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Humankind

Entwickler: Amplitude Studios
Publisher: Sega

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 49,99 €

Systeme: PC

Testsystem: Betriebssystem: Windows 10 Prozessor: Intel i7-6700k CPU 4,00 GHz Grafikkarte: NVidia GeForce GTX 1080 Arbeitsspeicher: 16GB RAM

Anforderungen: Minimum: Betriebssystem: Windows 7, 64-bit Prozessor: Intel i5 4th generation / AMD FX-8300 Grafikkarte: NVIDIA GTX 770 / AMD R9 290 Arbeitsspeicher: 8 GB RAM Speicherplatz: 25 GB verfügbarer Speicherplatz

Inhalt:
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Mit Humankind weht frischer Wind im X4 Rundenstragiespiel-Genre. Die Amplitude Studios wagen sich mit einer neuen Marke ins Territorium des allbekannten Platzhirschen Sid Meier’s Civilization. Völliges Neuland betreten die Entwickler allerdings nicht, denn sie haben mit Endless Space 1 & 2 bereits sehr gute Rundenstrategie im Weltraum abgeliefert. Wir führen die titelgebende Menschheit von der Jungsteinzeit durch sämtliche Epochen bis zur Moderne. Wie weit kann der Newcomer von Publisher Sega mit dem Strategie-Urgestein von 1991 mithalten? 



Meinung:
 
   
 
Keine leichte Aufgabe, Steinzeitmenschen ins technische Zeitalter zu führen. Während in der Urzeit noch Tiere wie Mammuts zu bekämpfen sind, wird es später, wie in der Realität, die eigene Spezies, mit der wir uns messen und schlimmstenfalls bekriegen müssen. Um hier wirklich erfolgreich zu sein, empfiehlt sich vor dem Spielstart definitiv das Tutorial. Hier stehen je nach Thematik einzelne Kurzvideos zur Verfügung. Grundlegende Funktionen, Städtebau, Handel, Religion, Krieg, hier hat Humankind einiges zu bieten. Zum Zeitpunkt des Tests musste man sich bei den Tutorial-Videos allerdings mit englischer Vertonung und deutschen Untertiteln begnügen. Nichtsdestotrotz werden hier sämtliche Mechaniken wirklich sehr gut erklärt und erleichtern somit den Spieleinstieg.

Noch vor dem Spielstart befinden wir uns ganz im Stil eines Rollenspiels in einem klassischen Charaktereditor. Hier kann ein individueller Avatar erstellt werden, der uns im gesamten Spiel repräsentiert, also über sämtliche Partien hinweg. Danach geht’s aber los, wir spulen die Zeit ein paar tausend Jahre zurück.

Der Weg zur Sesshaftigkeit bis hin zur Stadtgründung
Die Anfangsphase einer Partie ist wesentlich länger als in Civilization. Bis unser Volk sesshaft wird, vergehen einige Runden. Nicht nur der passende Platz auf der Hexfeld-Karte ist entscheidend, zu Beginn ist vor allem die Nahrungsbeschaffung und die damit verbundene Einheitenanzahl wichtig. Hat man genügend Einflusspunkte durch Jagen und Entdecken gesammelt, wird die Gründung eines ersten Vorpostens zum Thema. Die Platzierung sollte möglichst vorausschauend gewählt werden, denn im Unterschied zur Reihe von Sid Meier ist die gesamte Karte in vordefinierte Territorien abgesteckt. Ist der Vorposten einmal gebaut, wird dadurch gleich das Territorium mit all dessen Ressourcen beansprucht. Sich nur schrittweise bzw. Feld für Feld auszubreiten, ist daher nicht möglich, ebenso wenig das Nutzen von Ressourcen in fremden Gebieten. Auch aus militärischer Sicht ist der Standort kein unbedeutendes Kriterium. Höher gelegene Truppen sind nämlich im Kampf von Vorteil. Doch vor der kriegerischen Auseinandersetzung fokussieren wir uns zuerst auf den Fortschritt. Wer fleißig Nahrung und Kultur sammelt und dementsprechende Zwischenziele erfüllt, kann in die nächste Ära aufsteigen. Hier wird’s besonders spannend und aus historischer Sicht ein klein wenig abenteuerlich. Beispielsweise wählen wir als Startkultur die Ägypter mit all deren passiven und aktiven Boni, sowie individuellen Einheiten und Spezialgebäuden. Beim Aufstieg in die Klassik werden wir vor die Wahl gestellt: Führen wir weiter das ägyptische Volk, oder wechseln wir doch lieber die Kultur und wählen die Griechen oder die Kelten oder die Römer oder, oder, oder... Diese Entscheidung wartet bei jedem Übertritt in ein neues Zeitalter. Durch die insgesamt 60 Kulturen über alle Perioden hinweg entstehen so die verrücktesten Kombinationen. Doch gerade diese Möglichkeit macht jede Partie individuell. Schließlich bringt jede Kultur seine eigenen Boni mit. In unserem Fall behalten wir in der Klassik jedenfalls die passiven Boni der Ägypter und bekommen sämtliche neuen aktiven & passiven Vorteile der aktuell ausgewählten Kultur. Bleiben wir unserem Volk treu, werden wir dafür mit mehr Ruhm belohnt. Zum Ruhm allerdings später mehr.

