Genre:
Virtual Reality USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
20 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5
Inhalt:
Der VR-Markt ist überfüllt mit Zombie-Shootern und Minispielsammlungen, doch immer wieder gibt es auch kleine Perlen, die uns das geben, wofür VR eigentlich stehen sollte: die Möglichkeit, in eine fremde Welt komplett einzutauchen und eine spannende Geschichte zu erleben. Maskmaker präsentiert sich als Adventure in einer fantastischen Welt voller Geheimnisse und Magie, doch wird ein Blick hinter die Maske diese Wunder entzaubern?
Meinung:
Wir beginnen unser Abenteuer als Lehrling eines berühmten Maskenbildners, der allerdings in seinem Laden nicht auffindbar ist. Stattdessen hat allem Anschein nach ein Kampf stattgefunden, denn alles ist durcheinander und der große Spiegel wurde zerbrochen. Rasch finden wir jedoch die geheime Werkstatt des Meisters und lernen dort, unsere erste Maske zu fertigen. Als wir sie aufsetzen, werden wir in ein fremdes Königreich transportiert und dort sogleich vom amtierenden König mit einer Aufgabe betraut. Die Reise kann beginnen.
Schaffe, schaffe, Maske baue Maskmaker präsentiert sich als Märchen, was nicht nur durch die Thematik und die Optik, sondern vor allem durch den großartigen Erzähler vermittelt wird, der alle Sprechrollen übernimmt. Allen voran begleitet uns auf der Reise die körperlose Stimme von König Prospero (ein Name, der in sich schon mit allerlei Bedeutungen beladen ist, sei es durch Shakespeares "Tempest" oder Poes "Maske des roten Todes"), der uns die Hintergründe der einzelnen Welten und auch der jüngeren Vergangenheit erläutert. Das Königreich ist aufgeteilt in sechs recht große Gebiete, die wir mit den Masken bereisen können, sowie die Werkstatt als Hubwelt. In der Werkstatt erstellen wir die Masken nach gefundenen Bauplänen. Zunächst müssen wir eine Rohform erstellen, die wir aus einem Holzblock schnitzen. Anschließend wird diese Rohform an der Werkbank bemalt und mit etlichen Materialien verziert. Diese Arbeiten sind perfekt in VR auszuführen und werden mit der Zeit immer komplexer. Während wir zu Anfang Masken und Anhängsel noch in Farbtöpfe tauchen, um sie einzufärben, erhalten wir in der zweiten Hälfte Pinsel, mit denen wir deutlich detaillierter vorgehen können. Die Steuerung in der Werkbank ist eine Wucht und es macht unglaublichen Spaß, an den Masken herumzuwerkeln.
Mystische Reisen Haben wir eine Maske fertiggestellt, setzen wir sie auf und sind schwupps im Königreich. Ladezeiten sucht man in Maskmaker vergeblich, sodass diese raschen Wechsel jedes Mal wieder eine magische Erfahrung sind. Dieser Wechsel ist es auch, der die größten Erinnerungen an den Klassiker Myst aufkommen lassen, bei dem man durch Bücher in verschiedene Zeitalter gereist ist. Unsere Aufgabe in jedem Gebiet besteht darin, einen großen Turm zu erreichen, um darin einen Teil der Meistermaske zu finden. Der Weg dorthin ist allerdings oft versperrt, sodass wir Alternativen finden müssen. Zum Glück stehen überall Masken tragende Holzpuppen herum. Sobald wir die Maske einer solchen Puppe mit unserem Fernrohr analysiert haben, bekommen wir einen Bauplan, um sie herzustellen. Nun müssen wir nur noch die nötigen Materialien finden, die an der Maske angebracht werden sollen und schon geht es zurück zur Werkstatt. Setzen wir die neue Maske auf, fahren wir in den Körper der entsprechenden Holzpuppe und schon können wir ein neues Gebiet erkunden. Um alle nötigen Materialien zu finden, müssen wir die Welten gut untersuchen und zwischen allen Gebieten immer wieder wechseln. Zum Glück erhalten wir frühzeitig die Möglichkeit, innerhalb eines Gebietes Masken untereinander auszutauschen, sodass wir nicht immer in die Werkstatt zurück müssen.
Immer der Maske nach Auch wenn man die Freiheit hat, zwischen den Welten zu wechseln, läuft Maskmaker doch relativ linear ab. Man betritt einen neuen Bereich, durchsucht ihn nach neuen Materialien und schaut, ob man jemanden mit einer neuen Maske in der Ferne stehen sieht. Ab in die Werkstatt, neue Maske erstellen und das Spiel geht von vorne los. Hin und wieder gibt es ein kleinere Rätselaufgaben, die aber alle so leicht sind, dass sie eher hinderlich sind. Vereinzelt müssen verschiedene Masken zusammenarbeiten, woraus man sicherlich etwas mehr hätte machen können, als nur quasi einen Staffellauf. Gegen Ende muss man schnell vier Masken hintereinander benutzen; ist man zu langsam, dauert es ewig, um wieder alles in die Startposition zu bringen. Wenn man sich schon an Myst orientiert, hätten hier sicherlich ein paar spannendere Rätsel mit Hinweisen in der Spielwelt eingefügt werden können, was dann auch mehr Spaß gemacht hätte.
Für jeden Typ Dafür präsentiert sich Maskmaker einwandfrei. Neben der bereits erwähnten, absolut hervorragenden Vertonung kann das Spiel selbst auf PSVR grafisch überzeugen. Jedes der sechs Gebiete bietet eine komplett eigene Umgebung und vor allem die farbenprächtigen Masken passen wunderbar ins Gesamtbild. Da man selbst grundsätzlich die einzige "bewegliche" Figur in der Welt ist, mutet es ein wenig seltsam an, dass in ganz wenigen Szenen beeindruckende Tanzchoreographien präsentiert werden. Ein zynischer Mensch würde denken, dass die nur für den Trailer aufgenommen wurden. Man kann aber gar nicht oft genug betonen, dass es keine Ladezeiten beim Wechsel der Welten gibt und selbst schnelle Wechsel zwischen komplett unterschiedlichen Zonen problemfrei verlaufen (auch wenn mir das Spiel in der Testphase zweimal abgestürzt ist, aber ein großzügiges Autosave-System sorgt dafür, dass es auch dann keine Verluste gibt). Die Steuerung mit den Move Controllern funktioniert tadellos und eine Fülle an Accessibility-Optionen zur Kameraposition, Bewegungsmöglichkeiten oder Sichtfeldanpassungen sorgt dafür, dass jeder ohne Probleme den Titel in VR genießen kann.
Fazit:
Die besten VR-Titel sind die, die man sich einfach nicht in einem anderen Medium vorstellen kann. Genau das macht Maskmaker aus, denn das Basteln in der Werkstatt und das Auf- und Absetzen der Masken, um in die fremden Welten zu gelangen, würde ohne VR einfach nicht funktionieren. Die märchenhafte Geschichte wird durch hervorragendes Voice Acting erzählt, sodass man gerne immer weiter in die verschiedenen Gebiete vordringt. Rein spielerisch hätte Maskmaker aber sicherlich das eine oder andere komplexere Puzzle verdient, denn so ist es doch nur ein sehr guter Walking Simulator geworden.
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