Infinity Blade
Entwickler:
Epic Games
Publisher:
Epic Games
Genre:
Apps
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
4,99 €
Systeme:
iOS
Inhalt:
Jeder kennt wahrscheinlich die Geschichte vom Vater und seinen sieben Söhnen. So ähnlich lässt sich auch die Hintergrundgeschichte vom iOS-exklusiven Infinity Blade beschreiben. In dem auf der Unreal Engine fußenden Schwertkampfspiel kämpft man sich als Ritterssohn durch ein verwunschenes Schloss, um den hier gefallenen Vater zu rächen. Und das immer wieder!
Meinung:
Einst zog ein tapferer Ritter aus, um den Gottkönig - er heißt tatsächlich so - im Zweikampf zu besiegen. Der Schwertkampf endete tödlich für den Ritter und der Gottkönig ließ sich zurück auf seinen Thron fallen, in Erwartung weiterer tapferer Herausforderer. Und so kommt es, dass Jahre später der Nachfahre des Ritters an die Tore des Gottkönigs klopft. Eine neue Blutlinie beginnt.
Blutlinie
Doch bevor man im Thronsaal dem Gottkönig gegenüber tritt, gilt es auf dem Weg dorthin dessen untergebenen Schwertschwinger zu besiegen. Der Weg durch das Schloss ist vom Spiel weitestgehend vorgegeben. Durch das Antippen von blinkenden Punkten bewegt sich der Ritter automatisch in die nächste Szene, in der dann im Normalfall der nächste Kampf auf ihn wartet. Hier und da gibt es Auswahlmöglichkeiten, um eine alternative Route zu bestreiten oder eine Schatzkiste zu finden. In jedem Bildschirm kann man sich umsehen, um die eindrucksvolle Kulisse zu genießen, und den einen oder anderen versteckten Sack Gold oder Heilportionen zu finden. Die dadurch nahezu nicht vorhandene Bewegungsfreiheit mag zunächst einschränkend wirken, doch in Infinity Blade geht es nun einmal um spannende Kämpfe Mann gegen Mann. Nicht mehr und nicht weniger.
Duell Vor jedem Kampf hat man die Möglichkeit einige Infos, wie die Stufe und mögliche magische Resistenz, über den Gegner zu erhalten. Ist man bereit, tippt man den Gegner an und der Held stellt sich dem Kampf. Durch Wischgesten erfolgen Schwertbewegungen und Paraden. Das Antippen des Schildsymbols lässt den Helden gegnerische Angriffe blocken. Das Schild hält dabei aber auch nicht unbegrenzt gegnerischen Angriffen Stand und bietet nur Schutz gegen eine bestimmte Zahl von Attacken. Tippt man unten links oder rechts auf die Pfeile, weicht der Held behände den Hieben des Gegenübers aus. Es gilt also genau zu beobachten, wo der Schlag des Gegners hingehen wird, um in die richtige Richtung auszuweichen.
Einfaches Buttonmashing führt hier dazu, dass sich ganz schnell der nächste Sohn zum Schloss aufmachen muss. Viel mehr muss man den gegnerischen Angriffen ausweichen, diese blocken oder parieren, um dann zum richtigen Zeitpunkt selber zum Angriff überzugehen. Je nach Wischrichtung erfolgt dann der Schlag. Schlagfolgen von eine in die andere Richtung verursachen dabei deutlich mehr Schaden als heftiges Rumwischen. Leider wird die Richtung nicht immer perfekt erkannt. Neben den Schwertangriffen kann man je nach angelegtem Ring auch auf Zaubersprüche zurückgreifen. Um einen Zauber zu wirken, muss man das entsprechende Zeichen schnell auf den Bildschirm malen. Leider funktioniert die Erkennung auch hier nicht immer zu 100%.
Charakterausbau
Liegt der Gegner im Dreck, gibt es natürlich Erfahrungspunkte und Gold, die aber nicht nur dem Level des Charakters gutgeschrieben werden, sondern auch der Ausrüstung. Und hier entfaltet Infinity Blade seinen ganz besonderen Reiz. Jeder Gegenstand im Spiel kann ein bestimmtes Maß an Erfahrungspunkte aufnehmen. Wird das Maximum erreicht, erhält man einen zusätzlichen Fertigkeitspunkt, der auf die vier Grundattribute des Ritters verteilt werden kann. Da die Erfahrungspunkte immer gleichmäßig auf die Ausrüstung aufgeteilt wird, verfallen überschüssige Punkte bei einem gemeisterten Gegenstand. Zum Glück gibt es da den umfangreichen Waffenshop, in dem man jede Menge Ausrüstungsgegenstände erwerben kann. Und so kommt man schnell in eine Spirale die Gegenstände zu meistern, neue Gegenstände zu kaufen und diese natürlich auch wieder zu meistern, eben ganz wie die eingangs erwähnte Geschichte.
Die finale Schlacht Schafft man es in den Thronsaal und steht dem Gottkönig gegenüber, kommt es zum Kampf auf Leben oder Tod. Anders als bei den vorhergegangenen Kämpfen kann hier nicht neu geladen werden, sollte man den heftigen Angriffen des Oberbosses zum Opfer fallen. Aber das ist nicht schlimm, denn die nächste Blutlinie wartet ja schon darauf, den Vater zu rächen. Die erspielte Erfahrung, Gold und Ausrüstung werden auf den Nachkommen übertragen, so dass man nicht jedes Mal einen neuen Charakter beginnen muss. Nach einigen Durchläufen wird man dann auch stark genug sein, um dem Gottkönig Paroli zu bieten...
Neben den Blutlinien bietet Infity Blade auch noch einen Invasionsmodus, bei dem es darum geht, möglichst viele Gegner hintereinander zu besiegen, sowie einen Onlinemodus. Die Technik ist äußerst beeindruckend und bis auf die fehlenden Schatten wird hier Qualität aktueller Konsolen geboten - natürlich auf einer deutlich niedrigeren Auflösung. Auch die Klanguntermalung weiß zu gefallen. Lediglich manche gegnerische Ritter geben arg seltsame Kampfgeräusche von sich. Das Spiel unterstützt das GameCenter und es gibt eine separate iPad-Version mit verbesserter Auflösung.
Fazit:
Infinity Blade ist sicherlich - auch fast einem Jahr nach seiner Veröffentlichung - immer noch eines der technisch eindrucksvollsten Smartphonespiele, neben Dead Space oder dem jüngst erschienenen Dark Meadow, welches ebenfalls als Grafikmotor die Unreal Engine verwendet, und ein ähnliches Gameplay bietet. Auch wenn der Titel zunächst nur wie ein Grafikblender erscheint, macht er auch spielerisch einiges her. Die Schwertkämpfe sind in ihrer Mechanik fordernd und das Aufleveln des Charakters und der Ausrüstung entwickelt eine Sogwirkung. Auch der Storykniff und die damit verbundene Spieldauer von gut einer halben Stunde pro Blutlinie eignet sich wunderbar für ein Smartphonespiel. Der Invasions- und Multiplayermodus runden das Spielvergnügen ab und sorgen dafür, dass Infinity Blade ein wirklich gelungenes Spiel ist, dass man immer mal wieder gerne für die eine oder andere Wartezeitüberbrückung spielt. Ein zweiter Teil ist bereits für den kommenden Winter angekündigt.
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