Europa wartet auf euch, mein König. Der Kontinent liegt euch zu Füßen, ihr müsst ihn nur noch erobern, was für einen Masterstrategen wie euch kein Problem sein sollte.
Meinung:
THQ Nordic war mal wieder aktiv. Erneut haben sie einen Titel auf den Markt gebracht, den sich viele Fans sehnlichst gewünscht haben und mit dem nur die wenigsten gerechnet haben dürften. Die Rede ist von Knights of Honor II: Sovereign. Wem, wie mir, der Name nichts sagt, der kann beruhigt sein. Der Vorgänger wurde 2005 von Paradox Interactive herausgebracht und wurde von den Kritiken gut aufgenommen.
Endziel: Die Herrschaft Knights of Honor II beschreibt sich als ein Grand-Strategy-Game, welches in Echtzeit gespielt wird. Zu den bekanntesten Vertretern des Genres gehören die Titel der Total War-Reihe. Dementsprechend kann man schon erahnen, worum es hier gehen wird. Nämlich, darum, die große Herrschaft auf vielerlei Art und Weisen zu erringen. Ein Ziel, welches nicht innerhalb einer Generation möglich ist. Es ist etwas, für das Dynastien notwendig sind, weshalb du selbstverständlich darauf achten musst, dass sich deine Familie fleißig fortpflanzt und du einen entsprechenden Thronfolger parat hast, der dann deine Nachfolge antreten kann, sollte deine aktuelle Hauptfigur das Zeitliche segnen.
Das Endziel, die Kontrolle über Europa, lässt sich auf vielerlei Art und Weise erreichen. Neben der genreüblichen Eroberung gibt es ebenso noch diplomatische oder merkantile Wege, weshalb das Spiel auch einen dazu einlädt, immer wieder sich daran zu wagen, sich neu zu probieren.
Nicht für Neulinge geeignet Dazu laden auch die vielen verschiedenen Länder ein, die du spielen kannst. Zu Beginn eines jeden Games siehst du eine große Landkarte des Europas des angehenden 18. Jahrhunderts. Ein wahrer Flickenteppich, bei dem du ein Land frei auswählen und dann loslegen kannst. Was anschließend folgt, kann allein von dir kontrolliert werden.
Doch wo die Total War-Reihe mittlerweile den Einstieg für Neulinge perfektioniert hat, sieht dies für Knights of Honor 2 komplett anders aus. Als Neueinsteiger kannst du sehr schnell sehr überfordert sein von den vielfältigen Optionen, die das Game bietet. Dabei versucht der Titel eigentlich alles, um jeden Aspekt zu erklären.
Doch die Erläuterungen schaffen es nicht, das komplexe Gameplay dem Spieler näherzubringen. Du wirst von den schieren Möglichkeiten schnell überfordert, weil jedes Menü noch mehr Spieloptionen mitbringt. Während du das von Titeln von Entwicklern wie Paradox quasi erwartest, richten sich diese allerdings auch an ein spezielles Nischenpublikum. Doch Knights of Honor 2 will ja quasi alle Gamer erreichen, scheitert jedoch bei dem Versuch, dies zu schaffen. Die Menüs wirken einfach zu überladen und die Präsentation lässt ebenfalls zu wünschen übrig.
Schlechtes Nacheifern Du merkst dem Game wiederholt an, dass es versucht, der Total War-Reihe nachzueifern. Große Schlachten spielen eine wichtige Rolle, in denen du mehrere verschiedene Einheiten befehligst, die übers Schlachtfeld laufen und versuchen, den Gegner zu besiegen. Städte müssen ausgebaut werden und haben gleichzeitig nur begrenzt Slots frei, in denen du dies machen kannst. Neue Technologien müssen erforscht werden und die Wirtschaft darf natürlich unter unseren Aktionen nicht leiden. All dies ist zwar irgendwo nett, unterm Strich macht die Konkurrenz von Creative Assembly allerdings einen besseren Job in allen Belangen, was du auch bei der Grafik merkst. Diese schafft es nicht komplett zu überzeugen. Klar, bei einem solchen Titel würde man jetzt keine Überfliegeroptik erwarten. Doch das, was Knights of Honor 2 präsentiert, ist nicht genug, sondern extrem ausbauwürdig. So wirken die Kampfanimationen in den Echtzeitkämpfen stark verbesserungswürdig. Ganz zu schweigen von dem User-Interface, das das Gefühl der Überforderung verstärkt, statt es zu verringern.
Fazit:
Knights of Honor 2 mag eine Überraschungsfortsetzung sein, kann jedoch nicht überzeugen. Der Titel ist ambitioniert und bietet durchaus gute Ansätze. Doch daraus wird nichts gemacht, einfach weil du als Neueinsteiger völlig überfordert bist von den vielen Optionen und dem schlechten Tutorial. Auch in Sachen Grafik bleibt der Titel hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Es ist einfach so: Es versucht Konkurrenz zum Total War-Franchise zu sein und schafft dies nicht einmal ansatzweise.
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