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Jurassic World Evolution 2

Entwickler: Frontier Developments
Publisher: Frontier Developments

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 39,99 €

Systeme: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S

Inhalt:

Trotz großem Franchise war der Erfolg von Jurassic World Evolution für viele eine echte Überraschung. Schließlich handelte es sich nicht um ein Actionspiel, sondern um eine Wirtschaftssimulation, die es gerade auf den Konsolen sonst eher schwer haben. Mit Jurassic World Evolution 2 möchte Entwickler und Publisher Frontier Developments nun gerne an diesen Erfolg anknüpfen oder sogar übertreffen. Ob das Spiel die Voraussetzungen dafür bietet, haben wir für euch getestet.



Meinung:

Wer den letzten Jurassic World-Film Das gefallene Königreich gesehen hat, wird wissen, dass dort einmal mehr alles im Chaos endete und sich die Dinos frei durch die USA bewegten. In der Kampagne von Jurassic World Evolution 2 sollen wir diesem Chaos Herr werden und als Mitarbeiter des Departments for Fish and Wildlife, also der US-amerikanischen Naturschutzbehörde, unter anderem dafür sorgen, dass etwa die frei umher laufenden Dinosaurier in Washington (dem Staat, nicht der Hauptstadt) eingefangen werden.
Was sich hier relativ spannend anhört, ist in Wirklichkeit aber leider recht langweilig. Die Story bleibt nämlich auf einem sehr überschaubaren Niveau. Auch sonst ist die Kampagne nicht mit der aus dem ersten Teil zu vergleichen. Damals sorgte sie für viele unterhaltsame Stunden, in denen man sich gleich um mehrere Parks kümmern musste. Diesmal erinnert das Ganze stattdessen an ein zu lang geratenes Tutorial, in dem die ganzen Finanzen oder das Wohl der Besucher allerdings außen vor gelassen wurden. Um die Grundzüge der Dino-Haltung kennenzulernen, ist das Ganze okay, den Namen Kampagne hat das allerdings keinesfalls verdient.

Herausforderungen
Was einer richtigen Kampagne sehr viel näher kommt, ist der Herausforderungs-Modus. Denn hier muss man wie in der alten Kampagne Aufgaben erledigen, um so seinen Fünf-Sterne-Park zu errichten. Anders als in der eigentlichen Kampagne muss man hier neben dem Wohl der Echsen auch das Geld und den Unterhaltungsfaktor für die Besucher im Auge haben, was diesen Modus sehr viel komplexer macht.

Was wäre wenn?
Obwohl die Herausforderungen bereits sehr viel Spaß machen und einen für einige Stunden gut beschäftigen, war mein Favorit der Chaostheorie-Modus. Hier sieht man sich nämlich entscheidenden Momenten aus den Jurassic Park- und Jurassic World-Filmen in einer Reihe von „Was wäre wenn“-Szenarien gegenüberstehen. Als Beispiel eines solchen Szenarios möchte ich hier einmal den Park aus dem originalen Jurassic Park-Film nennen, der ja bekanntermaßen im Chaos versank. Unsere Aufgabe ist es nun aber, genau dies zu verhindern und ihn zu genau dem profitablen Park zu machen, den sich sein Schöpfer John Hammond gewünscht hat. Es sind aber nicht nur die bekannten Szenarien, die dafür sorgten, dass mir dieser Modus besonders viel Spaß gemacht hat, es ist auch das Gameplay, das hier in seinem ganzen Umfang genutzt wird, wozu auch sämtliche Gameplay-Neuerungen gehören.

Anspruchsvollere Dinosaurier
Besonders gefallen hat mir hierbei, dass die Dinohaltung jetzt komplexer geworden ist. Im ersten Teil war es ja noch so, dass sich die Dinosaurier mit den richtigen Anteilen von Pflanzen und Wasser sowie der richtigen Anzahl an Artgenossen und regelmäßigem Futter zufriedengegeben haben. Diesmal ist es hingegen etwas schwerer, ihren Wünschen gerecht zu werden. Denn neben all dem müssen wir nun etwa auch auf den richtigen Untergrund achten. Manche mögen es sehr grasig, während andere auch etwas Sand bevorzugen. Zudem wollen manche Saurier auch Felsen in ihren Gehegen haben, damit sie sich wohlfühlen. Bei der Bepflanzung müssen wir ab sofort ebenfalls etwas genauer darauf achten, was wir ihnen anbieten. Mit dem richtigen Prozentsatz an Bepflanzung ist es jetzt nämlich nicht mehr getan. Da es für die Pflanzenfresser keine Futterstationen mehr gibt (was im ersten Teil ohnehin sehr seltsam anmutete) und sie ihre Nahrung jetzt direkt durch die Bepflanzung zu sich nehmen, müssen wir darauf achten, dass sie auch tatsächlich an ihr Fressen kommen. Großen Sauriern wie den Brachiosauriern müssen wir deshalb auch hohe Bäume anbieten, damit sie genüsslich fressen können. Bei kleineren Echsen müssen wir hingegen Büsche oder kleine Bäume anpflanzen.

