Windchaser
Entwickler:
Chimera Entertainment
Publisher:
dtp entertainment
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
26 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Intel Core2Duo 6850, 4 GB RAM, Geforce 8800 GTS, Windows Vista 32 bit
Anforderungen:
2,0 GHz, 1 GB RAM, 128 MB Grafikkarte
Inhalt:
Nachdem die Welt von Ensai von einem großen Krieg, dem sogenannten Weltenbrand, überzogen wurde, erholt sie sich langsam wieder. Viele kleine Gruppierungen haben sich herausgebildet, die meisten davon führen ein Nomadenleben. Doch langsam hält die Zivilisation wieder Einzug. Städte entstehen wieder, Kunst, Handel und Kultur erblühen und der Glaube an die Zweifaltigkeit, an Licht und Schatten, kehrt wieder zurück.
In dieser Zeit lebt Ioan, Sohn eines Bauern, den es hinaus in die Welt zieht. Er beginnt seine Reise - und wir begleiten ihn.
Meinung:
Hinter Windchaser steckt eine gute Geschichte, die das Spiel von Anfang an prägt. Zwar wird überdeutlich, dass etwas Dunkles hinter dem heranwachsenden Helden Ioan lauert, doch gerade das treibt die Motivation voran.
Als Mischung aus Strategie und Rollenspiel setzt Windchaser auf ein kreatives Spielsystem, dasszu Beginn etwas einfach wirkt, doch im Laufe des Spiels komplexer wird. Hinzu kommt eine mobile Basis, die Windchaser.
Licht... Die Kämpfe in Windchaser laufen in Echtzeit ab. Dabei können bis zu vier Gruppen mit je bis zu fünf Einheiten gesteuert werden. Jede Einheit besitzt eine passive Anführerfähigkeit und eine aktivierbare Fähigkeit. Innerhalb einer Gruppe kann die aktivierbare Fähigkeit einer Einheit manuell aktiviert werden. Dadurch wird die eigene Gruppe gestärkt, die gegnerische Gruppe geschwächt oder eine gegnerische Fähigkeit gekontert und somit außer Kraft gesetzt. Jede Einheit verfügt zusätzlich über Erfahrungspunkte, die mit jedem gewonnenen Kampf steigen. So steigt eine Einheit im Laufe der Kämpfe bis auf Stufe 6 auf.
Der Anführer der Gruppe bestimmt zunächst, in welchem Stil seine Gruppe kämpft. Es gibt drei Stile: Disziplin, Chaos und Konzentration, die sich nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip ausstechen können. In jedem Kampfstil werden entsprechende Stil-Punkte gesammelt, mit denen dann die aktivierbaren Fertigkeiten ausgelöst werden können.
Außer den Helden wie Ioan startet jede Einheit mit Stufe 1 als Novize. Ab Stufe 5 kann eine Einheit die nächst höhere Klasse erreichen. Insgesamt gibt es jedoch nur drei Klassen: Novize, einfache Klasse und finale Klasse. Dazu gibt es zu jedem Konzentrationsstil drei Einheitentypen auf den höheren Stufen: Einen offensiveren, defensiveren oder mittleren Typ. Zusätzlich bekommt jede Einheit mit Erreichen der sechsten Stufe einen 10%-Bonus auf ihre Werte. Es lohnt sich also, jede Einheit mühsam auf die höchste Stufe zu bringen, ehe sie per einfacher Ausbildung – sprich Mausklick - die nächst höhere Klasse erreicht.
...und Schatten Ioan schließt sich gleich zu Beginn des Spiels der Windchaser-Gilde, benannt nach ihrem Gildenschiff, an. Somit stehen drei Helden zur Auswahl. Das Problem ist, dass auf Einzelkarten gekämpft wird. So sind nach jeder Karte oder sogar schon nach einer Mission die ganzen mühsam hochgespielten Mitstreiter wieder weg. Lediglich die Helden, die Windchaser und gesammelte Gegenstände bleiben erhalten. Somit wird jede Karte irgendwann gleich: Erforschen, ausbilden und erobern, ab zur nächsten Karte. Auch können die Helden nicht individuell ausgebildet werden, sondern werden einfach stärker. Nach der ersten Kampagne kann erst die zweite gespielt werden, einen anderen Modus sucht man vergeblich.
Verschiedenes Mit der Windchaser können Artefakte gefunden, erforscht, verbessert und benutzt werden. Und der Laderaum bietet genügend Platz, um Sachen zu sammeln, zu züchten und sogar mit ihnen zu handeln. Sogar einen Entwicklungsbaum – aus anderen Spielen als Forschungsbaum bekannt – gibt es. Leider hat der Forschungsbaum nur wenig Auswirkung auf den Spielverlauf. Dafür sind die Artefakte teilweise sehr hilfreich.
Die Grafik ist nicht genial, aber solange man nicht zu genau hinschaut, sieht das Spiel ganz gut aus und läuft auch auf einem nicht ganz aktuellen System noch passabel. Die musikalische Untermalung ist gut gelungen und Spielsequenzen werden in der Spielgrafik gezeigt. Leider sind Synchronisationsschwächen dabei deutlich zu erkennen, was den Genuss etwas trübt.
Anmerkung Obwohl in Windchaser die Kämpfe einen großen Anteil des Spiels einnehmen, gibt es kein Blut zu sehen und die eigenen Einheiten können auch nicht sterben. Daher wurde Windchaser zwar ab 12 Jahren freigegeben, doch auf Erwachsene wirkt etwas – nunja, komisch.
Dafür machen das detaillierte Handbuch und der sanfte Einstieg das Spiel äußerst anfängerfreundlich. Allerdings zieht der einzige Schwierigkeitsgrad sehr schnell an - nicht unbedingt etwas für Genreeinsteiger.
Fazit:
Ich habe einige Zeit gebraucht, um mir über Windchaser eine Meinung zu bilden. Der Low-Budget-Titel überrascht mit einem erfrischenden Spielsystem und einer netten Hintergrundgeschichte. Doch die Kämpfe werden schnell eintönig oder aufgrund des teilweise knackigen Schwierigkeitsgrades zum frustrierenden Glücksspiel. Wer ein Fan von Rollenspielstrategie ist, wird vielleicht seine Freude an dem erfrischend anderen Spielprinzip haben, doch für andere bleibt es eine reine Geschmackssache.
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Autor der Besprechung:
Ralph Traber
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