 Spiele, die ihren ganz eigenen Stil derart konsequent verfolgen, findet man wahrlich selten. Deshalb dürfte Sadness nicht nur durch sein Gameplay, sondern ganz besonders auch vom gestalterischen Standpunkt her seine eigene Nische kreieren. Andererseits ist die Entscheidung des jungen polnischen Entwicklers, nicht beim allgegenwärtigen "Schneller - lauter - bunter"-Wettrüsten mitzumischen, natürlich auch ein finanzielles Risiko, denn sicher wird nicht jeder Spieler sich von diesem eher auf Subtilität setzenden Konzept angesprochen fühlen - da ist die Gefahr groß, dass das Spiel als Geheimtipp in den Regalen der Händler versauert. Auch der relativ überraschende Erfolg eines Schwarzweiß-Films wie Sin City ist noch kein Garant dafür, dass Sadness sich gut verkaufen wird.
Vornehme Blässe
Apropos Sin City: Nibris betont, dass der Graustufen-Stil des Spiels nicht durch die coole Comic-Verfilmung inspiriert wurde, sondern sich schlichtweg am Kino der Zeit vor dem Ersten Weltkriegs orientiert, um die entsprechende zeitgenössische Stimmung einzufangen. Auch die Gerüchte, dass der Spieler auf Wunsch eine Farb-Version von Sadness anwählen kann, dementiert Nibris vehement und mit der gleichen Begründung. Die Produktion des farblosen Spielmaterials sei zudem nicht mit dem Anfertigen von bunten Grafiken vergleichbar, so dass man nicht ohne weiteres auf ein koloriertes Bild "umschalten" könne. Den Vorwurf, dass die Monochrom-Optik ein reiner Marketing-Gag sei, weisen die Polen ebenfalls weit von sich.
Sadness im Kino?
In manchen Kreise munkelt man sogar, dass Nibris wegen Sadness bereits in Kontakt mit Hollywood-Studio steht. Noch, so die Firma, sei hier allerdings weder ein Vertrag unterzeichnet worden noch Geld geflossen. Falls es tatsächlich zur Verfilmung von Sadness komme, würden die Dreharbeiten frühestens zwei Jahre nach Veröffentlichung des Spiels beginnen.
Das wäre dann frühestens im Jahr 2009, denn Sadness soll nach den derzeitigen Plänen irgendwann im Jahre 2007 erscheinen. Wie weit die Entwicklung des Spiels tatsächlich schon fortgeschritten ist, lässt sich allerdings nur schwer einschätzen. Auch ist unklar, inwieweit der auf der diesjährigen E3 präsentierte Trailer dem tatsächlichen Gameplay entspricht. Wenn das endgültige Spiel allerdings auch nur halb so stimmungsvoll wie der kurze Werbefilm wird, steht allen nervenstarken Wii-Besitzern ein atmosphärischer Horrortrip der Extraklasse bevor.
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