Zufriedenheit ist das oberste Gebot
Neu ist, dass wir neben Landsauriern nun auch Flug- und Meeresreptilien zur Schau stellen können, die ebenfalls besondere Vorlieben haben, damit sie zufrieden sind. Dass all unsere Saurier zufrieden sind und dies auch bleiben, sollte unsere allererste Devise sein. Schließlich brechen diesmal nur unzufriedene Saurier aus ihren Gehegen aus (was das ganze Vorhaben wesentlich vereinfacht). Aus diesem Grund statten wir jedes Gehege mit mindestens einer elektronischen Ranger-Station aus, damit unsere Ranger diese immer mal wieder kontrollieren und so mögliche Probleme frühzeitig erkennen. Sollte ein Tier tatsächlich einmal unzufrieden oder gar erkrankt sein, gilt es schnellstmöglich zu handeln. Gerade bei letzteren ist Eile geboten, da es ansonsten zu sterben droht – und das wäre vor allem wirtschaftlich alles andere als ideal. Ist ein Saurier erkrankt, müssen wir also unsere Veterinäreinheit losschicken, die das Tier untersucht. Nach einer kurzen Erforschung der jeweiligen Behandlung können wir dann das entsprechende Medikament spritzen. Die Dinos können aber nicht nur erkranken, sie können sich auch verletzen. In einem solchen Fall müssen wir sie dann zu unserer Klinik schaffen, damit sie dort behandelt werden können.
Da nicht nur die Dinos gehegt und gepflegt werden wollen, sondern auch die Besucher Ansprüche haben, gibt es immer etwas zu tun und Langeweile ist hier ein Fremdwort.

Alles übersichtlich
Dies gilt im ganz besonderen Maß für den Sandbox-Modus. Schließlich führt man in diesem seinen Park nicht nur für eine bestimmte Zeit (sprich, eine bestimmte Aufgabe), sondern so lange man will. Das bedeutet auch, dass der Park mit der Zeit immer größer wird und die Zahl an täglichen Aufgaben somit stetig anwächst. Doch keine Bange, denn chaotisch wird das Ganze dabei nie. Dafür sorgt schon die Steuerung, die wieder einmal perfekt an den Controller angepasst wurde. Besonders lobenswert ist hier das aufgeräumte Menü, das einen trotz der zahlreichen Möglichkeiten, die einem das Spiel bietet, alles in wenigen Knopfdrücken ausführen lässt. Das gilt nicht nur für die grundlegenden Dinge, wie etwa das Abtransportieren der Tiere, sondern auch für das Baumenü, das einem unzählige Möglichkeiten bietet. Besonders cool ist dabei, dass hierunter auch das ikonische Tor aus dem ersten Jurassic Park-Film sowie viele weitere bekannte Bauwerke aus den Filmen zu finden sind. Wer sich ein wenig Mühe gibt, kann hier also praktisch die Parks nachbauen oder sich auch eigene Designs einfallen lassen, die dank neu hinzugekommener Anpassungsmöglichkeiten der Gebäude sowie Dekogegenstände viel mehr Raum für Kreativität bieten als im ersten Teil.

Fragezeichen über dem Kopf
Trotz aller Euphorie gibt es auch einen Punkt, der bemängelt werden muss. Denn während sich alte Jurassic World Evolution-Hasen sofort heimisch fühlen, dürften sich Neulinge etwas alleingelassen fühlen. Zwar gibt es, wie gesagt, die Kampagne, die als großes Tutorial dient, da dort aber nur ein Teil der Features und Möglichkeiten vorgestellt werden, gibt es in allen anderen Modi aufgrund unklarer Beschreibungen immer wieder Momente, in denen ihnen nicht ganz klar sein dürfte, was sie nun genau machen sollen. Hier hilft es dann meist nur, etwas herumzuprobieren – natürlich, nachdem man zuvor den Spielstand gespeichert hat. Da sich die Dinge, die man tun muss, im Spielverlauf aber immer wieder wiederholen, ist diese Zeit, in der man herumprobieren muss, zum Glück sehr begrenzt, weshalb es auch nicht allzu frustrierend sein sollte.
Wenn man doch einmal das Gefühl haben sollte, genervt aufgeben zu müssen, hilft sicherlich ein genauerer Blick auf einen der zahlreichen Dinos. Denn die sehen wieder einmal fantastisch aus und lassen einen jeglichen Frust schnell vergessen. Schon allein, wie sich die Adern unter der Haut hervorheben oder wie man beim Laufen die einzelnen Muskeln arbeiten sieht, ist jegliche Fragezeichen über dem Kopf mehr als wert. Aber nicht nur die Dinos allein sehen fantastisch aus, auch der Rest des Spiels kann sich mehr als sehen lassen. Hinzu kommt der typische Jurassic Park-/Jurassic World-Soundtrack, sowie zahlreiche Originalstimmen aus den Filmen (Chris Pratt ist leider nicht darunter), die das Geschehen perfekt abrunden.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert

Mir gefällt Jurassic World Evolution 2 richtig gut. Klar ist die Kampagne ein Witz, dafür können der Herausforderungs-Modus und der Chaostheorie-Modus umso mehr überzeugen. Auch dass die Dinos nun anspruchsvoller sind, als sie es im ersten Teil waren, tut dem Spiel sehr gut und lässt es doch ein ganzes Stück komplexer erscheinen.
Das echte Highlight ist und bleibt aber dennoch die Optik der Urzeitechsen. In keinem anderen Spiel zuvor wirkten sie so real wie hier. Wer von Dinos fasziniert ist und obendrein auch noch etwas für Management-Spiele übrig hat, der dürfte von Jurassic World Evolution 2 also genauso begeistert sein wie ich.



Jurassic World Evolution 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.125 Grafik: 8.50
Sound: 8.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.00
Wertung: 8.125
  • Die Dinos sehen fantastisch aus
  • Neu hinzugekommene Flug- und Wasserreptilien
  • Dinosaurier sind nun anspruchsvoller
  • Toller Chaostheorie-Modus
  • Mehr individuelle Anpassungsmöglichkeiten
  • Kampagne ist ein Witz
  • Für Neulinge nicht ganz einfach

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Rezension vom: 25.11.2021
Kategorie: Strategie
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