Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 62,70 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox One X
Inhalt:
Nachdem die virtuelle Sportsaison letzten Monat von EA mit deren beiden American Football-Spielen eröffnet wurde, startet nun auch 2K mit ihrer NBA 2K-Reihe durch.
Meinung:
Die letzten 12 Monate waren wie ein deutscher Basketball-Traum. Zuerst gewinnt die DBB-Auswahl ganz überraschend ihren ersten Weltmeistertitel, dann erhält Franz Wagner bei den Orlando Magic einen gigantischen Vertrag über 41 Millionen Dollar Jahresgehalt und zum Abschluss gewinnt die deutsche Damen 3x3-Mannschaft in Paris Gold. Ein besseres Jahr gab es für den deutschen Basketball sicherlich noch nie. Einhergehend mit diesen Erfolgen ist auch ein neuer Hype um den Sport und insbesondere natürlich ebenso um die NBA entstanden, weswegen NBA 2K25 dieses Jahr besonders im Fokus steht. Schließlich werden viele nach Jahren wieder mal einen Blick auf den Titel werfen wollen oder gar zum allerersten Mal mit den NBA-Stars rund um die Deutschen Moritz Wagner und DBB-Kapitän Dennis Schröder auf Korbjagd gehen. Bevor sie allerdings tatsächlich zugreifen, stellt sich für viele aber zuerst einmal die Frage, ob sich der Kauf von NBA 2K25 überhaupt lohnt und welche Neuerungen diese im Vergleich zum letzten Jahr mit sich bringt.
Verbessertes ProPlay Den ersten Blick werfen wir dabei direkt auf den Court, denn hier wurde ProPlay noch einmal verbessert. Das im letzten Jahr eingeführte Feature sollte durch zahlreiche neue Animationen für einen noch nie dagewesenen Realismus sorgen. Das ist dem neuen Feature auch gelungen, allerdings nicht in dem Umfang, in dem sich 2K und die Fans sich das gewünscht hätten. Dieses Jahr soll aber alles noch besser werden. Um das zu schaffen, haben die Entwickler von Visual Concepts noch einmal nachgelegt und 9000 neue ProPlay-Animationen ins Spiel gebracht. Der Fokus lag dabei auf den Stars und ihren typischen Bewegungen. Wer sich in der NBA auskennt und regelmäßig die Spiele von LeBron James, Luka DonÄić und Co. anschaut, wird deren typische Bewegungsabläufe nun also ebenfalls im Spiel wiedererkennen. Doch auch abseits der Stars gibt es unzählige neue Animationen, wie etwa 15000 neue Dribbling-Animationen.
Ganz neue Dribble Engine Passend zu den neuen Dribble-Animationen wurde auch die Dribble Engine von Grund auf neu entwickelt. Von jetzt an sind hier keine im Voraus gescripteten Animationstransitions mehr zu sehen. Stattdessen generiert die neue Dribble Engine auf Grundlage echter NBA-Aufnahmen dynamische Bewegungen, die ein authentisches Spielgefühl bringen sollen. Und tatsächlich erscheinen gerade die Dribblings nun sehr viel realistischer und smoother. Und auch wenn man plötzlich abstoppt oder den Ball aus dem Dribbling wirft, wirkt dies so gut wie noch nie zuvor.
Überarbeitete Wurfmechanik Es wurde aber nicht nur am Dribbling gearbeitet. Auch an der Wurfmechanik wurde noch einmal herumgeschraubt. Ab sofort zeigt ein von unten nach oben laufender Pfeil den idealen Punkt des Abwurfs dar. Um NBA 2K25 für Neulinge zugänglicher zu machen, wurde zudem eine neue Einstellung namens Wurftiming-Profile hinzugefügt. Hier kann jeder für sich individuell das Verhältnis zwischen Risiko und Erfolg des Schusses auswählen. Vereinfacht gesagt kann man hier also darüber entscheiden, ob die beim Wurf Fehler und ein nicht ganz perfektes Timing verziehen werden oder ob nur perfekt getimte Würfe den Weg in den Korb finden. Darüber hinaus gibt es in NBA 2K25 noch einige weitere Neuerungen und Verbesserungen: So sind Beispielsweise die Signature Go-to-Würfe oder das Shot Cancelling (die Möglichkeit, Würfe abzubrechen und nahtlos in andere Bewegungen überzugehen) neu. Gleiches gilt auch auch die Rhythmus-Würfe mit dem Pro Stick (eine neue Wurfmethode, die mit dem Wurfstick ausgeführt wird) die ebenfalls erstmals möglich sind. Sie alle sorgen dafür, dass das Offense-Spiel noch authentischer und abwechslungsreicher wirkt und das Game somit insgesamt noch unterhaltsamer wird.
