Diese Woche beschert uns wieder einmal eine neue Konsole in der
Auswahlliste der Virtual Console. Während das NEO GEO mit World Heroes
daher kommt, einem Prügelspiel in klassischer Streetfighter-Manier mit
großen Sprites und interessanten Charakteren, bringt uns Gate of Thunder das TurboDuo, eine Art verbessertes TurboGrafx mit CD-Rom-Laufwerk, näher.
Mit Gate of Thunder
erhöht die VC ihr Sortiment an horizontal-scrollenden Shootern. Obwohl
die Action sehr schnell ist und Waffen, die man einmal aufgesammelt
hat, erhalten bleiben, sollte man seine Punkte lieber für einen
richtigen Kracher sparen, da das Spiel viel zu kurz ist und keine echte
Herausforderung darstellt.
Den findet man zwar auch nicht unbedingt in Castlevania II: Simon's Quest
für das NES, aber es ist dennoch meiner Meinung nach das beste Spiel
dieser wöchentlichen Auswahl, denn Konami ging bereits hier erste Wege,
um die Castlevania-Reihe zu modernisieren. Während Symphony of the
Night zwar mehr Aufmerksamkeit erreichte, war es mitnichten der erste
Versuch, aus Castlevania eine Art Rollenspiel zu machen. Direkt nach
dem Sieg über Dracula im ersten Teil merkt Simon, dass er ungünstiger
Weise verflucht wurde. Und dieser Fluch wird ihn wohl leider umbringen.
Also macht Simon sich auf den Weg, die Überreste Draculas zu sammeln
und mit ihnen den Fluch abzuwenden. Für damalige NES-Verhältnisse war
allein schon die Tatsache, dass Simon statt der Welt oder einer
Prinzessin sich selbst zu retten versucht.
Konami wandte sich ab vom Level-Prinzip des Vorgängers, sodass
Castlevania II in einem riesigen Gebiet spielt. Man beginnt in einer
großen Stadt und muss sich - man mag es kaum glauben - mit den
Bewohnern richtig unterhalten, um Hinweise zu bekommen, wo man hin
muss, um die verlorenen Relikte zu finden. Dabei gibt es
unterschiedliche Wege und wie auch bei Metroid richtet sich die
Qualität der Endsequenz nach der benötigten Zeit, denn Simon verfällt
durch den Fluch zunehmend. So wechselt das Spiel zwischen Tag und
Nacht, wobei der Fluch bei Nacht zunimmt, sodass Simon weniger Schaden
austeilt. Aber dank eines Erfahrungspunkte-Systems, mit dem Simon
auflevelt und seine HP vergrößert, und der Möglichkeit in der Stadt
Gegenstände wie Nebenwaffen oder stärkere Peitschen zu kaufen, kann
auch diese Hürde genommen werden.
Auch grafisch punktet Simon's Quest, lassen doch hübsche Hintergründe
und eine große Gegnervielfalt eine unheimliche Atmosphäre aufkommen,
die durch die schaurige Musik noch untermalt wird. Einziger
Schwachpunkt ist - wie bei früheren Castlevania-Spielen leider nicht
unüblich - die Steuerung. Simon bewegt sich ziemlich langsam und
springt wie.... naja, irgendwie so wie man sich einen springenden Stein
vorstellt.
So langsam wird die Auswahl auf der Virtual Console jedenfalls immer
größer und mit immer neuen Systemen werden auch die Möglichkeiten der
Neuveröffentlichungen immer schwerer voraus zu ahnen. Also sind wir,
wie so oft, auch auf die nächste Woche gespannt. |