Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 69,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
Ein Motorsport-Festival in malerischer Umgebung. Wummernde Beats und hippe junge Menschen, die sich mit ihren Boliden in verschiedensten Rennen duellieren. Auch wenn es sich so anhören mag, sprechen wir hier nicht vom neuesten Forza Horizon-Teil. Sondern von Ubisoft'sThe Crew Motorfest, das sich nach seinem Roadtrip durch die USA nun ganz offensichtlich beim Genre-König ein bisschen was abgeschaut hat. Ob der dritte Teil der The Crew-Reihe auch spielerisch genauso viel Spaß bereitet wie Forza Horizon, haben wir für Dich getestet.
Meinung:
Wer The Crew Motorfest startet, meint zunächst wirklich, sich in einem neuen Forza Horizon-Teil zu befinden. Ganz gleich, ob es das spektakuläre Intro ist, das die abwechslungsreichen Boliden zeigt, die hippen jungen Menschen, die am Festival teilnehmen oder natürlich nicht zuletzt das Festival selber, das gleich eine ganze Insel einnimmt und eine schier unüberschaubare Zahl an Rennen und anderen Events für einen parat hält. Zunächst erinnert wirklich so gut wie alles an die erfolgreiche Xbox-Reihe.
Keine Kopie Wenn man genauer hinschaut, merkt man dann aber doch, dass The Crew Motorsport keine einfache Kopie von Forza Horizon darstellt. Denn während man in der von Playground Games entwickelten Racing-Reihe stets darum fährt, der Beste der Besten zu werden, geht es in The Crew Motorfest einfach nur darum, Spaß mit tollen Autos zu haben. Hier gibt es keine pseudo-coole Hintergrundgeschichte oder Ähnliches. Stattdessen steht hier der reine Spaßfaktor im Vordergrund, der hier durch die sogenannten Playlists dargestellt wird. In diesen Playlists erwarten einen nämlich nicht nur immer mehrere Rennen und andere Aufgaben, wie zum Beispiel Slalom-Fahrten, Geschwindigkeits-Herausforderungen oder Foto-Spots, sondern vor allem auch immer unterschiedliche Themen. So gibt es zum Beispiel zu Anfang die „Made in Japan“-Playlist, die uns in unterschiedliche Fahrzeuge aus Japan einsteigen lässt. In der „Vintage Garage“ dürfen wir hingegen hinter das Lenkrad verschiedenster berühmter Modelle aus den 60er, 70er und 80er Jahren, in der „Hawaii Scenic Tour“ besuchen wir die schönsten Orte der Insel, während es in der „911 Legacy“-Playlist um das legendäre Modell des Zuffenhausener Autoherstellers geht. Zudem gibt es auch Playlists, die sich ganz um Elektroautos dreht, eine Offroad-Playlist, eine klassische Motorsport-Playlist mit Formel 1-Boliden und noch vieles weitere. Insgesamt erwarten uns zum Start des Spiels 15 unterschiedliche Playlists, deren Anzahl später aber sicher noch anwachsen wird. Schließlich handelt es sich bei The Crew Motorfest wieder einmal um ein Live-Service-Game, weshalb wir in den nächsten Monaten ganz sicher mit vielen weiteren Playlists sowie anderen Inhalten rechnen können.
Toll präsentiert Was mir bei den Playlists besonders gut gefallen hat, ist, dass sie nicht nur viel Abwechslung bieten und einen in zahlreiche unterschiedliche Autos steigen lässt. Nein, ganz besonders beeindruckend war dabei, dass auch das Drumherum immer zum jeweiligen Thema abgestimmt ist. Wenn wir also zum Beispiel in der „Vintage Garage“-Playlist unterwegs sind, bekommen wir Musik aus den jeweiligen Jahren zu hören sowie einen passenden Farbfilter gezeigt. Zudem fehlt hier auch das Navi sowie der Boots. In der „Made ein Japan“-Playlist bekommen wir hingegen HipHop-Sound und viele Neonlichter zu hören bzw. sehen. Außerdem erfährt man in jeder Playlist auch noch interessante Dinge über die Autos, die man gerade fährt. Denn in jeder Playlist erwartet uns eine Art Special Guest, der uns per Funk immer wieder anspricht und interessante Fakten und Geschichten erzählt. So erfährt man zum Beispiel, was beim Honda NSX der Zusatz „NSX“ bedeutet. Dennoch muss man sagen, dass die Funksprüche insgesamt recht nervig sind. Denn so schön die Informationen sind, zumeist bekommt man leider mal wieder pseudo-coole Sprüche zu hören, die einem auf Dauer doch gehörig auf die Nerven gehen.
