Entwickler:
Supergiant Games Publisher:
Supergiant Games
Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
25 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
Das Roguelite Hades habe ich damals auf dem PC in der Early Access-Phase gespielt und war bereits schwer begeistert. Ich hatte mir dann allerdings schnell vorgenommen, erst wieder in den Titel einzusteigen, wenn er seinen offiziellen Release bekommt. Seitdem hat sich einiges getan. Hades hat etliche Preise abgeräumt und wurde mit etlichen Features erweitert. Nun gibt es endlich auch einen Release auf Sonys Konsolen und ich kann mich auf der PS5 aus der Unterwelt kämpfen.
Meinung:
Prinz Zagreus, Sohn von Unterweltboss Hades, hat die Schnauze voll. Als er erfährt, dass er sein Leben lang belogen wurde, macht er sich auf, aus der Unterwelt auszubrechen und zum Rest seiner olympischen Familie zu gelangen. Diese sind auch recht entzückt und unterstützen ihn, wo sie nur können. Diese Hilfe wird er auch brauchen, denn die Gebiete der Hölle sind voller Gefahren und haben Anweisung von oben, ihn zurück nach Hause zu schicken. So oder so wird es in einem Blutbad enden.
Ab durch die Hölle Hades ist ein Roguelite, was bedeutet, dass Zagreus immer wieder seine Ausbruchsversuche vom gleichen Punkt aus startet, nach jedem Lauf aber verschiedene Ressourcen mitbringen kann, mit denen sich verschiedene Aspekte für zukünftige Runs verbessern lassen. Zunächst einmal wären da die sechs freischaltbaren, sehr unterschiedlichen Waffen, die den Run am meisten beeinflussen. Vom Schwert, über einen Speer oder Bogen bis hin zu einer Kanone reicht unsere Auswahl und jede Waffe bringt ihren eigenen Spielstil mit. Im Laufe des Abenteuers können die Waffen selbst auch noch modifiziert werden, was noch einmal eine weitere Abwechslungsmöglichkeit mit sich bringt.
Haben wir eine Waffe ausgesucht, geht es durch die zufällig generierte Unterwelt, in der wir die Hauptgebiete immer in der gleichen Reihenfolge ablaufen. Wir sind aber nicht komplett dem Zufall ausgeliefert. Die meisten Räume bieten mehrere Ausgänge, an denen angezeigt wird, welche Belohnung uns dort erwartet. Wir können also ein wenig planen, in welche Richtung wir uns entwickeln möchten. Jedes Gebiet hat ein paar Zwischenbosse und einen Hauptboss, der mit zunehmenden Runs ebenfalls variiert wird. Während Zagreus selbst in seinem Zimmer vor dem Spiegel permanent aufgelevelt werden kann, um beispielsweise eine höhere Droprate für seltene Items zu bekommen, treffen wir in jedem Run auf Nachrichten unserer olympischen Verwandten wie Athene, Hermes oder Zeus, die uns Verstärkungen für den aktuellen Lauf anbieten. Da das Spiel es geschickt schafft, uns für mehr Abwechslung zu belohnen, gleicht kaum ein Run dem anderen. Wenn dann noch eine Reihe an Modifikatoren hinzukommt, mit denen man die Runs schwerer gestalten kann, um neue Ressourcen zu erhalten, kommt schwerlich noch Langeweile auf.
Götter und andere Tote Neben der Action beim Ausbruchsversuch gibt es aber noch eine Menge an Nebenaufgaben zu erledigen. Hades lebt im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern des Genres von einer lebendigen Welt mit vielen Geschichten und Einzelschicksalen, die in hervorragend geschriebenen und vertonten Dialogen erzählt werden. Dabei treffen wir auf etliche Figuren aus der griechischen Mythologie wie den Hofmusiker Orpheus, den Stein rollenden Sisyphus, den personifizierten Tod Thanatos oder Fährmann Charon, der hier als Händler dient. Mit allen Figuren können ausführliche Gespräche zwischen und während der Runs geführt werden, um mehr Hintergründe zu erfahren und wer fleißig Geschenke in Form von Ambrosia verteilt, kann mächtige Artefakte erhalten, die ebenfalls nützliche Boni bieten. Dadurch trauert man selten für lange Zeit, wenn Zagreus mal wieder das Zeitliche gesegnet hat, da es anschließend immer wieder neue Gespräche zu erleben gibt.
Qual der Wahl Die Steuerung ist recht simpel gehalten, wodurch sich Zagreus perfekt lenken lässt. Jede Waffe verfügt über einen normalen Angriff (der sich auf aufladen lässt und sich dadurch auf oft ändert), einen Spezialangriff und ein Special. Ansonsten kann Zagreus dashen und - wenn er die entsprechende Fähigkeit eines Gottes erhalten hat - einen mächtigen Sonderskill ausführen, der allerdings erst im Kampf aufgeladen werden muss. Mit den Segnungen der Götter lassen sich diese Fähigkeiten verstärken und modifizieren. Angriffe können stärker werden und Statusveränderungen bei Gegnern hervorrufen, Projektile reflektieren oder manchmal auch komplett verändert werden. Der Dash kann beispielsweise unverwundbar machen oder schädliche Fallen hinterlassen. Andere Segnungen verstärken die Verteidigung, erhöhen die Effektivität von Heilgegenständen oder lassen uns öfter dashen. In jedem Lauf muss man das Beste aus der Auswahl machen, die man vorgelegt bekommt.
Bunt und laut Optisch ist Hades eine Wucht. Die Charakterdesigns aller Figuren sind hervorragend und jeder Gott vermittelt seine ganz eigene Persönlichkeit allein durch die Porträts, die in den Dialogen dargestellt werden. Jedes Gebiet der Unterwelt hat sein eigenes Thema und hebt sich von den anderen ab und obwohl wir uns im düsteren Reich der Toten befinden, ersprüht alles in einer farbenfrohen Optik, die während der actionreichen Kämpfe noch knalliger wird. Auch die Animationen, allen voran die von Zagreus selbst, können sich sehen lassen und sind nicht nur butterweich sondern auch vielfältig.
Neben der bereits gelobten Synchronisation bietet auch der Soundtrack die perfekte Untermalung für die Kämpfe. Vor allem bei den Bosskämpfen können die rockigen Stücken extrem überzeugen und wenn man mal wieder Megara in zwei Teile zerlegt, headbangt man direkt mit, wenn der Soundtrack seine letzten Riffs ertönen lässt.
Fazit:
Hades hat sich seit der Early Access-Phase weit entwickelt und bietet das Nonplus Ultra für Roguelites. Es bietet eine unglaubliche Fülle an Abwechslung mit seinen unterschiedlichen Waffen, die selbst auch noch variiert werden können, etlichen Segnungen der Götter und sonstigen Verbesserungen während der Runs sowie einer Tonne an permanenten Upgrades. Aber auch außerhalb der Action gibt es viel zu tun, dank interessant geschriebener Figuren und einer wahrlich lebendigen Welt im Reich der Toten. Dass Hades dann auch noch supergut aussieht, sich perfekt steuern lässt und einen hervorragenden Soundtrack hat, ist fast schon unverschämt. Wer Hades bisher verpasst hat, sollte sich dieses Meisterwerk des Genres auf keinen Fall entgehen lassen.
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