, Bret Hart oder Diesel in den Ring steigen. Natürlich sind aber ebenfalls alle aktuellen Stars wie Bad Bunny, Rhea Ripley, Codey Rhodes oder der oft umstrittene Roman Reigns im Spiel vertreten. Dank Season Pass folgen in den nächsten Wochen und Monaten zudem noch zahlreiche weitere Kämpferinnen und Kämpfer, darunter zum Beispiel der gerade erst wieder zur WWE gewechselte CM Punk. Wer bereits vorher mit diesem kämpfen möchte, hat aber bereits jetzt die Gelegenheit dazu. Dank der fleißigen Community und des wiedermal vorbildlichen Editors, der neben Arenen, Championship-Gürteln und Entrances einem eben auch die Möglichkeit gibt, Wrestler*innen zu erstellen, gibt es nämlich bereits jetzt zahlreiche erstellte Superstars, die man einfach downloaden kann.
Für jeden der richtige Modus dabei Gespielt werden können all diese Wrestlerinnen und Wrestler in altbekannten Spielmodi, bei denen lediglich an ein paar Stellschrauben gedreht wurde. So gewinnen im MyGM-Modus, in dem man die Rolle des WWE General Managers übernimmt, die Superstars nun zum Beispiel Erfahrung, mit denen sie wiederum in Ringstufen aufsteigen. Zudem ist es hier jetzt möglich, Talente mit einem speziellen Scout ausfindig zu machen. Im MyUniverse-Modus, in dem man sich auch diesmal entweder um die gesamte WWE Corporation samt Match-Ansetzungen, Fehden etc. oder lediglich einen Kämpfer/eine Kämpferin kümmert, bietet zahlreiche neue Story-Optionen an, die das Ganze zu einem ganz neuen Erlebnis machen. Im MyRise-Modus stehen mit MyRise Unleashed und MyRise Undisputed ebenfalls zwei nagelneue Story-Missionen für Männer bzw. Frauen zur Auswahl. Zudem erwarten einen hier auch eine Menge neuer Nebenmissionen, die erledigt werden wollen. Im MyFaction kann man wiederum einmal mehr mithilfe von Sammelkarten seine ideale WWE Fraktion erbauen. Neu ist hierbei zum Beispiel die Quickplay-Rangliste, die einem ganz neue Belohnungen freischaltet. Ebenfalls neu hinzugekommen sind die sogenannten Persona-Karten, die funktionieren, wie die normalen Superstar-Karten, optisch aber ein anderes Outfit zeigen. Unverändert geblieben ist hingegen der große Blick auf die Miktrotransaktionen (wobei diese gar nicht mehr so Mikro sind), ohne die man in Online-Auseinandersetzungen nahezu keine Chance hat. Glücklicherweise gibt es aber ja auch die Möglichkeit, diesen Modus einfach für sich alleine, sprich im Singleplayer, zu spielen. Hier fehlt einem dann zwar insgesamt etwas, dafür muss man sich aber nicht ärgern, wenn man als jemand, der kein zusätzliches Geld ausgeben will, Match um Match verliert.
Noch mehr Match-Arten Apropos Matches. Nachdem ich nun so gut wie jeden Spielmodi kurz erwähnt habe, möchte ich natürlich auch die Match-Arten nicht außen vor lassen. Schließlich gibt es hier durchaus ein paar Veränderungen zum Vorjahr. Mit Casket, Gauntlet und Ambulance gibt es hier jetzt nämlich drei ganz neue Match-Arten. Als ob somit noch nicht genug Abwechslung geboten würde, gibt es zudem die Möglichkeit als Special Referee tätig zu sein. Überraschenderweise hat mir gerade dieser Modus wirklich sehr viel Spaß bereitet. Nicht nur, dass er eine nette Abwechslung bietet, auch die Möglichkeit z.B. durch meine Zählgeschwindigkeit beim Pin indirekt ins Match einzugreifen, empfand ich als sehr interessant. Übertreiben sollte man es mit der Regelauslegung aber nicht. Im Hintergrund zählt nämlich eine Bewertung mit und wenn diese zu niedrig ausfällt, wird man einfach durch einen CPU-Ringrichter, die nun übrigens offiziell lizenziert sind, ersetzt. Weniger überraschend als der Special Referee-Modus, aber dennoch ganz nett ist zudem die Möglichkeit, dass fortan mehrere Wrestler und Wrestlerinnen an sogenannten Backstage Brawls teilnehmen können. Hierbei kann man dann auch gleich auf ganz neue Interaktionsmöglichkeiten zurückgreifen und so für noch mehr Chaos abseits des Rings sorgen.