Eigene Fahrzeuge Da wir in den Playlists immer in Leihfahrzeuge einsteigen, stellt sich bei dem ein oder anderen natürlich die Frage, was denn mit dem eigenen Fuhrpark ist. Gibt es diesen in dieser Form in The Crew Motorfest überhaupt und wenn ja, welchen Sinn hat er? Die erste Frage kann man ganz einfach mit einem Ja beantworten. In The Crew Motorfest gibt es nämlich durchaus einen eigenen Fuhrpark, den man entweder durch die in den Playlists gewonnen Modelle (für jede erfolgreich abgeschlossene Playlist erhalten wir als Preis ein neues, zum jeweiligen Thema passendes Auto) oder aber beim Fahrzeughändler kaufen können. Wer The Crew 2 gespielt hat, darf sogar seinen dort erfahrenen Fuhrpark in Motorfest übernehmen.
Jede Menge Aktivitäten Bleibt nun also noch die Frage, weshalb es denn einen eigenen Fuhrpark gibt. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Der Erste ist, dass man für das Freischalten weiterer Playlists immer bestimmte Fahrzeugtypen in seinem Fuhrpark benötigt – ansonsten kommt man erst gar nicht weiter. Wobei dieses System zugegebenermaßen etwas merkwürdig wirkt. Sehr viel schlüssiger ist da schon die Erklärung, dass man ja auch Online mit irgendetwas herumfahren muss. Schließlich sind die Playlists nur ein kleiner Bestandteil des gesamten Spiels. Dreh- und Angelpunkt ist hingegen die frei befahrbare Inselwelt von O'ahu (wobei es sich um die drittgrößte hawaiianische Insel handelt, auf der sich auch die hawaiianische Hauptstadt Honolulu befindet), wo wir eben nicht nur auf die Playlists zugreifen, sondern auch sonst eine Menge Zeit verbringen können. Hier finden wir darüber hinaus nämlich nicht nur weitere zahlreiche Herausforderungen und Events, die sich auch ständig ändern, sondern haben auch die Möglichkeit, mit unseren eigenen Fahrzeugen gegen andere Spieler*innen in unterschiedlichen Spielmodi anzutreten. Das Angebot an unterschiedlichen Spielmodi ist dabei beinahe genauso breit gefächert wie der Fuhrpark von The Crew Motorfest. Von klassischen Rennen bis hin zu den chaotischen Demolition Derbys wird einem hier quasi alles geboten. Damit einem auch über die nächsten Wochen ganz sicher nicht langweilig wird, gibt es zudem jede Woche neue Herausforderungen, die jeweils einem bestimmten Thema verschrieben sind. Zum Release waren dies zum Beispiel die amerikanischen Muscle Cars, woraufhin es natürlich darum ging, mit eben jenen Boliden Rennen oder andere Events zu gewinnen.
