Sam & Max - Season Three
Entwickler:
Telltale Games
Publisher:
Daedalic Entertainment
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
31,18 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Pentium Dual Core 3 GHz; Win 7 32 Bit; ATI Radeon 5570; 3GB RAM
Anforderungen:
Windows XP/Vista oder 7, Prozessor mit 2 GHz oder besser, 1 GB Arbeitsspeicher, DirectX 9.0c oder besser, 128 MB Directx9.0-kompatible Grafikkarte, 2 GB freier Festplattenplatz, DirectX-kompatible Soundkarte, DVD-Laufwerk
Inhalt:
Sherlock Homes und Dokor Watson, Starsky und Hutch, Mike Lowrey und Marcus Burnett (Bad Boys) oder auch Murtaugh und Riggs (Lethal Weapon) – sie alle haben eines gemeinsam: Sie bekämpfen Unrecht, wo immer sie es finden! Jeder auf seine Art und Weise, versteht sich, und so fallen auch Sam & Max zwischen diesen illustren Verbrechensbekämpfern auf. Sam ist ein etwa 1,80 Meter großer, aufrecht gehender Hund mit Fedora-Hut und Anzug. Max ist ein psychopathischer, mit Parakräften begabter Hase, der seinen Hang zum Sadismus selbst nicht abstreiten würde. Zusammen sind sie die Freelance Police und sorgen für Recht und Ordnung… manchmal.
Meinung:
Wer sind eigentlich Sam & Max? Im Jahr 1987 waren Sam
und Max ursprünglich die Helden einer Comicserie von Steve Purcell. Das
erste Computerspiel wurde 1993 von LucasArts veröffentlicht. Nachdem die
Rechte Jahre später wieder bei Purcell waren, beschloss dieser mit
Telltale Games eine Fortsetzung im Episodenformat zu veröffentlichen. 2006/2007 erschienen die sechs Episoden der ersten Staffel. Ab
September 2007 folgte die fünf Episoden umfassende zweite Staffel, und ab
April 2010 schließlich erschienen die fünf Episoden der aktuellen dritten
Staffel unter dem deutschen Titel: Sam & Max – Im Theater des
Teufels, die nun von Daedalic Entertainment als Disc-Version herausgebracht wurde. Als Extra erhält der Käufer eine Bonus-DVD mit der kompletten
ersten Staffel. Das gefällt mir! Alle fünf Episoden der dritten Staffel
sind sowohl in Englisch als auch in Deutsch spielbar. Für Fans der
Original-Synchronsprecher eine tolle Sache.
Uns das passiert in der dritten Staffel... Die fünf Folgen
tragen die Titel „Der Straf-Raum“, „Das Grab von Sammun-Mak“, „Sie haben
Max‘ Gehirn entführt!“, „Jenseits der Puppengasse“ und „Die Stadt, die
nicht zu schlafen wagt“. Die Einteilung in Episoden dient in dieser
Staffel zur inhaltlichen Abgrenzung einzelner Abschnitte und definitiv
um den Spannungsbogen auszureizen. Dieses erzählerische Mittel wurde in
vielen Fällen richtig gut eingesetzt. So funktionieren einige der
Cliffhanger zu gut und ich wollte auch nach Mitternacht unbedingt noch
wissen, wie es in der nächsten Folge weiter geht. Mehr als bisher zieht sich durch die Handlung aller Episoden ein
roter Faden. Es geht um eine Kiste mit magischen Spielzeugen. Zum
Beispiel wären da eine Bauchredner-Puppe, mit der Max anderen belebten
oder unbelebten Objekten eine Stimme verleihen kann, oder Zauberknete,
die es dem seltsamen Schlappohr ermöglicht sich in jedes beliebige
Objekt zu verwandeln.