Gameplay wurde auch punktuell nachgebessert Damit ist im Grunde auch schon eine der großen Gameplayneuerungen erwähnt worden. Denn genau wie im restlichen Spiel wurde ebenso in Sachen Gameplaylelemente bzw. Steuerung nur punktuell nachgebessert. Neben den erwähnten neuen Interaktionsmöglichkeiten während der Backstage-Brawls sind dabei die größten Neuerungen sicherlich die Minispiele, welche während der Schlagduelle als auch während des Casket- und Ambulance-Matches ausgeführt werden müssen. Am Ring selber kann man nun zudem mehr mit dem Kommentatoren-Pult interagieren und dort zahlreiche Manöver ausführen, bevor dieser zusammenbricht. Und wer möchte, kann jetzt auch endlich Stühle, Leitern etc. im Ring herumwerfen.
Ein bisschen geglichte, ansonsten sehr hübsch Letzteres tut dem Gegner nicht nur weh, sondern sorgt mitunter auch für viel Heiterkeit. Wenn zu viele Objekte im Ring herumliegen, passiert es nämlich gerne, dass sie ein wenig herumglitchen oder die Figuren ganz wilde Dinge mit ihnen veranstalten. So durfte ich zum Beispiel beobachten, wie jemand in einer Tonne feststeckte oder auf dem Ringpfosten auf einem zusammengeklappten Stuhl stand. Zum Glück sind solche Dinge aber die Ausnahme. Denn ansonsten präsentiert sich WWE 2K24 technisch mehr als solide. Quantensprünge darf man aber auch hier nicht erwarten. Denn wie beim gesamten Spiel wurde hier im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls eher Feintuning betrieben. So wirken die Bewegungen beim Einlauf nun realistischer und die Gesichtszüge der Superstars nicht mehr so starr. Leider muss man aber ebenso sagen, dass das Problem mit den langen Haaren, welches WWE 2K-Spieler*innen seit Jahren kritisieren, auch dieses Mal wieder mal vorhanden ist. Außerdem scheint es so, als ob man sich nicht für jedes Charaktermodell gleich viel Mühe gegeben hat. Gerade bei etwas unbekannteren Superstars muss man nämlich auch mal zweimal hinschauen, um zu erkennen, um wen es sich handeln soll. Die absoluten Topstars wurden aber hingegen wieder mal fantastisch nachgebaut, wobei hier sogar auf jedes einzelne Tattoo und Ähnliches geachtet wurde. Insgesamt bietet WWE 2K24 aber eine äußerst hübsche Optik, die von einer ebenso in weiten Teilen gelungenen Soundkulisse untermalt wird. Gerade der Soundtrack und die Soundeffekte während der Matches sind wirklich absolut hörenswert. Verbesserungspotenzial gibt es hingegen bei den Zuschauerreaktionen, die oft bedauerlicherweise nicht ganz zum Geschehen im Ring passen wollen. Gleiches gilt leider auch für die Kommentatoren rund um Corey Graves. Hier könnte man sich wirklich noch eine Scheibe von NBA 2K abschneiden, wo die Kommentatoren jedes Mal grandios sind.
Fazit:
Mit WWE 2K24 setzt 2K den Weg der langsamen Evolution fort. Und das mit Erfolg. Denn auch wenn die Neuerungen eher überschaubar geworden sind, sind sie alle so gut gelungen, das sie das Spiel dennoch besser machen. Wenn nächstes Jahr noch endlich das elendige Problem mit den Haaren sowie dem Herumgeglitche von Gegenständen in den Griff bekommen wird, gibt es nicht mehr viel auszusetzen. Zumal mit der Showcase-Modus ein echtes Highlight auf einen wartet. Gerade für langjährige WWE-Fans dürfte der Blick zurück in die Geschichte der WrestleMania nicht nur spannend, sodnern auch etwas emotional sein. Schade ist dabei nur, dass nicht jede WrestleMania mit einem Match vertreten ist. Aber so macht dieser Modus ebenso sehr viel Spaß, was sich ebenfalls generell über WWE 2K24 sagen lässt und deswegen für jeden Wrestling-Fan sicherlich ein lohnenswerter Kauf ist.
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