Diesmal wurde die Defense nicht vergessen Natürlich wurde aber nicht nur an der Offense gearbeitet. Wie heißt es schließlich so schön: „Offense wins games, defense wins championships“. Doch leider war eben jene Defense im letzten Jahr ein großes Problem. Dieses Jahr soll das neue Cutoff-System für eine große Besserung sorgen. Dieses neue defensive Bewegungssystem sorgt nämlich endlich dahingehend für eine Chancengleichheit, dass nun nicht mehr wie zuvor, nur Angreifer mit dem rechten Stick dynamisch die Richtung ändern können, sondern das nun auch Verteidiger machen können. Es braucht zwar ein bisschen Zeit, bis man sich als Defense-Spieler an dieses neue System gewöhnt hat. Doch wenn man es einmal verinnerlicht hat, ermöglicht es einem auch, die agilsten Topstars besser verteidigen oder gar den Ball abnehmen zu können.
Der beste Weg für Neulinge Wie man sieht, ist NBA 2K25 also wirklich wieder eine echte Simulation, die einem unzählige Möglichkeiten bietet, sich auf dem Spielfeld sowohl offensiv als auch defensiv zu bewegen. Während geübte NBA 2K-Spieler selbst die Neuerungen relativ schnell verinnerlicht haben dürften, werden sich Neulinge zunächst beinahe schon überfordert fühlen. Um dem entgegenzuwirken, haben die Entwickler*innen mit Learn 2K noch ein erweitertes Tutorial erschaffen, in dem einem jetzt wirklich so gut wie alles genauestens erläutert wird. Zusätzlich dazu gibt es natürlich nach wie vor die Möglichkeit, einen generellen Schwierigkeitsgrad auszuwählen sowie Dutzende Regler in allen nur erdenklichen Kategorien ganz nach eigenen Vorlieben einzustellen.
Alles beim Alten? Bei den Spielmodi fallen einem zunächst keine großen Neuerungen auf. Jedoch bedeutet ein Fehlen eines gänzlich neuen Spielmodi nicht, dass es hier gar keine Neuerungen zu vermelden gibt. Im Meine Karriere-Modus kann man jetzt wahlweise aus vorgefertigten Builds seinen Spieler auswählen. Zudem erwartet einen auch eine gänzlich neue Stadt und Story, wobei diese auch diesmal sicherlich keinen Oscar gewinnen wird. Neu ist zudem, dass man vor dem Start seiner NBA-Karriere noch einmal die Highlights seiner bisherigen Karriere noch einmal erleben darf. Womit man so noch einmal die Highschool-Meisterschaft, den FIBA U19 World Cup sowie ein Freundschaftsspiel gegen aktuelle NBA-Spieler nachspielt. Kenner der Reihe werden sich obendrein über die Rückkehr des G.O.A.T.-Ranglistensystems freuen, an dem man erkennen kann, wie gut das eigene Team im Vergleich zu historischen Teams dasteht.
Pay-2-Win Wohingegen es keine Neuerung zu vermelden gibt, ist beim Einsatz von Mikrotransaktionen. Wie ich in den letzten Jahren bereits mehrfach erwähnt und bedauert habe, ist es nämlich auch diesmal wieder möglich, sich mit weiteren Echtgeld-Ausgaben einen großen Vorteil im Online-Modus zu verschaffen. Und das gilt nicht nur für die eigene Karriere, sondern natürlich und vor allem im Mein Team-Modus. Wer hier auf konventionelle Art und Weise sein aus Karten bestehendes Team verbessern möchte, hat im Grund keine Chance, sich auch nur ansatzweise im oberen Feld der Rangliste wiederzufinden. Hier gilt klar und deutlich Pay-2-Win im Vorteil. Das dem so ist, liegt aber nicht allein an den anderen Spieler*innen, die weiteres Geld ins Spiel stecken. Man wird vom Spiel auch quasi von der ersten Sekunde an darauf gepolt, dass man sich irgendetwas im Shop kauft. Bei jedem Neustart des Spiels wird zuerst einmal auf irgendwelche Angebote oder neu hinzugekommene Packs hingewiesen. Und selbst danach sind überall Verweise auf den Shop zu finden. Natürlich kann ich verstehen, weshalb 2K so intensiv Werbung für den Shop macht, schließlich verdienen sie mit Ingame-Verkäufen jede Menge Geld. Dennoch wäre es schön, wenn die Werbung nicht ganz so aggressiv wäre und man nicht jedes Mal aufs Neue alle Angebote ablehnen müsste. Zudem ist es auch schade für all diejenigen, die nicht einsehen, weiteres Geld zu investieren oder es schlichtweg nicht können. Die werden so nämlich um die Erfahrung des Mein Team-Modus gebracht, wobei diese im Grunde genommen wirklich gut ist und vor allem durch seine Tiefe begeistert.