Was passiert wenn diese Kiste in die falschen Hände gerät, liegt
auf der Hand. So ist etwa damit zu rechnen, dass ein bösartiger
Weltraumaffe einem interkosmischen Gefängnis entflieht und die Erde mit
seinem Vernichtung speienden Raumschiff traktiert, um an die Spielzeuge
zu kommen, oder aber dass ein ominöser Puppenspieler versucht, alte
heidnische Gottheiten zu beschwören, um deren Herrschaft über die
Menschheit wieder aufleben zu lassen. Die Freelance Police setzt
natürlich alles daran, um diese und einige andere Machenschaften
aufzudecken. Die Story lässt sich wie gewohnt nicht in einige logische
Handlungsstränge zerlegen, um sie zum Beispiel dem Leser dieser Rezension
übersichtlich darlegen zu können. Im Spiel selbst stört das überhaupt
nicht. Eine bunte Mischung aus alten Bekannten und neuen Figuren sorgt
für einen leichten Einstieg und weckt dennoch Neugierde.
Stolpersteine Die Dialoge sind sauber vertont, und die Sprecher toll besetzt. Insbesondere die deutsche Stimme von Bart Simpson für das psychopathische Kaninchen macht Spaß. Atmosphärische Hintergrundmusik gibt es so gut wie gar nicht, aber vielleicht wäre das auch zu viel des Guten. Dialektbezogene Anspielungen kommen in den allermeisten Fällen auch in der deutschen Fassung gut rüber.
Die Steuerung zählt seit jeher nicht zu den starken Seiten der Serie. Einige Komfort-Funktionen, die in Adventures neueren Erscheinungsdatums nicht mehr fehlen sollten, habe ich schmerzlich vermisst. Es gibt beispielsweise keinen Shortcut, der Gegenstände/Personen hervorhebt, mit denen man interagieren kann. Auch das Inventar sieht zwar stimmig aus, ist aber nicht gerade als schnell zugänglich zu bezeichnen. Warum nicht einfach eine einblendbare Leiste am Bildschirmrand? Die Tastatur in Kombination mit der Maus hat sich für mich als relativ stressfreie Variante zur Steuerung der Spielfiguren herausgestellt. Mein Gamepad (Xbox-Controller) wird leider nicht erkannt, und auch für versierte Nutzer ist es schwierig Sam & Max immer ohne Verirrung ans Ziel zu lotsen, da die Kamera automatisch die Perspektive wechselt, und ein zuvor gedrückter Knopf plötzlich in die falsche Richtung deutet… Try and error halt. Nichts Schlimmes, aber doch ein Punkt, der besser hätte gelöst werden können.
Die Rätsel Was ist der Kern eines jeden Adventures? Genau! Die Rätsel! Gerade hier hat man sich bei Telltale ordentlich reingehängt. Die Knobeleien sind alles andere als unlösbar, erfordern aber doch, dass man um die Ecke denkt und gelegentlich auch scheinbar absurdes ausprobiert. Beispielsweise muss man ein Handy in eine Pizzaschachtel legen, damit eine Taube es frisst (Als Ganzes!), und es somit auf dem Dach klingelt, damit Max sich zu dem Handy teleportieren kann. Alles klar?
In einer der Episoden schauen Sam und Max ihren Vorfahren zu und man spielt plötzlich diese beiden. Da der Film aus mehreren Teilen besteht, müssen die „Originale“ die Filmrollen in der richtigen Reihenfolge einlegen. Teilweise muss man auch erst einen Teil am Ende absolvieren, bevor am Anfang etwas bekannt ist, mit dem man dann weiterkommt. Das ist ungewöhnlich und herausfordernd.
Das Gameplay wird nicht zuletzt durch die Psychokräfte des kleinen weißen Hasen-Kumpels einzigartig. Stimmen projizieren, Gegenstände nachahmen, Teleportation, Zukunftsvisionen (im Übrigen eine super Rätselhilfe – was wird XY gleich tun?) und einiges mehr lassen keine lange Weile aufkommen.
Fazit:
Alles in Allem macht auch die dritte Staffel wirklich Spaß. Die Psychokräfte und die ungewöhnlichen Rätsel verleihen der gekonnt durch alle Episoden inszenierten Story Witz und Abwechslung, und die beiden Hauptcharaktere sind nach wie vor frei von jeder Kritik.
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Autor der Besprechung:
David Weigel
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