Die Erde hat alles pflanzliche Leben verloren. Weshalb eine Gruppe von Wissenschaftlern eine Simulation erschaffen haben, um eine Möglichkeit zu finden, wie sie den Planeten wieder mit Grün beleben können. Doch etwas scheint schiefgelaufen zu sein und du musst herausfinden, was genau geschehen ist.
Meinung:
First Person Puzzlegames haben einen unglaublichen Charme. Myst brach, als es herauskam, alle Maßstäbe, die Spiele haben konnten. Portal 1 und 2 haben jede Menge Memes und schöne Erinnerungen erschaffen. Und The Witness, von dem bald die Fortsetzung herauskommt, ist zu Recht ein sehr erfolgreiches Indiegame gewesen.
Ein neuer Kandidat für den Genre-Thron? Jetzt ist Viewfinder erschienen. Ebenfalls ein First Person Puzzle Game. Und eins, dass versucht, den Genre-Thron zu erobern.
Wie bereits eingangs erwähnt, spielst du einen Erkunder, der in einer Simulation unterwegs ist. Diese ist in verschiedene Welten unterteilt, die aus einzelnen Inseln bestehen. Um weiterzukommen, musst du jedes Mal ein Rätsel lösen, um beispielsweise an Batterien zu kommen, mit denen du einen Teleporter in Betrieb nehmen kannst.
Das Problem ist, dass diese Inseln quasi fragmentiert sind. Es ist nicht so einfach, von A nach B zu gelangen. Stattdessen sind enorme Distanzen zwischen den verschiedenen, vor sich hin schwebenden Eilanden.
Wenn 2D 3D wird Hier kommt jetzt die Spielmechanik von Viewfinder ins Spiel. Denn um weiterzukommen, musst du deine Gehirnzellen anstrengen, was angesichts des Genres natürlich einleuchtet. Gemeint ist damit, dass es alles eine Frage der Perspektive ist. Du findest zunächst überall zweidimensionale Fotos, die du aufnehmen und mit dir tragen kannst. An Stelen, wo du meinst, dass sie passen, kannst du sie dann platzieren oder vorher entsprechend drehen. Mit der Konsequenz, dass aus einem zwei dimensionalen Bild auf ein Mal ein dreidimensionales Objekt wird.
Das Gameplay wird natürlich im Laufe der Zeit immer komplexer und herausfordernder. Irgendwann kannst du selber Fotos erstellen oder musst zwei Bildbestandteile so in Übereinstimmung bringen, dass sie ein neues Bild ergeben. Erst dann ist der Weg frei.
Das Schöne ist, dass du dich nicht in eine Gasse manövrieren kannst. Es gibt eine Rückspulfunktion, mit der du soweit das Geschehen zurückfahren kannst, bis du an einem Punkt des Geschehens bist, wo dir ein Fehler noch nicht unterlaufen ist. Dasselbe kannst du auch machen, wenn du mal in einem Abgrund gefallen bist. Hier gibt sich Viewfinder sehr fair.
Story? Vorhanden. Nicht, dass es kein gutes Spiel wäre. Wie es bei solchen First Puzzle Games üblich ist, kann der Schwierigkeitsgrad des Spiels stark schwankend sein. Mal stößt du auf Puzzles, die du im Schlaf lösen kannst. Nur um dann auf eins zu stoßen, dass deinen Kopf zum Rauchen bringt und bei dessen Lösung du umso zufriedener bist. Das schöne ist, dass die Lösungen so kreativ und großartig geworden sind. Genauso, wie du auch manchmal bewusst auf den Holzweg geführt wirst. All das macht Spaß und sorgt dafür, dass man es gerne startet, um sich weiter durchzuknobeln.
Die Story von Viewfinder kann man getrost als vorhanden bezeichnen. Sie ist jetzt nicht sonderlich berauschend, sondern hat wirklich nur den Zweck, dass man als Spieler von A nach B gelotst wird und dabei die jeweiligen Stages einen Sinn und Zweck erhalten. Es gibt zwar nette Ansätze, wie etwa die Existenz einer Katze, die redet. Aber das sorgt am Ende eben nicht dafür, dass man von der Geschichte sich begeistert zeigt.
Das geschieht dafür bei der Grafik. Die Levels sind liebevoll designt worden und fordern einen geschickt durch ihre jeweilige Architektur dazu auf, dass man weitermacht. Auch das Spiel mit den Farben und der Perspektive gehört mit dazu. Der Kontrast zwischen Schwarz/Weiß und bunt, sowie der Wechsel von 2D auf 3D faszinieren einen immer wieder aufs Neue.
Fazit:
Viewfinder ist ein sehr gutes First Person Puzzle Game, bei dem man nicht wirklich viel zu kritisieren hat. Die Story ist nicht so packend, wie man es sich wünschen würde, das ist aber am Ende auch alles. Ansonsten gefällt Viewfinder in jederlei Hinsicht und lässt die Gehirnzellen qualmen.
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