F.E.A.R. - Extraction Point
Entwickler:
Sierra Entertainment
Publisher:
Sierra Entertainment
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
27.90 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Dual Core Duo2 E6600, 2048 RAM, Geforce 7900 GTX
Anforderungen:
Pentium 1,7 GHz, 1024 RAM, GeForce 6600GT
Inhalt:
Wenn ich an F.E.A.R. denke, kriege ich noch immer eine Gänsehaut. Ein Spiel, das einen dermaßen gruselte und von der Story mitriss, dass man davon einfach nicht los kam. Und wer das Spiel auf einem leistungsstarken Rechner gesehen hat, weiß auch um die enorme grafische Pracht des Titels. Nun also gibt es das Add-on Extraction Points und die Erwartungen sind groß – genauso wie die Gefahr des gerade für das Horror-Genre üblichen Mankos, nämlich das der lahmen Fortsetzung.
Meinung:
Das Spiel fängt da an, wo das Hauptspiel aufhört. Der Helikopter mit dem Helden und ominösen Gruselmädchen stürzt ab. Natürlich überleben beide und auch der Oberschurke ist wieder am Start: Paxton Feddel. Das Mädchen zieht mit ihrer Monsterschar los und massakriert nach Lust und Laune wieder einmal alles, was ihr vor die Linse kommt. Grund genug für euch, dem Bösen nachzujagen und dem ganzen Spuk ein für allemal ein Ende zu bereiten. Während ihr durch die Levels hüpft, raunt Paxton Feddel euch böse Prophezeiungen ins Ohr, das Mädchen huscht von Raum zu Raum und in der Ferne schreien Soldaten.
Was noch im Grundspiel schockte und für Spannung sorgte, ist nun nur noch nettes Beiwerk. Hinzu kommt, dass selbst die Schockmomente an Anzahl und Qualität eingebüßt haben. Dass man den Abspann als etwas geübterer Spieler in ca. fünfeinhalb Stunden zu Gesicht bekommt, sorgt bei einem Preis von rund 30 Euro auch nicht gerade für Freudentränen.
Kenn ich doch schon... Das Leveldesign war schon in F.E.A.R. nicht besonders abwechslungsreich, schade, dass sich in Extraction Point nichts verbessert hat. Im Gegenteil – manche Räume kommen einem äußerst bekannt vor! Es gibt zwar auch ein paar schöne Momente, wie z.B. die am Anfang angesiedelte Kirche mit ihren gruseligen Katakomben. Ansonsten grüßen - wie im Hauptspiel - wieder Lagerhallen, Container und Bürogebäude.
Augenschmaus Grafisch ist die ganze Angelegenheit (zumindest bei guter Hardware) immer noch ein Augenschmaus. Wer einmal bei aktivierter Zeitlupe wild um sich ballert und sieht wie Staubkörner mit Pappfetzen von zerschossenen Kartons sich im Licht winden, Fässer bombastisch explodieren und die Kugeln des MG in bester Matrix Manier einen Schweif nach sich ziehen, weiß wie Action aussehen muss.
Auch die fast lebensechten Animationen, gepaart mit hervorragender knüppelharter KI, sorgen für spannende Gefechte und Atmosphäre. Die feindlichen Schergen suchen Deckung, springen durch Fenster und rollen sich geschmeidig aus der Schusslinie. An diese grandiose KI kommt höchsten noch ein FarCry heran.
Die Neuerungen Bisher also alles andere als innovativ und begeisternd. Kommt da noch was? Nicht viel, einzig die Selbstschussanlage (Half Life 2 lässt grüßen) und zwei neue Schießprügel erweitern das Angebot. Die Selbstschussanlage schafft Abhilfe gegen die vielen Widersacher. An strategisch wichtigen Positionen blitzschnell aufgestellt, verrichtet sie gute Arbeit. Die neue Minigun und das Lasergewehr rocken ordentlich das Haus, auch wenn die Minigun schneller leer ist als einem lieb ist.
Fazit:
Extraction Point ist ein kurzes Spiel, das an seinen Vorgänger leider nicht heranreicht. Es gibt kaum nennenswerte Neuerungen, die Story ist eher lahmer Aufguss und das Leveldesign zeigt sich extrem eintönig. Was reizt sind nach wie vor die Spezialeffekte und die ungemein gute KI der Widersacher, nur ist Technik alleine leider kein Spielspaßgarant. Wer das Hauptspiel nicht kennt, für den wäre das Add-on eigentlich empfehlenswert. Nur ist es eben ein Add-on und ohne das Hauptspiel nicht spielbar. Wer egoshooter-technisch am Verhungern ist, sollte sich das Spiel einverleiben, für alle anderen ist es nur aufgewärmte Kost.
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Autor der Besprechung:
Christian Jacob
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