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TRON: Evolution

Entwickler: Disney Interactive Studios
Publisher: Disney Interactive Studios

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 49,95 €

Systeme: PlayStation 3

Inhalt:
Es gibt Dinge, die sind einfach ihrer Zeit voraus. 1982 brachte Disney mit TRON einen Science-Fiction-Film in die Kinos, wie ihn die Leinwände der Welt bisher noch nicht gesehen hatten. In grellbunten Farben erzählte der die ziemlich abgehobene Geschichte des Programmierers Kevin Flynn, der in eine virtuelle Welt innerhalb eines Computers gesogen wird und dort feindliche Programme mit seltsamen Waffen und Fahrzeugen bekämpft. Doch großer Erfolg war diesem ambitionierten Projekt anfänglich nicht beschienen. Zu wenig konnte das Publikum mit der Szenerie des Films anfangen, zu fremd erschienen vielen Menschen noch die Strukturen von Usern, Systemen, Updates und Datenströmen.

Doch die Zeiten änderten sich, und nach und nach wurde TRON zu dem, was Produzenten feuchte Träume beschert: einem sogenannten Kultfilm. Denn mit der zunehmenden digitalen Durchdringung der westlichen Welt wurde aus der skurrilen Phantasterei im Laufe der Jahre ein Ausblick auf die Welt von morgen, nahm die Distanz zwischen den Bildern des Films und der Realität immer mehr ab.
Entsprechend groß war die Vorfreude, als 2005 die schon lange gärenden Gerüchte, Disney produziere eine Fortsetzung, bestätigt wurden. 2010 war es in den USA dann schließlich so weit, TRON: Legacy brachte die Leinwände zum Leuchten, und mit ihnen auch manches nerdige Herz. Ehrensache, dass – anders als 1982 – zeitgleich mit dem Filmstart auch ein Videospiel in den Regalen zu finden war, welches die Brücke zwischen den beiden Filmen schlagen sollte: TRON: Evolution.



Meinung:
In diesem Titel lenkt der Spieler allerdings nicht die Geschicke eines weiteren Menschen in der Maschine, sondern die eines Sicherheitsprogrammes namens "Anon". Dieses wird vom System mit der Aufgabe betraut, einer Zeremonie beizuwohnen, in der Radia, die Anführerin der sogenannten ISOs – einer Gruppe von Programmen mit freiem Willen - zu einer Administratorin gemacht werden soll. Doch dazu kommt es nicht. Der schon lange schwelende Konflikt zwischen ISOs und "normalen" Programmen eskaliert und die Zeremonie wird von dem Virus Abraxas unterbrochen. Mitten in dem dadurch entstehenden Chaos trifft Anon auf die mysteriöse Quorra, die mehr über die Vorgänge zu wissen scheint, und folgt ihr. Ohne es zu wissen wird er damit immer tiefer in den Konflikt zwischen ISOs, Abraxas, usw. gezogen, der sich schnell zu einer Gefahr für das gesamte System entwickelt...

Sinnvolles Update
Wie nicht anders zu erwarten fängt das Spiel dabei die Optik der beiden Filme nahezu perfekt ein und katapultiert den Spieler in eine Welt, die den Begriff "Cyberspace" praktisch definiert. In grellen Farben haben die Leveldesigner von TRON: Evolution eine Welt gezeichnet, die den sterilen, aber doch lebendigen und gerade dadurch extrem einprägsamen Stil der Vorlagen perfekt einfängt. Gut, der entspricht natürlich nicht mehr genau der Optik des Films von 1982, nimmt deren Wurzeln aber geschickt in sich auf und passt sie den Sehgewohnheiten unserer Zeit an, ohne dabei seinen Wurzeln untreu zu werden. Alles in allem präsentiert sich TRON: Evolution damit äußerlich absolut überzeugend und angemessen eigenständig.

Hüpf-Einerlei
Die Spielmechanik hingegen kennt jeder halbwegs erfahrene Videospieler bereits aus dem Effeff, speziell wenn er einem gewissen persischen Prinzen bei seinen Abenteuern auf die Finger geschaut hat. So lässt der Spieler Anon durch die Level rennen, springen und rutschen, wie man es schon allzu oft gesehen hat. Sowohl die Rätsel-, als auch die Geschicklichkeitseinlagen entsprechen dabei absolut den Genretraditionen und leisten sich entsprechend keine großen Ausfälle, jegliche noch so minimale Innovation sucht man aber vergebens. Oft ist TRON: Evolution so spannend wie ein Familienspaziergang, da können die Entwickler noch sehr betonen, dass sich die Bewegungen Anons am Trendsport "Parcour" orientieren.

