Entwickler:
Red Mountain Studio Publisher:
Meridiem Games
Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
20 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
Die Reise nach Westen, das chinesische Epos über den Affenkönig Sun Wukong und den Mönch Xuanzang, hat bereits einige Adaptionen in den unterschiedlichsten Medien erfahren. Auch Popkulturphänomen Dragonball verdankt seine Grundzüge dieser Geschichte. Nun sollen wir Wu durch eine cyberpunkige Fantasywelt begleiten, um ihm dabei zu helfen, seine Krone zurückzuerlangen.
Meinung:
Wu wurde, nachdem er einen Schabernack zu viel verbrochen hat, weggesperrt und nicht nur seiner Erinnerungen beraubt. Wir unterstützen ihn nun dabei, seine Krone wiederzufinden, seine Kräfte erneut freizuschalten und nebenbei noch einen verrückt gewordenen Kaiser zu stürzen.
Affentheater Crown of Wu ist grundsätzlich ein klassisches Action-Adventure. Wir steuern Wu aus der Third Person-Ansicht, springen über Plattformen, lösen Rätsel und bekämpfen unsere Feinde. Diese drei Aspekte bilden die Grundlage für das Gameplay und leider sind zwei Drittel davon nicht zu gebrauchen.
Der oft herangezogene Vergleich jeglicher Action-Adventures mit Dark Souls bekommt Crown of Wu nicht. Zwar verfügt Wu über eine Staminaleiste, die es für Angriffe zu managen gilt, er kann ausweichen und blocken und jeder noch so kleine Gegner kann ihn mit wenigen Treffern ins Jenseits befördern, aber diese Dinge funktionieren in einem Dark Souls, weil die Steuerung präzise ist. Damit kann Crown of Wu nicht aufwarten. Wu bewegt sich träge, es gibt keine Rückmeldung, dass man einen Feind getroffen hat oder dass man selbst getroffen wurde, Hitboxes sind scheinbar zufällig verteilt und Kämpfe laufen zu konfus ab, um strategisch vorzugehen und womöglich zu blocken. Das wissen die Entwickler aber auch, weswegen vor jedem Kampf ein Checkpunkt ist, damit man ihn sofort wiederholen kann.
Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen? Plattforming ist ebenfalls ein Graus, was ausgerechnet beim Affenkönig fast schon ironisch erscheint. Auch in der Luft bewegt Wu sich äußerst träge, ob eine Plattform mit Anlauf, ohne Anlauf oder mit einem Doppelsprung erreicht werden muss, ist selten ersichtlich und immer wieder gibt es spontan einfallende Böden, die in den direkten Tod führen. Aber auch das wissen die Entwickler, weswegen auch vor jeder Sprungpassage ein Checkpunkt gesetzt wurde, um sie direkt zu wiederholen. Man erkennt ein Muster.
Die Rätsel sind ein wenig abwechslungsreicher und reichen von gewohnten Blockschiebe-Puzzeln zur genauen Analyse der Umgebung, um geheime Marker zu entdecken und ihre Hinweise umzusetzen. Diese Rätsel sind durchaus der Höhepunkt des Gameplays, kommen aber zu selten zwischen hakeligen Kämpfen und frustrierenden Sprungpassagen vor, um bei Laune zu halten.
Im Westen nichts Neues Auch auf technischer Ebene haut Crown of Wu leider niemanden vom Hocker. Die recht überschaubare Menge an Feinden sieht noch ganz nett aus, aber ausgerechnet unsere Hauptfigur ist eine wahre Schreckgestalt und bewegt sich nicht nur hölzern, sondern wurde auch designtechnisch lieblos und ohne Konzept zusammengezimmert. Die Welt selbst könnte interessant sein mit ihrem Mix aus Fantasy und Technologie, aber auch hier findet sich kaum eine Rechtfertigung für das Design und spannend genutzt wird diese Welt leider auch nicht. Kurze Bildsequenzen im Comiclook treiben manchmal die Story voran und sind hübsch anzusehen, werden aber von einer grauenhaften Übersetzung torpediert. Manchmal kann man nur schwach erahnen, was die Texte wohl bedeuten sollen. Eine Sprachausgabe gibt es leider - auch wieder ausgerechnet für den Affenkönig, der bekannt für sein loses Mundwerk ist - nicht.
Fazit:
Leider gibt es kaum positive Dinge, die über Crown of Wu gesagt werden können. Die hakelige Steuerung versaut sowohl die konfusen Kämpfe als auch das ungenaue Plattforming und die Grafik bietet hölzerne Animationen und sinnlos zusammengewürfelte Designs in einer grundsätzlich interessant angelegten Welt. Die seltenen Comicseqenzen werden durch grausige Übersetzungen untergraben und die immerhin abwechslungsreichen Rätsel kommen zu selten vor, um das Gameplay aus diesem Loch heben zu können. Der Affenkönig hat deutlich Besseres verdient.
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