Es geht auch ohne Mikrotransaktionen Glücklicherweise gibt es aber ebenfalls jede Menge Modi, in denen Mikrotransaktionen keine Rolle spielen. Unter My NBA findet man zum Beispiel die Möglichkeit, eine ganze Saison oder die Playoffs mit einem Team durchzuspielen. Das Interessante dabei ist, dass man hier nicht zwangsläufig mit den aktuellen Teams und Kadern spielen muss. Hier kann man nämlich aus sechs unterschiedlichen NBA-Epochen auswählen, die von heute bis zurück ins Jahr 1983 führen. Wer also mit MJ und seinen legendären Chicago Bulls oder aber noch einmal Kobe Bryant in Action sehen will, kann dies hier tun. Ebenfalls interessant dürfte für viele sicherlich auch der Mein GM-Modus sein, der hier auch zu finden ist. In diesem Spielmodus übernimmt man nämlich nicht nur die Geschicke aus dem Spielfeld, sondern ebenso daneben. Als GM ist man nämlich dafür zuständig, ein Team zusammenzustellen, Spieler zu traden, Draftpicks auszuwählen und noch vieles mehr. Wer möchte, kann hier wirklich Stunde um Stunde drin verbringen, ohne dass es einem langweilig wird. Wem das zu langwierig ist, kann auch die entschlackte My NBA Lite-Version auswählen, in der einem ein schlankeres Erlebnis mit deutlich vereinfachten Systemen und Trade-Regeln geboten wird.
Der schnelle Spaß zwischendurch und WNBA Für den schnellen Spielspaß zwischendurch ist Play Now ideal geeignet. Hier kann man nämlich ohne Umschweife direkt ins Spiel einsteigen, wobei man auswählen kann, ob man offline oder online und ob man mit aktuellen oder historischen Teams spielen möchte. Für Fans des Frauen-Basketballs gibt es ebenfalls wieder eine ganze Reihe an unterschiedlichen Spielmodi. Neben der Möglichkeit in The W seine eigene Spielerin zu erstellen und mit ihr im Karriere-Modus zur besten Spielerin zu werden, gibt es hier auch die Möglichkeit schnelle WNBA-Spiele oder die WNBA-Playoffs zu spielen.
Den Titel nicht verteidigt In Sachen Präsentation machte der NBA 2K-Reihe jahrelang kein anderes Sportspiel, etwas vor. Doch dann kam vor ein paar Monaten College Football 25 und stellte alles auf den Kopf. Dessen unfassbarer Detailreichtum setzte neue Maßstäbe unter den Sportspielen und setzte somit auch NBA 2K25 gehörig unter Zugzwang. Ein paar kleine Verbesserungen würden diesmal nicht ausreichen, um sich wieder als das schönste und atmosphärische Sportspiel küren zu können. Dürfen wir uns diesmal also über größere Neuerungen freuen? Die Antwort darauf lautet: nein. Denn abgesehen von ein paar kleineren grafischen Verbesserungen hier und da, sieht NBA 2K25 so aus wie sein Vorgänger. Und so kommt es zu etwas, was vor wenigen Woche noch die wenigsten erwartet hätten. Trotz toller Optik samt gut erkennbaren Stars, zahlreichen Details, den grandiosen Kommentatoren sowie einer tollen Atmosphäre, schafft es NBA 2K25 nicht, sich den Titel des schönsten und atmosphärischsten Sportspiels ein weiteres Mal zu sichern. Gerade was die Anzahl an grafischen und soundtechnischen Details angeht, hat College Football 25 meiner Meinung nach die Nase diesmal nämlich ganz leicht vorne und stößt NBA 2K somit das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit vom Thron.
Fazit:
Ganz gleich, ob man nun seit Jahren eingefleischter NBA-Fan ist oder durch die kürzlich erzielten Erfolge erst jetzt zum Basketball gekommen ist – mit NBA 2K25 wird jeder seinen Spaß haben. Dafür sorgt nicht nur das grandiose Gameplay, das dank eines nochmals überarbeiteten ProPlay-Features jetzt noch authentischer wirkt, sondern auch das ausführliche Tutorial, das Neulinge langsam an die komplexen Möglichkeiten des Spiels heranführt. Leider ist Pay-2-Win noch immer ein großes Thema, weshalb für alle, die kein zusätzliches Geld ausgeben wollen, ein paar Spielmodi so gut wie unspielbar sind. Zum Glück gibt es ja aber auch genügend andere Spielmodi, in denen man das Spiel samt der tollen Grafik und Atmosphäre ohne zusätzliche Ausgaben in vollen Zügen genießen kann.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.