Lust, ein wenig Musik zu machen? Keine Sorge, du brauchst kein Instrument zu spielen. Alles, was du brauchst, ist nur ein klein wenig musikalisches Gefühl.

Ohne Musik wären die meisten Games, die wir spielen langweilig und öde. Ein Mass Effect ohne seinen fantastischen Score? Undenkbar. Der elektronische Soundtrack von The Messenger? Genial. Jeder kennt den musikalischen Auftakt zu Super Mario World und die Lieder von Sonic Adventure sind stellenweise Ohrwürmer.

Der Versuch, eine Lücke zu schließen
Natürlich will man sich selber mal daran probieren. Doch die Einstiegshürden sind hoch. Mal eben kurz einen Track erstellen ist nicht. Die meisten Musikstücke erfordern jede Menge Feinarbeit, bis sie perfekt klingen. Bis man ein Instrument gut beherrscht, erfordert es Jahre der Übung und Programme, mit denen man elektronische Musik herstellen kann, sind sehr komplex und kosten berechtigterweise einiges.

ODDADA versucht, da eine Lücke zu schließen. Es probiert, Casualgamer anzusprechen, mit dem Versprechen, dass man hier problemlos gut klingende elektronische Musik erstellen kann, die man auch online teilen kann. Wobei man das Spiel nicht einfach so spielen kann. Denn bis man alle Items freigespielt und alle Instrumente gesehen hat, dauert es.

ODDADA wird als ein taktiles Musikspiel beschrieben, als ein Musikbaukasten mit endloser Spielfreiheit. Was man durchaus wortwörtlich nehmen darf.

Jedes Mal anders
Es ist wie ein Roguelike Game, wo jeder Spieldurchgang anders ist. Du hast einen Zug, der dich durch je sechs Instrumente begleitet. Bei diesen erzeugst du jeweils einen Teil eines Tracks, mit dem du dann später ein ganzes Musikstück zusammenkriegst. Dabei kriegst du auch bestimmte Geräte, Items genannt, mit, mit denen vom Zug aus die Melodien beeinflussen kannst. Ein Metronom gibt dir einen Takt vor und du kannst das Wetter beeinflussen. Bei Regen klingt die Musik gedämpfter, bei vollem Sonnenschein hell und fröhlich.

Die Welt, in der du in ODDADA den Zug bewegst, ist dabei wie ein Kinderspielzimmer aufgebaut. Jedes Musikinstrument ist einem Spielzeug nachempfunden. Du kommst an und kriegst dann zusätzliche Bauteile, mit denen weitere Töne erschaffen kannst. Auf einem Brett kannst du beeinflussen, wie sich Figuren bewegen und bei einem Kreisel kannst du Turmdächer auf Säulen platzieren. Zusätzlich kannst du bei einigen die Höhen bestimmen, in denen die Klänge erklingen.

Am Ende hast du ein ganzes Musikstück erschaffen, das gar nicht mal so schlecht klingt. Bei einer abschließenden Zugfahrt kannst du dir das Endergebnis anhören und anschließend entscheiden, ob du es nochmal neu machen möchtest, oder als Kassette abspeichern willst. In letzterem Fall kannst du diese auch etwas verschönern, ehe du sie dann in einen entsprechenden Koffer tust. Ebenso kannst du die Klänge mit dem Internet teilen oder von anderen die Musikstücke hören.

Kein Ersatz, aber trotzdem motivierend
Es ist erstaunlich, wie gut es einem durch das Game gelingt, mit wenigen Instrumenten ganze gut klingende Stücke zusammenzustellen. Vor allem auch deshalb, weil das Spiel dich nicht an die Hand nimmt. Du wirst quasi ins kalte Wasser geworfen. Was aber kein Problem ist, als dass das Game einen dazu einlädt, vieles durch selber probieren herauszufinden. Außerdem wird schon allein durch die Optik vieles klar.

Bei einer Sache muss man sich im Klaren sein. ODDADA ersetzt kein vollwertiges Musikprogramm. Dafür sind die Musikstücke nicht sonderlich komplex und auch nicht besonders lang. Dennoch wird man hier bestens unterhalten, eben weil das Game einen dazu einlädt, immer wieder einen neuen Versuch zu starten, ein neues Musikstück zu erschaffen und eine der neuen Errungenschaften auszuprobieren.

Grafisch darf man kein Wunderwerk erwarten. Aber das muss auch nicht sein. Die Optik erfüllt ihren Zweck voll und ganz. Man erfährt auf einem Blick das nötigste und kriegt, wenn man herumspielt, entsprechendes Feedback. Und akustisch? Schafft das Game auch das wichtigste, nämlich Melodien glaubwürdig rüberzubringen, in Kombination mit der Darstellung.

Bei einem Kauf von ODDADA kann man nichts falsch machen. Die Idee dahinter kann bestens überzeugen und man kann problemlos wunderbare Musikstücke erschaffen. Solange einem klar ist, dass das Spiel kein Ersatz für ein richtiges Musikprogramm ist, ist alles bestens.