WWE Smackdown vs. Raw 2008
Entwickler:
THQ
Publisher:
THQ
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
DS, PSP
Inhalt:
Alljährlich lässt THQ die Superstars des World Wrestling Entertainment auf diversen Konsolen gegeneinander antreten. Mit SmackDown vs Raw 2008 ist nun erstmals auch ein Teil der Reihe für Nintendo DS und PSP zu haben. Bei uns erfahrt ihr, ob sich der WWE-Ausflug lohnt oder ob man es lieber auf die Bretter schicken sollte...
Meinung:
Das neueste Wrestling-Game für Handhelds bietet euch eine Auswahl von 21 Superstars aus dem SmackDown- und Raw-Portfolio, die zusätzlich auch ein paar Leutchen von der ECW enthält. Leider ist diese Anzahl an Wrestlern auf dem DS bedeutend niedriger als die, die den Spielern der "großen" Konsolenversion bzw. der PSP zur Verfügung steht, doch eine Vielzahl der wichtigen Namen ist trotzdem enthalten. So präsentiert die Nintendo-Fassung unter anderem den Undertaker, Ric Flair, Rey Mysterio und Triple H. Wer das Spiel mit einer PSP zockt, darf sich auf die ganze Palette freuen, die auch den großen Brüdern zur Verfügung steht.
Der Einstieg ins Spiel Nach dem Start des Spiels bietet euch das Hauptmenü zwei Spielmodi an: Schaukampf und Saison. "Schaukampf" bedeutet ein schnelles, einzelnes Match, bei dem ihr euch euren Gegner frei auswählen könnt und entweder gegen den Computer oder eure Freunde antretet (die dafür allerdings in der Nähe sein und das Spiel ebenfalls besitzen müssen). Als Matcharten stehen euch "Regular", "Hardcore", "Iron Man", "Last Man Standing", "Submission" und "3 Stages of Hell" zur Auswahl. Eure Arena könnt ihr hierbei frei wählen. 18 stehen euch insgesamt zur Verfügung, darunter alle großen Pay-per-View-Stätten sowie die normalen SmackDown- und Raw-Ringe. Sowohl die Wrestler als auch die Arenen stehen von Beginn an zur Verfügung, müssen also nicht erst freigespielt werden.
Auf in die neue Saison Abwechslungsreicher und interessanter als das Einzelspiel ist natürlich der Einstieg in die Saison. Ihr sucht euch euren Lieblingswrestler aus und kämpft euch nach oben, bis ihr idealerweise alle großen Titel gewonnen habt. Außerhalb der Matches bewegt man sich in den Umkleideräumen, wo man sich Items zusammenstellen kann, die man später einsetzen möchte, oder auch auf andere Wrestler trifft. Ein Gespräch kann diverse Folgen haben - so kommt es gerne mal zu einem Spontankampf hinter den Kulissen. Nach den Kämpfen erhält man Trainingszeit, die man später zum Üben im Kraftraum einsetzen kann. Hier stehen drei Minispiele zur Auswahl: Bankdrücken, Springseil und Sandsack. Diese verstärken verschiedene eurer Fähigkeiten.
Storylines Zu jedem Wrestler gehört eine eigene Storyline. Der Undertaker ist beispielsweise gerade neu zu SmackDown gekommen und muss sich dort erst mal hocharbeiten. Das gefällt ihm als ehemaligem Raw-Champion natürlich überhaupt nicht. Doch seinen sofort verlangten Titelkampf bekommt er nicht so schnell. Die Handlung selbst wird ausschließlich über Texteinblendungen vermittelt, Sprachausgabe bietet das Spiel nicht.
Action oder Strategie? Die Steuerung... Das Handling von "SmackDown vs. Raw 2008" ist auf dem DS etwas ... nun ja, sagen wir mal ungewöhnlich. Man steuert seine Helden nämlich nicht mehr direkt über Steuerkreuz und Buttons, sondern nur noch durch diverse Aktionen auf dem Touchscreen, wodurch das Game fast schon ein Strategie-Titel wird. Klar, eigentlich ist es ganz nett und durchaus zu befürworten, dass man das Spiel mit DS-spezifischen Funktionen ausgestattet hat. Doch hierbei wurde klar und eindeutig übertrieben. Ein Wrestling-Match funktioniert einfach nicht, wenn man dabei ständig nur durch das Klicken von bunten Icons auf dem Bildschirm ins Geschehen eingreifen kann. Zudem nimmt diese Art der Steuerung dem Spiel sehr viel an Tempo, da es zwischen jedem einzelnen Move erst mal eine Pause gibt, in der man sich seinen nächsten Spielzug auswählen kann.
Man klickt auf den Button für die gewünschte Aktion und muss dann mit dem Stylus Linien ziehen, Kreise drehen oder aufs Bild tippen - je nach dem, was die Pfeile auf dem Screen gerade vorgeben. Zwar gibt es zu Beginn der Saison ein kurzes Tutorial-Match, doch hilft das kaum bei der Gewöhnung an die Steuerung. Schon im ersten echten Kampf stellt diese sich nämlich als nervig und zäh heraus und dürfte weder Einsteigern noch Fortgeschrittenen Spaß bringen. Zudem müsste gerade zu Beginn die Zeit, die man zum Ausführen eines Moves hat, deutlich länger sein. Des weiteren ist es sehr schade, dass es nicht mehr möglich ist, seinen Gegner direkt in die Ecke zu drängen oder in die Seile zu schleudern. Das Herumschubsen mit Einzelmoves ist viel zu aufwändig, sodass man es dann lieber gleich bleiben lässt.
Die PSP Version steuert sich ganz ordentlich. Durch das Fehlen des zweiten Schultertastenpaars muss man aber auch auf Sonys Handheld Abstriche machen.
Die Technik Wie bereits erwähnt, bietet das Spiel während der Storylines nur Texttafeln und keine Sprachausgabe, was leider etwas armselig wirkt. Dafür kann aber das Design der Match-Intros überzeugen. Jeder Wrestler marschiert zu den Klängen seiner offiziellen Hymne ein und wird vom Announcer auch akustisch vorgestellt. Der Gang zum Ring wird mit verschiedenen Effekten und aus unterschiedlichen Kameraperspektiven gezeigt, was sehr nett anzuschauen ist, wenngleich die Zuschauer im Hintergrund nur eine wabernde Pixelmasse bleiben - im wahrsten Sinne des Wortes. Der Sound hat, außerhalb der Intros, insgesamt nicht viel zu bieten. Mal hier und da ein Grunzen im Ring, aber keine besonderen Highlights.
Fazit:
SmackDown vs. Raw ist auf dem Nintendo DS leider einem zu großen Anpass-Eifer zum Opfer gefallen. Man kann aus einem Action-Spiel einfach keinen "Touch Generation"-Titel machen. Die indirekte Steuerung der Figuren ist sehr umständlich und noch dazu übertrieben kompliziert. Außerdem werden die Kämpfe dadurch im Endeffekt viel zu lahm, was sämtlichen Spielspaß raubt. Zwar können die Intro-Sequenzen optisch und soundmäßig überzeugen, der Rest des Games bleibt jedoch weit dahinter zurück.
Freunde und Besitzer einer PSP müssen zwar im Vergleich zu den Versionen der großen Brüdern leichte Abstriche in Punkto Sound und Steuerung machen, die Unterschiede sind aber nicht so gravierend wie auf Nintendos Handheld. Sony-Jünger dürfen zugreifen!
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Autor der Besprechung:
Jano Rohleder
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