Der Ausbau der Hauptstadt
Die erste gegründete Stadt wird gleichzeitig auch zur Hauptstadt unseres Reiches. Sobald der Status der Stadt erreicht wurde, kann diese auch um Bezirke mit entsprechender Infrastruktur erweitert werden. Zu Beginn lohnt es sich, im Zweifel auf die vorgegebenen Vorschläge der KI zu hören, um die Stadt effizient auszubauen. Der Bau kostet Produktionspunkte und die Fertigstellungsdauer ist abhängig davon, wie viel Produktionspunkte pro Runde in der jeweiligen Stadt generiert werden. Ab der Antike wird auch die Forschung für den technischen Fortschritt wirklich relevant. Die Forschungsdauer läuft nach demselben Prinzip wie der Bau von Gebäuden ab. Die vierte Hauptressource Geld löst alternativ so einige Probleme auch kurzfristig. Hat man genug Geld angesammelt, können einige Dinge auch einfach gekauft werden. Im späteren Spielverlauf stehen auch komplexere Bezirke als Bauoption zur Verfügung, hier werden dann luxuriöse bzw. strategische Ressourcen von Nöten. Die passende Niederlassung in der Jungsteinzeit wird spätestens hier belohnt.

Wachstum und Größe sind in Humankind nicht alles. Zwar ist es das Ziel, seine Kultur und die Städte zu verbessern, doch übermäßige Expansion ist keineswegs sinnvoll. Größere Reiche sind zwar verlockend und durch zusätzliche Außenposten auch sinnvoll, aber unnötige Städtegründungen bringen keinen wirklichen Vorteil. Im Gegenteil: Die Stabilität einer Stadt ist nämlich auch abhängig von Ihrer Größe und nur stabile Städte sind auch wirklich produktiv und sicher. Zu viel Wachstum und sinkende Stabilität kann im schlimmsten Fall sogar zu Rebellionen führen oder die gegnerische KI zu feindlichen Aktionen verleiten.

Diplomatie, Handel, Krieg & Religion
Neben der Stadtplanung sind in Humankind auch noch einige andere Fragen zu klären. Wie ist das Verhältnis zu den KI Gegnern? Der Import & Export von Ressourcen kann einige Vorteile bringen. Neben Handelsverträge können auch Grenzverträge durch offene Grenzen sinnvoll sein. Auch die Gründung einer Allianz ist möglich, um neue diplomatische Optionen und Vertragsmöglichkeiten freizuschalten. Sämtliche Handlungen nehmen Einfluss auf das Verhältnis zu den Mitstreitern. Im Kriegsfall bzw. bei den Kämpfen ist in erster Linie der Standort ein wichtiges Kriterium. Höheres Gelände bringt Vorteile, Kämpfe auf Flüssen sind weniger empfehlenswert. Vor jedem Kampf wird auch eine entsprechende Vorschau angezeigt. Die Belagerung und Plünderung anderer Städte ist eine weitere Option, seine Gegner in Schach zu halten. Wird eine Stadt allerdings durch Mauern geschützt, sind spezielle Waffen für die Belagerung erforderlich und der Angriff dauert auch wesentlich länger.