Gegenwehr?
Gleiches gilt leider auch hinsichtlich der Kampfsequenzen festzuhalten. Zwar ist das Grundprinzip des vielseitig verwendbaren und aufzuwertenden Diskus' prinzipiell absolut originell, die zu oft schlicht dämliche KI zieht jeder Konfrontation aber den Spielspaß-Boden unter den Füßen weg. Das gilt leider auch für die obligatorischen Lightcycle-Kämpfe, in denen es darum geht, den Gegner Snake-artig an der Fahrspur des eigenen Fahrzeugs zerschellen zu lassen. Die geringste Herausforderung stellen jedoch die Kämpfe an Bord eines seltsamen Panzers dar, die angesichts höchst passiver Opponenten und einer Vielzahl von Regenerationsfeldern den Nervenkitzel einer Festplattendefragmentierung bieten.

Musik für den Moment
Untermalt wird das Ganze aber immerhin von passenden Effekten und einem insgesamt gelungenen Soundtrack. Letzterer ist zum einen einigen Videospiel-Score-Veteranen (Cris Velasco), zum anderen aber auch Daft Punk zu verdanken, die zwei auch aus TRON: Legacy bekannte Lieder beisteuern. Diese fallen wie gewohnt durch eine kühl-elegante Komposition auf und passen damit hervorragend zum Spiel insgesamt. Dennoch dürften nur die wenigsten Spieler auch abseits des Bildschirms zu Fans des französischen Elektro-Duos mutieren, zu speziell fallen die beiden Titel aus, zu genau sind sie auf das TRON-Szenario zugeschnitten.

Online-Hierarchie
Zumindest dem Namen nach gilt das auch für die Multiplayer-Modi, die der Titel zu bieten hat. Diese heißen nämlich passenderweise "Disintegration" oder "Such das Byte", dahinter verbergen sich aber die üblichen Multiplayer-Verdächtigen wie Deathmatch, Capture the Flag, usw. Gerade dann, wenn in den Gefechten auch die Lightcycles zur Verfügung stehen, unterhält der Online-Modus des Spiels ausgesprochen gut. Solange man das Spiel denn auch lange genug gespielt hat.

Denn je mehr Erfahrung der Charakter des Spielers in TRON: Evolution gesammelt hat, desto stärker, schneller usw. wird er. Und das gilt im Online- und Offline-Modus. Da das Spiel die Mitspieler in Multiplayer-Kämpfen aber nicht anhand ihres Levels zuteilt, kann es hier schnell zu einem wenig amüsanten Ungleichgewicht kommen.

Fiese Repeat-Schleifen
Versucht man sich, dadurch frustriert, wieder an der Storyline des Spiels, wartet aber oftmals gleich der nächste Spielspaß-Killer: Schlechtes Level-Design. So bleibt dem Spieler an mancher Stelle von TRON: Evolution schlicht keine andere Wahl als zu sterben. Denn zu oft lässt sich nur aus dem Daten-Nirvana erkennen, wie welches Hindernis zu bewältigen ist. Das wäre, würde Anon an Ort und Stelle wieder das Licht der Cyber-Welt erblicken, einfach nur ärgerlich. In Kombination mit häufig schlecht gesetzten Speicherpunkten, die den Spieler dazu zwingen, längere Passagen unnötig oft zu wiederholen, leidet die Freude am Spiel aber extrem. Da hilft es auch nicht, dass die Steuerung von TRON: Evolution eigentlich ganz gelungen ist.



Fazit:
maxWas hätte man nicht alles aus TRON: Evolution machen können! Eine so unverbrauchte wie einzigartige Franchise, ein Szenario, das sich wie kein zweites als Vorlage für ein Videospiel anbietet und und und. Hätte. Doch leider ist TRON: Evolution nur ein bestenfalls durchschnittlicher Action-Titel mit ärgerlichen Mängeln im Spieldesign, der einen totschicken Cyber-Anzug trägt. Der sieht zwar wirklich ausgesprochen gut aus und bietet einiges fürs Auge, kann aber trotzdem nur kurz über die ziemlich öde Spielmechanik hinwegtäuschen, die sich darunter verbirgt.

Alles in allem ist TRON: Evolution damit wirklich nur absolut fanatischen Fans der beiden Filme zu empfehlen. Wer hingegen neben einer tollen Optik auch ein interessantes Spiel im TRON-Universum sein Eigen nennen will, sollte sich einmal nach TRON 2.0 umschauen. Das ist zwar schon einige Jahre alt, hat aber immer noch mehr zu bieten als sein Serien-Nachfolger.



TRON: Evolution - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.3125 Grafik: 8.25
Sound: 8.25
Steuerung: 7.50
Gameplay: 5.25
Wertung: 7.3125
  • Stimmige Grafik
  • Gelungener Soundtrack
  • Ödes Spielprinzip
  • Teils schlechtes Leveldesign

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Rezension vom: 15.02.2011
Kategorie: Action
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