Splinter Cell: Chaos Theory DS
Entwickler:
Ubisoft
Publisher:
Ubisoft
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
34,95 €
Systeme:
DS, Gamecube, N-Gage, PC, PlayStation 2, Xbox
Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 2008. Der Cyberterrorismus ist auf dem Vormarsch: Stromausfälle, Börsenmanipulation und Angriffe auf nationale Abwehrsysteme beherrschen die Schlagzeilen.
Um dem ein Ende zu machen, wird der beste Agent der NSA (National Security Agency) auf die Cyberterroristen angesetzt. Sein Name: Sam Fisher.
Meinung:
Endlich können wir mit Old Sam ortsunabhängig auf Schleichtour gehen – in 3D! Die Entwickler haben es tatsächlich geschafft, in nur neun Monaten „Splinter Cell – The Chaos Theory“ für Nintendos innovatives Handheld DS (Double Screen) umzusetzen. Für die DS-Version hat man sich zwar an den Fassungen für die „großen“ Konsolen orientiert, die Levels wurden jedoch grundlegend überarbeitet, um das Gameplay besser an die speziellen Bedürfnisse mobiler Zocker anzupassen. Ein Level wurde sogar exklusiv für die DS-Fassung entwickelt. Daher bietet die mobile Variante auch den Kennern der anderen Versionen ein völlig neues Spielerlebnis.
Spiel’s noch einmal Sam
Als Sam Fisher gilt es, feindliche Einrichtungen im Schutze der Dunkelheit zu infiltrieren und dabei so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Die Rambo-Methode fällt daher flach. Wer erfolgreich die bösen Buben eliminieren will, muss lautlos und unsichtbar agieren. Das schafft nur, wer von Schatten zu Schatten huscht, Kameras ausschaltet, Schlösser knackt, durch Luftschächte krabbelt und seine Umgebung vor jedem nächsten Schritt genau unter die Lupe nimmt. Wird ein Wachmann aufmerksam, kann Sam ihn im Nahkampf ausschalten oder einfach seine Birne wegballern. Die Körper der erledigten Gegner sollten jedoch anschließend in eine dunkle Ecke getragen werden, damit das übrige Wachpersonal keinen Verdacht schöpft und Alarm auslöst.
Fingerakrobatik
Um eine möglichst gute Übersicht zu gewährleisten, wird der obere Screen für die Darstellung des Geschehens genutzt, während der Touchscreen zur Positionierung der Kamera, dem Inventarmanagement und der Steuerung der Minispiele, wie z. B. Schlösser öffnen und Computer hacken, verwendet wird.
Zwar ist die Integration des Touchscreens lobenswert, doch leider ist sie auch ein Grund zur Kritik. In hektischen Situationen ist es nämlich sehr schwierig, die Kontrolle zu behalten. Nur wer mittlerweile recht geübt im Umgang mit dem DS ist und die nötige Fingerfertigkeit besitzt, kann gleichzeitig die Pistole ziehen, die Kamera positionieren und in Bewegung bleiben, um kein leichtes Ziel abzugeben. Die meiste Zeit kann man es aber ruhig angehen und hat daher auch keine Probleme mit der Steuerung.
Augenweh
Viel schwerer wiegen da schon die Abstriche, die man bei der Grafik machen muss. Alles sieht sehr kantig aus, die Umgebung wirkt trist und farbarm, die Framerate bewegt sich hart an der Grenze und die Animationen sind nicht wirklich flüssig. Natürlich hat niemand erwartet, dass Splinter Cell auf dem DS grafisch an die Xbox-, PS2- oder Gamecube-Fassungen heranreicht, doch eine hübschere Optik wäre durchaus drin gewesen.
Gruppenkuscheln
Der Multiplayer-Part kann dagegen voll überzeugen. Entweder geht man zu zweit im Kooperationsmodus daran, in fünf Levels die Cyberterroristen unschädlich zu machen oder balgt sich mit bis zu drei anderen Spielern im Versus-Modus. Leider braucht jeder Mitspieler seine eigene DS-Karte; dafür bietet der Versus-Modus Multiplayer-Spaß vom Feinsten. Hier gilt es nämlich, als Spion wichtige Informationen zu stehlen oder als Söldner genau dies zu verhindern. Während die Spione sich genauso steuern wie Sam Fisher, verfolgt man als Söldner das Geschehen aus der Ego-Perspektive. Außerdem sind die Söldner schwerer bewaffnet und verfügen über eine gute Panzerung. Die Spione sind dagegen flinker und kaum auszumachen. Das perfekte Gleichgewicht zwischen beiden Parteien sorgt dafür, dass jede Partie sehr spannend verläuft.
Fazit:
Technisch kann die DS-Version zwar nicht ganz überzeugen, trotzdem stellt sich bereits nach kurzer Zeit aufgrund des gut ausbalancierten Schwierigkeitsgrades und der stimmigen Atmosphäre das gewohnte Splinter Cell-Feeling ein. Der Umfang ist dazu mit acht Einzelspielermissionen, fünf Ko-Op-Levels und sieben Karten im Versus-Modus sehr ordentlich ausgefallen. Wer Innovationen erwartet oder auf Bombast-Optik hofft, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit jedoch enttäuscht werden. Fans von Schleichspielen kann ich das Game jedoch bedenkenlos empfehlen.
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Autor der Besprechung:
Oliver Wormuth
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