Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
29,99 bis 39,99 Euro €
Systeme:
PC, PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Als Fan von Luftkampfspielen muss man sich manchmal an jeden noch so kleinen Strohhalm klammern, dennoch kann man sich auf der aktuellen Konsolengeneration wahrlich nicht an Vielfalt beklagen. Immer wieder tauchen neue Vertreter des Genres auf, mal gut, mal schlecht, mal mittelmäßig. Nun stand der Vietnamkrieg im Fokus der Entwickler von bitComposer Games, die zusammen mit F+F Distribution nun Air Conflicts: Vietnam abgeliefert haben.
Meinung:
Der Vietnamkrieg, für die USA zum Sinnbild der Sinnlosigkeit eines Krieges geworden, ist außerdem ein beliebtes Filmthema. In Spielen begegnet man dem Setting in letzter Zeit etwas seltener, und im Luftkampfbereich steht Air Conflicts: Vietnam auf einsamem Posten. Kein Wunder, denn die meisten Luftkampffans wollen Dogfights, und die verbindet man eher nicht mit dem Vietnamkrieg, auch wenn dieser als erster moderner Luftkrieg gilt.
Agent Orange Daher ist es auch keine Überraschung, wenn man neben den Flugzeugen auch viele Hubschrauber steuern kann, und vornehmlich gegen Bodenziele kämpft. Hin und wieder tauchen natürlich auch MIGs auf, die einem in die Suppe spucken wollen, richtig lange kämpft man aber meistens nicht gegen die. Auch das Grün ist der Feind der Amerikaner, wenn man mit Napalm zur Entlaubung antreten muss. Mehr als einmal habe ich mich beim Spielen gefragt, was ich da eigentlich tue. Immerhin das muss man Air Conflicts: Vietnam hoch anrechnen. Die Soldaten, die zwischen den Missionen in Briefen, etc. zu Wort kommen, hegen auch so manchen Zweifel, ob das alles so richtig ist, was sie da tun: Die Zerstörung einer Dschungellandschaft – würde der Feind dies tun, würde man es sicher verurteilen.
Flugzeug wechsle dich Was die Steuerung angeht, so funktioniert die recht gut, wenn auch beim Hubschrauber etwas umständlich. Bei den Flugzeugen war sie mir ein wenig einfach gehalten. Da irritierte mich immer, wenn man mit dem rechten Stick nur die Kamera schwenken kann, im Cockpit kommt diese Funktion aber besser zur Geltung, da man hier kurzzeitig den Kopf nach links und rechts umdreht. Die verschiedenen Ansichten (Ego, Cockpit, Third-Person) sind wie gehabt alle vorhanden.
Eine Besonderheit ist, dass man während eines Einsatzes alle Flugzeuge/Hubschrauber der Gruppe spielen kann, indem man R1 gedrückt hält, und dann das Gefährt auswählt. So ist oft Mitdenken angesagt, da man z.B. zwar den Auftrag hat, Truppen zu einem bestimmten Landungspunkt zu bringen, oder eben Agent Orange zu verteilen, vorher vielleicht die Gegend mit den Kampfhubschraubern absichern muss.
Auswegslose Situationen Das größte Problem liegt in der Unausgewogenheit während den Missionen und in dem haarsträubenden Checkpointsystem. Die Checkpoints sind nämlich nichts anderes als temporäre Speicherungen an bestimmten Stellen, es wird lediglich die Munition aufgefrischt. Bei Heroes over Europe gab es dagegen feste Ausgangssituationen für Checkpoints, und wenn man zuvor halt viel Schaden genommen hatte, stieg man nicht mit voller Energie ein. Durch die Speicherungen kann das hier aber zu unvorteilhaften Situationen führen. Ehrlich, ich hatte einen Checkpoint, bei dem ich sofort explodiert bin. Dann einen, bei dem ich mich zuerst rumdrehen musste, und (wenn ich dabei schnell genug war) nur noch zusehen konnte, wie der Rest der Gruppe mitten ins feindliche Feuer fliegt, und der Transporthubschrauber fast instant draufgeht. Solche unbewaffneten Flugzeuge/Hubschrauber halten nämlich nicht viel aus. Einen Kampf gegen drei MIGs habe ich zigfach neu gestartet, weil ein Treffer ausreichte, und das zu beschützende Flugzeug hinüber war. Am Ende ist es natürlich klasse, wenn man es schafft, die Gegner gleich so zu beschäftigen und dann abzuschießen, dass sie eben nicht dazu kommen, auf das verletzliche Flugzeug zu feuern. Ausgeglichen ist jedoch anders.
Wo seid ihr denn alle? Grafisch kommt Air Conflicts: Vietnam deutlich schlechter als so manche HD-Collection weg, jedenfalls was die Landschaft angeht, und zumindest in der getesteten PS3-Version. Die Cockpitinnenansicht sieht dagegen gar nicht so schlecht aus, insgesamt ergibt sich da aber ein sehr dürftiges Bild. Passend ist hingegen die Musikuntermalung, bei der es Songs aus der Epoche des Vietnamkrieges zu hören gibt.
Gerne hätte ich auch noch den Multiplayermodus getestet, allerdings fand sich nie jemand in der Lobby.
Fazit:
Als Luftkampffan kann man sich Air Conflicts: Vietnam ansehen, muss das aber nicht. Auch wenn es stellenweise Spaß macht, ist es doch recht durchschnittlich. Die Grafik ist von vorgestern, das Setting nicht ideal für lange Dogfights, die Spielbalance stimmt oft einfach nicht, und die Checkpoints sind zu verbuggt, so dass man die Missionen oft komplett neu starten muss. Trophäenjäger könnten dagegen dank wenigen Pokalen recht schnell ans Ziel kommen, das hängt aber davon ab, ob sich die Multiplayerlobby endlich mal füllt.
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