Gutes Arcade-Racing Einer der wichtigsten Aspekte bei einem Rennspiel ist natürlich die Steuerung. Gerade wenn einem ein riesiger Fuhrpark angeboten wird, möchte man nicht, dass sich jedes Auto gleich anfühlt. Dieses Gefühl bekommt man bei The Crew Motorfest auf jeden Fall nicht. Ubisoft hat es nämlich geschafft, dass sich die insgesamt über 600 Autos zumindest jedes mal ein wenig anders anfühlen. Den größten Unterschied bemerkt man natürlich bei den verschiedenen Fahrzeugklassen. Hier fährt sich ein schneller Supersportwagen ganz anders als etwa ein schweres Off-Road-Gefährt. Und auch die generelle Fahrphysik kann überzeugen und kann dank zahlreicher Einstellungsmöglichkeiten zudem an fast jeden Geschmack angepasst werden. Obwohl das Fahrgefühl also überzeugen kann, hat The Crew Motorfest im direkten Vergleich zu einem Forza Horizon 5 dennoch das Nachsehen. Beim Xbox-Racer hat man nämlich noch einmal ein bisschen mehr das Gefühl, jedes Mal ein total anderes Auto zu steuern. Allerdings muss ich dazu sagen, dass das wirklich Meckern auf hohem Niveau ist. Denn gerade für eine Arcade-Racer ist das Fahrgefühl und die Fahrphysik von The Crew Motorfest wirklich gut und eine klare Verbesserung zu den beiden Vorgängern. Ich habe mich bei der Fahrphysik jetzt ausschließlich auf die Autos konzentriert, dabei bietet einem das Spiel auch wieder die Möglichkeit in Boote und sogar Flugzeuge zu steigen. Jedoch spielen diese diesmal nur eine sehr untergeordnete Rolle, weshalb es sich eigentlich gar nicht lohnt, länger darauf einzugehen.
Schöne Autos, noch schönere Inselwelt Was man auf jeden Fall erwähnen sollte, ist die Optik, und zwar die der Fahrzeuge sowie der Spielwelt. Fangen wir bei den Fahrzeugen an: Hier haben die Entwickler*innen wirklich ganze Arbeit geleistet und die verschiedenen Modelle ihren realen Vorbildern wirklich sehr genau nachempfunden. Zwar hat ein Forza Horizon 5 auch hier in Sachen Detailgrad noch ein wenig mehr zu bieten, dennoch sehen alle Autos, die man hier steuern darf, sehr gut aus. Gleiches kann man im Prinzip auch zur Spielwelt sagen. Zwar wurde die Insel O'ahu nicht 1:1 nachgebaut, jedoch bietet die kleinere Version so ziemlich alles an, was man sich von einer hawaiianischen Insel erträumt. Neben der schön gestalteten Hauptstadt Honolulu, sind dies natürlich vor allem dichter Dschungel, Vulkane und viel Sandstrand. All das bietet The Crew Motorfest in einer absolut tollen Grafik an. Schön ist auch, dass die hawaiianische Kultur bei all dem nicht zu kurz kommt. Wer ein wenig herum cruist (was sich auf jeden Fall empfehlen kann) wird währenddessen nicht nur bekannte Sehenswürdigkeiten entdecken, sondern eben auch einige tolle Kunstwerke, die die Kultur Hawaiis toll widerspiegeln. Da man während des Fahrens auch keine größeren technischen Probleme befürchten muss (ich habe hin und wieder mal ein paar Pop-Ups zu Gesicht bekommen, ansonsten lief alles einwandfrei), kann man die virtuelle Version von O'ahu wirklich in vollen Zügen genießen.
Fazit:
Bisher mussten Arcade-Racer-Fans neidisch auf die Xboxler schauen, die genüsslich Forza Horizon 5 spielten. Doch die Zeiten sind nun endlich vorbei. The Crew Motorfest ist nämlich quasi das Forza Horizon 5 für jedermann. Genau wie der Xbox-Racer bietet auch der neueste Teil der The Crew-Reihe viel Arcade-Rennspaß in einer absoluten Traumkulisse. Ganz gleich, ob man nur ein wenig herum cruisen möchte und die Insel entdecken will, ob man sich in spannenden Rennen gegen andere Spieler*innen messen möchte oder die Playlists spielen will, die einen in viele verschiedene Autos einsteigen lassen – The Crew Motorfest bietet für jede Gelegenheit etwas an. Die Frage ist nur, ob das ausreicht, auch Xbox-Spieler von sich zu überzeugen. Im direkten Vergleich bietet Forza Horizon 5 all das nämlich auch – und zwar nochmal ein Ticken besser. Das soll aber nicht heißen, das nur PlayStation-Spieler*innen bei The Crew Motorfest zugreifen sollen. Ganz im Gegenteil. Ich finde nämlich, dass The Crew Motorfest eine schöne Abwechslung zu Forza Horizon 5 darstellt und kann es deswegen auch nur jedem Xboxler und PC-Spieler empfehlen.
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