So was Fieses! Da ist man mit seinen Freunden im All unterwegs, da taucht auf ein Mal irgendso ein Alienmonster auf, dass starkes Interesse an meinem Schiff hat. Es wird schwer beschädigt, meine Freunde quer durchs All verteilt und ich darf sie wieder alle einsammeln. Was man nicht alles für seine Mitbots tut.

Es ist Abend. Ich hatte einen langen Tag hinter mir und will mich nur noch etwas beim Spielen entspannen. Ich starte meine PS5, sehe, dass ich noch Astro Bot auf meiner Liste an Spielen habe, die ich noch unbedingt zocken muss und starte schulterzuckend das Game. Nur um dann zwei Stunden später festzustellen, dass sich in meinem Gesicht ein breites Grinsen ausgebreitet hat, dass einfach nicht fortgehen will. Und ich wollte eigentlich nicht aufhören, zu spielen, weil ich so viel Spaß hatte und ich nicht schlafen gehen wollte. Doch irgendwie zwang ich mich dazu, mit dem tröstenden Gedanken, dass ich somit etwas hätte, auf das ich mich am nächsten Tag freuen kann. Und so war es dann auch.

Aufbau auf einer Techdemo kann was gutes sein
Astro Bot ist natürlich keine neue Figur. Wer sich damals eine PS5 zugelegt hatte, dem lag ein Game mit dem Astro Bot Playroom bei. Wobei das weniger ein Spiel war, denn mehr eine ausführliche Techdemo, die die Möglichkeiten von Sonys neuster Konsole zeigte. Und die sich gleichzeitig vor der Videospielvergangenheit des Herstellers verbeugte. Das war damals das purste Vergnügen. Und jetzt wieder die Möglichkeit zu haben, die Figur zu spielen, ist einfach nur fantastisch.

Das Game selbst baut auch auf dem Playroom auf. Es übernimmt das Prinzip der vielen Bots, von denen viele das Design von bekannten Videospielfiguren übernehmen. Ebenso wird das Aussehen der PS5 und ihrer Peripheriegeräte mit eingebaut. Astro Bot selbst bewegt sich beispielsweise mit einem Gleiter zu den diversen Welten, dessen Aussehen auf dem PS5-Controller basiert.

“Welten“ ist auch ein gutes Stichwort. Die Entwickler von Astro Bot haben sich bewusst gegen eine offene Welt entschieden und stattdessen eine Vielzahl kleinerer Level erstellt, die unterschiedlich groß und schwer sind. Offensichtlich stand hier Super Mario Galaxy als Pate, was aber nicht verkehrt ist, da dieses 3D-Mario-RPG auch heute noch grandios ist. 

Abwechslungsreichtum wird groß geschrieben
In den Standardwelten kannst du diverse Bots und Puzzlestücke einsammeln. Es dürfte einem allerdings schwerfallen, auf Anhieb wirklich alles zu erwischen, da einige von diesen Elementen äußerst gut versteckt sind. Aber so etwas erhöht den Wiederspielbarkeitswert des Games. Einfach, weil du am Ende alle Bots und alle Puzzlestücke gefunden haben möchtest.

Wobei du sowieso immer ein Auge auf die Anzahl der befreiten Bots haben musst. Denn es gibt einige Level, die du erst betreten kannst, wenn du eine gewisse Anzahl zusammen hast. Jedoch muss man auch betonen, dass es ohne Anstrengung möglich ist, diese Menge zu erreichen und weiterzukommen. 

Die jeweiligen Stages sind dabei abwechslungsreich designt. Einige haben sogar besondere Gimmicks. Mal hast du einen Affen auf den Rücken, um bestimmte Wände hochklettern zu können, ein anderes Mal kannst du dich auf Mausgröße verkleinern und so in Gebiete kommen, in die du in Normalgröße nicht reinkommen könntest. 

Verneigung vor der Historie
Es wird außerdem zwischen normalen und speziellen Bots unterschieden. Letztere werden bei der Übersicht des Stages entsprechend gekennzeichnet und basieren auf Charakteren der Playstation-Historie. Du hast so beispielsweise Ratchet, Snake oder Okami. Wobei du dann später auf der Kernwelt in der Gacha-Maschine zusätzliche Items freischalten kannst, die das Aussehen der Figuren mit dazugehörigen Items verbessern.

Diese Maschine und andere Elemente werden durch die Puzzlestücke freigeschaltet. Nach und Nach wird ein entsprechendes Feld vollgemacht und wenn es voll ist, hast du entweder so etwas wie eine Maschine. Oder einen weiteren Spielemodus, den du unter anderem mit anderen spielen kannst.

Doch das Salz in der Suppe von Astro Bot sind die vielen Geheimlevel. Mal musst du innerhalb eines Zeitlimits einen Asteroidenkreis umfahren, mal in ein Blütenmeer reinfahren. Wann immer du solche Sachen machst, tauchen neue Stages auf, die allerdings nicht so umfangreich sind, wie die normalen. Aber dafür können sie stellenweise mit einem speziellen Bot glänzen.

Es macht Bock!
Astro Bot ist ein Game, dass einfach nur Laune macht. Das Suchen der jeweiligen Bots, das Freischalten von Secrets oder Gimmicks, die Anspielungen, alles bestens. Das einzige Manko ist, dass der Schwierigkeitsgrad standardmäßig sehr leicht ist. Du kommst ohne Probleme durch die Stages. Die einzige Ausnahme sind die Sonderstages, die stellenweise bockschwer sind. Es wäre schön, wenn du die Schwierigkeit bei den Standardstages etwas anpassen könntest, aber das ist Kritik auf hohem Niveau.

Grafisch ist das Spiel sowieso umwerfend. Das war auch schon bei Astro Bot Playroom der Fall, dass Team Asobi sich darauf verstand, scheinbar mühelos das Beste aus der Konsole rauszuholen. Optisch ist das Game ein Hochgenuss. Und ebenso akustisch. Die diversen Kompositionen haben wahren Ohrwurmcharakter und die verschiedenen Geräusche, die Astro Bot und seine Freunde von sich geben, sind süß.

Astro Bot ist ein Must Play für die PS5. Es zeigt, was für Möglichkeiten die Konsole hat und ist gleichzeitig auch eine Verbeugung vor der Playstation-Historie. Das Game macht jede Menge Spaß, wobei die Standardlevel manchmal etwas zu leicht sind.