Warhammer Mark of Chaos
Entwickler:
Deep Silver
Publisher:
Koch Media
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
44,89 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Dual Core Duo2 E6600, 2048 RAM, Geforce 7900 GTX
Anforderungen:
Pentium 4 2,5Ghz, 512 RAm, NVIDIA GeForce 3 mit 64 MB VRAM
Inhalt:
Viel Zeit ist vergangen seit man mit Trompetengetöse, klirrenden Schwertern und alten
Dampfwalzen in die Warhammer Schlacht ziehen durfte.Warhammer Dark Omen bereitete mir damals schlaflose Nächte. Das
Strategiespiel hatte mich alten Table-Top Hasen in seinen Bann gezogen.
Umso erfreuter war ich als ich von einem neuen Ableger
hörte.
Kann man wieder auf schlaflose Nächte hoffen?
Meinung:
Der große Krieg ist nun vorüber.
Der Krieg, der die Warhammerwelt erschütterte und an den Rand der Vernichtung brachte. Das große Chaos hatte sich gesammelt und
war ausgerückt, um die Welt der Menschen, Zwerge und Elfen ein
für allemal zu vernichten. Doch die vereinten Völker, allen
voran das Imperium, schlug die Horden in einer historischen Schlacht
zurück. Nach dieser epischen Auseinandersetzung beginnt das Spiel. Als junger
Kommandant des Imperiums und direkter untergebener des großen
Grafs, beginnst Du in den Einstiegsmissionen die letzten versprengten
Truppen des Chaos zu vernichten. Nichts ahnend von der erneuten
Sammlung der Truppe im düsteren Reich des Chaos und des Verrats
in den eigenen Reihen.
Die Kampagne Das Hauptaugenmerk des Spiels ist die
Kampagne, die Du von Anfang an aus Sicht des Chaos oder des
Imperiums spielen kannst. Zwecks Storyverständnis und
anfängerfreundlicherem Missionsdesign solltest Du aber unbedingt
mit der imperialen Kampagne beginnen. Imperial und Chaos heißt
hier übrigens nicht, dass man nun diese beiden Warhammer Armeen
auf Teufel komm raus bis zum Ende spielt. Hier und da wechselt die
Story und Du spielst z.B. einige
Handlungsstränge mit den Hochelfen.
Im Kampagnenmodus wandelst Du mit Deinem Kommandanten auf einem vorgegebenen Pfad, an
bestimmten Punkten kommt es dann zu besonderen Ereignissen, die
entweder in Textform oder in
Ingame Videosequnzen erzählt werden – die von sprachlicher
Qualität, aber leider grafischer Schwäche zeugen. So kreuzt Du andere Truppen, die sich Dir anschließen, mal erreichst Du
Städte, in denen Du Deine Truppen verbessern, auffrischen oder
neue kaufen kannst oder es kommt zu einer Schlacht.
Warhammerfans werden sich übrigens
gleich zuhause fühlen! Die Städte, Länder und Armeen
mit ihren vielen unterschiedlichen Truppen und Eigenarten, die man im
Laufe der Kampagne zu Gesicht bekommt, versprühen herrliche
Warhammer Stimmung.
Die Schlacht Kommt es zu einer Schlacht öffnet
sich das Vorbereitunsgmenü. In dem gibt es vorgegebene Slots
für Artillerie, Kavallerie/Infanterie und Helden, in die man
dann seine Truppen per Drag&Drop hineinzieht. Manko: Man hat
meist wesentlich mehr Truppen als vorhandene Slots für die
kommende Schlacht. Nehme ich nun die langsamen gepanzerten Ritter
oder doch die leichten schnellen Bogenschützen? Fragen, die am
Anfang der Schlacht für taktische Tiefe sorgen.
Ist die Vorbereitung abgeschlossen,
wechselst Du direkt aufs Schlachtfeld in die Aufstellungszone. Hier
hast Du, wie schon in allen anderen Warhammerteilen, die Möglichkeit Deine ausgewählten Truppen auf dem Terrain strategisch zu
platzieren. Fertig? Trompeten geblasen und auf ins Schlachtgetümmel!
