Manch einer nennt es zocken, daddeln oder auch gamen, und es mag weitaus mehr Begriffe geben für eine der schönsten Nebensachen der Welt. So ist es nicht verwunderlich, dass die Spieleindustrie mittlerweile mehr Umsatz macht als Hollywood, Spielezeitschriften für Frauen den Markt erobern und man immer seltener als Freak abgestempelt wird, trotz der fragwürdigen Killerspieldebatte! Ich bin Teil dieser virtuellen Welt, ob Online, Offline, auf dem PC oder der Konsole, alleine oder mit Freunden!
Umso schöner, das ich seit nun fast 1,5 Jahren zur SplashGames Redaktion gehöre und noch ein Stückchen näher dran bin an der großen Traumfabrik der Spieleschmieden. Mein Horizont hat sich durch die vielen Monate bei Splashgames auf jeden Fall erweitert, ob gurkiges Grottengame oder feinste Unterhaltung, vieles hätte ich wohl nie gesehen!
Der Hunger nach Infos und neuen Spielen hat seit meinem Amiga 3000 und dem Game Lotus 2 vor zig Jahren nicht nachgelassen und wird auch nicht so schnell gesättigt werden. Ich freu mich auf kommende Spiele, bahnbrechende Techniken und vor allem auf viele weitere Reviews, die ich für SplashGames schreiben kann! Christian Jacob
Ich weiß, was ihr jetzt denkt! Braucht mir gar nix
vormachen! In euren Augen sind wir Leutchen, die bei einem Online-Magazin für
Videospiele arbeiten, nicht mehr ganz dicht. Wir verbringen den ganzen Tag mit
Videospielen, wohnen noch daheim bei Mami, sind total verpickelt, studieren
Chemie, Physik oder Mathe, haben höchstens bei WoW so was wie Freunde und
bezeichnen das alles als ein erfülltes Leben. Ohne Freundin wohlgemerkt.
Richtig? Richtig… Ääh, ich wollt sagen: Falsch! Stimmt net! Okay, das mit Mami
stimmt in meinem Falle schon, ich geb’s ja zu… und die Pickel machen mir immer
noch zu schaffen, aber dafür studiere ich kein Mathe, kein Physik und auch kein
Chemie! Ich widme mich voller Hingabe dem Studium der Publizistik und mache als
Nebenfächer Amerikanistik und BWL. Eine Kombination, die genau so vielseitig
ist, wie meine Arbeit hier. Ich will im Folgenden mal ein wenig mit den
Vorurteilen aufräumen, die uns Zocker und „Übers-Zocken-Schreiber“ belasten,
indem ich euch ganz kurz und knackig mein Leben (und Sterben) für splashgames.de
schildere.
Angefangen hat alles an einem kalten, verregneten Tag im
Oktober, von dem ich natürlich nix mitgekriegt hab, weil ich nur am PC saß
(wollt ich nich grad mit Vorurteilen aufräumen?). Das war… ööh… 2002, schätz
ich mal. Tjoa, und weil ich nix Besseres zu tun hatte, hab ich mich hier halt
dezent aufgedrängt. Seit dem war ich pausenlos damit beschäftigt, Reviews,
Previews, News und Specials zu schreiben. Als die Seite noch in den
Kinderschuhen steckte, war es ein schweres Los als Mitarbeiter, da wir noch
keinen WYSIWYG („What you see is what you get“)-Editor hatten und alles in eine
php-Maske, die aus feinstem HTML bestand, einfuddeln mussten. Es war ganz, ganz
schlimm. Aber so hab ich wenigstens einiges über HTML gelernt (z.B. dass es ganz
böse und furchtbar fies ist).
Nach einer großen System-Umstellung kam der
Editor und irgendwann bekam meiner einer die Bezeichnung „Redakteur“. Machte
sich auf Bewerbungsbögen ziemlich gut. Geändert hat sich allerdings für mich
nichts. Erst als ich in den Rang des stellvertretenden Chefredakteurs erhoben
wurde, kam es knüppeldick. Das ist ungefähr so, als würdet ihr bei McDonald’s
vom Burgeraufwärmer zum Drive-In-Onkel aufsteigen. Multitasking ist hier das
große Stichwort, denn neben dem Schreiben fällt nämlich noch einiges an
Lesestoff an. Redigieren nennt sich das dann. Man sieht deutlich, das Leben als
Mitarbeiter hier is kein Ponyhof. Es gibt nach einem laaaangen Tag an der Uni
immer was zu tun, was manchmal ziemlich stressig ist. Warum ich das trotzdem
mache?
Weil ich Spaß am Schreiben habe. Jaja, billige Ausrede, ich weiß… „Weil
er die Games haben will“, denkt ihr jetzt sicher. Jaaaa, okeeee, ich seh’s ja
ein. Spätestens, wenn mich ein Spiel so begeistert, dass Mami oder Schatzi (im
schlimmsten Falle beide) mit Bratpfanne und/oder Nudelholz bewaffnet hinter mir
stehen, weiß ich, warum ich meinen Job hier so liebe! Aber es ist nicht nur
das. Durch meine Tätigkeit hier konnte ich mich an einigen Hochschulen mehr
bewerben als sonst, da sie fast überall als Praktikum anerkannt wird.
Ich hab
dank SplashGames problemlos zwei Scheine an der Uni machen können. In einer
wissenschaftlichen Übung hab ich ein Referat über unser Redaktionssystem
gehalten und habe zusätzlich den Schein für die journalistische Praxis, den ich
ansonsten an der Uni hätte machen müssen, anerkannt bekommen. Das nenn ich
cool. Und das führt mir wieder vor Augen, dass ich lieber sterben würde als
meinen Job hier aufzugeben. Soviel zum Thema „erfülltes Leben“. Zusätzlich kann
man damit prahlen, komme mit Dozenten ins Gespräch, die einen zum offiziellen
Videospiele-Botschafter des Instituts ernennen und und und. Daher mein Rat an
alle: solltet ihr die Möglichkeit haben, irgendwo einer solchen Beschäftigung
nachzugehen – nutzt sie! Auch wenn es stressig sein kann, die Vorteile machen
alles wieder wett! Alex Voirin
|