Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
39,99 €
Systeme:
Switch
Inhalt:
Du bist eine Hexe und lebst allein mit deinen Puppen im Wald. Eines Tages triffst du auf einen Jungen, der auf der Suche nach einer Pflanze ist, mit der er seine kranke Mutter heilen will. Du beschließt, ihm zu helfen, obwohl du normalerweise Menschen nicht magst und gerätst, ohne es zu vorher ahnen zu können, in ein großes Abenteuer.
Meinung:
Als Spieleredakteur meint man ja gerne, dass man einen guten Überblick über alle Spielereihen hat, die jemals gepublisht wurden. Man meint zu wissen, welche Serie schon lange nicht mehr fortgesetzt wurde, während andere gefühlt jedes Jahr neue Teile erhalten. Doch irgendwann stößt man auf eine Reihe, die man so überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, die einem komplett unbekannt ist. So war es bei mir mit WitchSpring 3: [Re:Fine].
Nun muss man fairerweise sagen, dass die Reihe bislang überwiegend Mobile-Only war, weshalb sie mir entgangen ist. Dort ist sie so erfolgreich, dass die Kernreihe mittlerweile vier Teile umfasst, plus einige Nebengames. WitchSpring 3: [Re:Fine] ist eine Adaption des dritten Teils, der jetzt für die Nintendo Switch herauskommt und gleichzeitig auch das erste Game dieser Serie, das den Sprung auf die klassischen Konsolen geschafft hat.
Kein Pay2Win Bei der Erwähnung des Begriffs „Mobile“ kommen einem gleich gewisse Befürchtungen auf. Vergleiche mit Genshin Impact drängen sich einem auf und es entsteht die Angst, dass das Game Lootbox-verseucht oder Pay2Win sein wird. Die gute Nachricht ist, dass nichts dergleichen der Fall ist. Das Spiel ist in dieser Hinsicht harmlos und spielt sich wie ein typisches J-RPG.
Du steuerst überwiegend die titelgebende Hexe, die später den Namen Eirudy erhält. Sie lebt einsam und alleine in ihrer Hütte, nur umgeben von den Puppen, die du selbst erstellt hast. Das Besondere ist, dass sie diese beleben kann, doch keine einzige von diesen erfüllt ihre größte Erwartung: Dass sie sprechen und so ihre Einsamkeit lindern können.
Atelier-Light Wer jetzt eine epische oder dramatische Story erwartet, der wird enttäuscht sein. Im Gegenteil: Die Geschichte plätschert vor sich hin. Gleichzeitig schaffen es die Figuren, dass sie einem schon nach kurzer Zeit kräftig auf die Nerven gehen. Eirudy wirkt zu emotionslos, während der Junge, den sie später trifft, in seiner Machohaftigkeit einen ständig die Augen rollen lässt. Dies ist kein gutes Zeichen für den Rest des Games. Fairerweise muss man allerdings auch sagen, dass die nervige Charakterisierung bald aufgebrochen wird und weitere Mitglieder zur Party hinzustoßen. Nur, dass diese dann völlig farblos dargestellt werden und man ihre Existenz nach Ausschalten der Konsole vergessen hat.
Gameplaytechnisch versucht sich WitchSpring 3 als eine Art Atelier-Light zu präsentieren. Sprich: Du bewegst dich durch die Landschaft, besiegst Monster, die wichtige Items droppen oder sammelst andere Objekte auf, die überall verstreut in Form von Lichtkugeln herumliegen. Aus all diesen Gegenständen kannst du dann Sachen craften, wie Potions, Waffen oder auch Zaubersprüche. Was allerdings auf dem Papier interessant und abwechslungsreich klingt, entpuppt sich schnell als langweilig und uninteressant, einfach, weil hier die Tiefe des Crafting-Systems der Atelier-Reihe fehlt und die Erstellung neuer Rezepte vergleichsweise simpel abläuft.
Sehr grindlastig Was auch nicht sonderlich dazu beiträgt, dass WitchSpring 3: [Re:Fine] gut bewertet wird, ist das Levelup-System. Im Prinzip läuft alles darauf hinaus, dass du mit deinem Gameplay dir die Tage verdienst, an denen du trainieren kannst. Fünf Tage maximal kannst du dir so erarbeiten, die du mit fünf aus acht verschiedenen Trainingsmethoden füllen kannst, mit denen du die diversen Aspekte, wie Stärke oder Stamina, deines Charakters unterschiedlich stark verbessern kannst. Allerdings sind die Fortschritte so minimal, dass das Leveln zum puren Grind wird und nur, wenn du in bestimmten Gebieten genügend Weiterentwicklung erreicht hast, schaltest du neue Rezepte frei, wie beispielsweise neue Zaubersprüche.
So arbeitest du dich durch die Gegend, erfüllst Missionen, kämpfst gegen die diversen Gegner, nur um dann wiederholt nach Hause zurückzukommen und zu trainieren. Dabei ist das Kampfsystem durchaus abwechslungsreich gestaltet worden, weil es verschiedene Möglichkeiten gibt, zu kämpfen. Du kannst per Waffe angreifen, Magie sprechen oder dich vorab mit bis zu drei Puppen verstärken, die ihrerseits unterschiedliche Abilities haben, wie beispielsweise, dich in jeder Runde zu heilen.
Grafisch kann das Game nicht überzeugen. Es hat seine Momente, doch ansonsten fehlt hier das gewisse Etwas, um WitchSpring 3 wirklich positiv unvergesslich zu machen. Das, was man stattdessen hier vorhat, lässt den Mobile-Ursprung deutlich merken. Auch die Musik ist bestenfalls durchschnittlich und schafft es selten, über ein simples Gedudel hinwegzukommen.
Fazit:
Ich wollte WitchSpring 3: [Re:Fine] mögen. Es versprach Abwechslung mit einem interessanten Spielprinzip, bei dem Spielefortschritte davon abhängig sind, wie gut der Hauptcharakter trainiert hat. Doch stattdessen hatte ich etwas Lahmes vor mir, das mich nicht überzeugen konnte. Das Gameplay ist einfach zu grindlastig geworden, während die Grafik auch nicht gerade überragend aussieht. Besonders hier merkt man den Mobile-Ursprung des Games, was am Ende dazu führt, dass dieses Spiel nicht zu empfehlen ist.
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