Im Kampf steuerst Du die
einzelnen Truppen problemlos ohne große Einarbeitungszeit. Um
den Sieg davonzutragen ist es wichtig, die Moral der Einheiten zu
beachten sowie natürlich deren Truppenstärke. Sinkt die
Moral, kämpfen die Truppen schlechter oder was weitaus schlimmer
ist, sie ergreifen die Flucht und werden unsteuerbar. Banner,
Trompetenbläser und Helden im Regiment verbessern die Moral und
entscheiden so oft über Sieg und Niederlage.
Die Kämpfe machen Spaß,
sorgen aber leider auch für Ernüchterung. Dawn of War zeigt
wie packend Warhammerkämpfe hätten inszeniert werden
können. Bei Mark of Chaos sieht alles nach grandiosem Warhammer
aus, nur fehlt es an rauer dunkler Kriegsstimmung, die für
Warhammer einfach Pflicht ist. Wenn meine schwer gepanzerten
Imperialen Pantherritter in die hinterhältigen Skaven heineinpreschen, fehlt sound- wie animationstechnisch der kräftige Rums.
Für taktische Spielspaßdämpfer
sorgt bisweilen die Gegner-KI. Eigentlich ist sie erst ab dem mittleren
Schwierigkeistgrad zu gebrauchen. Sobald Du selbst nicht durch
eine Zeitvorgabe oder ein Missionsziel zum Vormarsch gezwungen bist,
kommen die Gegner fleißig angerannt und geben billiges Pfeil-
und Kanonenfutter ab.
Nach dem Kampf ist vor dem Kampf Nach dem Kampf kann man in der nächsten
Stadt seine Truppen wieder auffüllen, mit stärkerer Rüstung
oder schärferen Waffen verbessern, gefundene Gegenstände
verkaufen oder Helden damit ausrüsten. Das Tauschen von
Gegenständen ist in der
Grundversion verbugt. Mit dem aktuellen Patch wird das Problem
allerdings behoben!
Alte Warhammerhaudegen werden sofort wieder das typische Goldproblem erkennen. Truppen wieder
aufzufrischen, ist eine verdammt teure Angelegenheit und das Upgraden noch kostspieliger. So gerät man bei fahrlässiger
Führung und somit hohen Verlusten in der Schlacht, schnell in
Goldprobleme, was Dir das Genick brechen kann.
Die Helden Besondere Beachtung in Mark of Chaos gebührt den Helden, denn neben ihrer großen Kampfstärke
und Moral kann man sie individuell formen. Die Helden erhalten
während der Schlacht Erfahrungspunkte. Durch einen Levelaufstieg kann man sie ähnlich wie in Diablo in drei
unterschiedliche Baumdiagramme investieren. So verstärkt man
seine Recken z.B. im Solokampf oder in der Truppenunterstützung.
Ein nettes Feature, das gerne noch ein wenig weiter ausgebaut hätte
werden können!
Das zweischneidige Schwert Die Warhammerwelt des Table-Top Game
wurde akribisch umgesetzt und kann sich sehen lassen. Bei
entsprechender Hardware ist es ein Augenschmaus nah
an die Truppen heranzuzoomen und die Vielfältigkeit der
einzelnen Einheiten anzuschauen. Auch die Sprachausgabe ist gerade für die
oft üblen deutschen Versionen äußerst gelungen. Leider schwankt die Qualität innerhalb des Spiels: Die Ingame Videosequenzen sind extrem verwaschen und trüben
die Sprachausgabe, die Kampfanimationen wirken herzlos. Schade, denn
hier wäre mehr drin gewesen!
Fazit:
Mark of Chaos macht gerade zu Beginn mächtig viel Spaß, die Sucht und
Kampfatmosphäre eines Dark Omen erreicht es aber leider nicht.
Auch wenn die Armeen, mit ihren besonderen Truppen,
akribisch und ohne Fehler umgesetzt wurden, fehlt der letzte Kick.
Denn die Warhammerwelt ist hart, düster und voller Verrat. Das
Intro des Spiels gibt uns einen fantastischen Einblick, umso
schmerzlicher ist es, dass diese Magie das Spiel nicht erreicht.
Warhamer- und Startegiefans sollten trotzdem unbedingt Probe spielen.
|