Pflegt man einen eher friedlichen Spielstil, ist die Gründung einer Religion sicherlich interessant. Sobald wir genug Bürger angesammelt haben, können wir eine erste Religion gründen. Glaube wird dabei durch besondere Stadtgebäude erzeugt. Als Religionsgründer können wir die entsprechenden Glaubensgrundsätze festlegen. Hier wählt man natürlich jene Effekte, die dem eigenen Reich zu Gute kommen. Die Glaubensrichtung zu wechseln, kann manchmal aber auch sinnvoll sein, um von anderen Boni zu profitieren.

Die Siegbedingung
Wo andere 4X-Spiele mit diversen Siegoptionen aufwarten, kommt Humankind mit einer simplen Variante noch sparsam aus. Ruhm ist hier das Stichwort. In jedem Zeitalter gibt es Zwischenziele, die für den Aufstieg benötigt und mit Ruhmpunkten belohnt werden. Ebenso sind erfolgreich geführte Schlachten, Entdecken von Naturwundern und eifriges Forschen vor allem im High-Tech Zeitalter eine Möglichkeit, diese Punkte anzuhäufen. Weltraumprojekte bringen beispielsweise ordentlich Ruhm und können zum Ende hin noch am Spielerranking rütteln. Nichtsdestotrotz ist dies als alleinige Siegoption noch ein wenig „mau“ und auf Dauer gesehen zu wenig. Hier darf gerne noch eine Ergänzung vorgenommen werden.



Fazit:

Dem Vergleich zu Sid Meier’s Civilization muss sich Humankind stellen, auch wenn es meines Erachtens keine faire Gegenüberstellung ist. 30 Jahre Entwicklung hinterlassen schließlich Spuren und viele Civizilation-Teile wurden erst durch ihre Addons usw. nach und nach verbessert. Umso bemerkenswerter, was die Amplitude Studios schon von Beginn zu bieten haben. Spielmechaniken gibt es jede Menge, die Einfluss auf den Spielverlauf nehmen. Auch wenn nicht alle davon schon bis ins Detail ausgereift sind, das Grundspiel steht für mich schon einmal auf festen Beinen. Gerade dieses Baukastensystem durch die völlig freie Kulturauswahl mitten im Spiel macht es extrem unterhaltsam und erhöht den Wiederspielwert enorm. Verfeinert man jetzt in Zukunft noch einzelne Mechaniken in ihrer Komplexität und Relevanz, kann es dem Spiel sicherlich nur noch weiter gut tun. Speziell im Hinblick auf die Siegbedingung. Hier ist mir der Fokus auf Ruhmpunkte allein noch zu wenig, das kann gerne noch komplexer designt werden. Humankind verdrängt für mich im 4X-Genre sicherlich noch nicht Civilization, doch schon jetzt ist es ein mehr als gelungener Zeitfresser und eine tolle Alternative. Nur noch eine Runde, nur noch diese Verbesserung, nur doch bis zum nächsten Zeitalter... Diese Gedanken gingen mir beim Test sehr oft durch den Kopf und zeigen, dass die Amplitude Studios meinen Geschmack getroffen haben. Hoffentlich wird das Spiel noch erweitert und bekommt weitere coole Features!



Humankind - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Renner

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.75 Grafik: 8.00
Sound: 7.50
Steuerung: 7.75
Gameplay: 7.75
Wertung: 7.75
  • Unzählige Völkerkombinationen möglich
  • Schöner Grafikstil mit passendem Sound
  • Viele Spielmechaniken bereits zu Release
  • Interessanter Städtebau und -planung
  • Gelungene Abgrenzung zu anderen Genrevertretern
  • Fokussierung auf Ruhm als Siegbedingung
  • Einzelne Spielelemente noch nicht 100% ausgereift

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Rezension vom: 21.08.2021
Kategorie: Strategie
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