Dragonball Z - Burst Limit
Entwickler:
Bandai Games
Publisher:
Atari
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
55 €
Systeme:
PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Alle Jahre wieder flattert uns ein Dragonball-Spiel ins Haus. Kein Wunder, ist Goku doch Shonen Jumps erfolgreichste Manga-Figur überhaupt. Wer kann es
Bandai da verübeln, aus der Lizenz immer wieder Geld zu drucken? Aus der Kampf-Serie einen Fighter zu machen, liegt natürlich nahe, auch wenn vergangene
Ausflüge ins Dragonball-Universum bereits erfolgreiche Abstecher ins RPG-Genre unternommen haben. Aber die große Frage bleibt natürlich: welche Geschichten
werden wir dieses Mal in Dragonball Z - Burst Limit nachspielen können?
Meinung:
Die Antwort ist - wie so oft - die gleiche: die Z-Story natürlich. In den sogenannten Z-Chronicles, dem Storymodus des Spiels, werden
die Schlüsselkämpfe der einzelnen Sagen nachgestellt. Der Spieler übernimmt dabei abwechselnde Rollen, um jeweils denjenigen zu verkörpern, der die Oberand
im Kampf hat. So prügelt man sich durch die Saiyan-, die Freezer- und die Cell-Saga. Doch Moment.... an sich gibt es da ja auch noch die Buu-Saga.
Irgendwas fehlt doch Warum die letzte Saga nun im Storymodus fehlt, ist mir schleierhaft, vor allem weil sie schon in einigen Spielen
integriert wurde. An der Umsetzbarkeit kann es also nicht liegen. Stattdessen gibt es zwei kurze Ausflüge in die Geschichten von Gokus Vater Bardock und dem
legendären Super-Saiyan Brolly. Diese können aber nicht einmal zusammengenommen den Umfang einer richtigen Saga abdecken. Dieses Gefühl des "da fehlt doch
was" zieht sich durch das gesamte Spiel.
Die Charakterliste wurde von ehemals 90 wie in Tenkaichi 3 auf 21 heruntergeschraubt. Zugegeben, bei weitem nicht
alle der 90 Figuren waren ausbalanciert, dafür spielt sich jetzt fast jeder Kämpfer gleich. Durch die fehlenden Charaktere mangelt es natürlich auch an etlichen
Kampfzusammenstellungen der Serie. Das Ginyu-Sonderkommando besteht daher nur noch aus zwei Mitgliedern. Die Story selbst muss man daher leider mit der
Lupe suchen.
Wer? Wo? Was? Es hat schon seinen Grund, warum der Story-Modus nicht Story-Modus sondern Z-Chronicles heißt. Auf einem absolut sinnfrei
sortierten Raster sind die einzelnen Kämpfe als fliegende Bildschirme angeordnet, wo man sie direkt anwählen kann. Zwar hat jeder Kampf ein kleines Intro und
ein Outro in Spielgrafik, die übergeordnete Story bleibt dem DBZ-Neuling aber verschlossen. Wer sind diese Leute, wo befinden sie sich und was haben sie
eigentlich gegeneinander?
Die Verbindung zwischen zwei Kämpfen ist in der Regel mehr als schleierhaft und wenn man sich nicht bereits perfekt in der Geschichte
auskennt, hat man am Ende keinen Plan, was das nun alles sollte und was man, wenn überhaupt irgendwas, erreicht hat. Schon das Tutorial springt mittendrin in
einen komplett andere Saga, ohne diesen Schritt dem Spieler in irgendeiner Form mitzuteilen. Dieser wundert sich nur, warum die Figuren auf einmal anders
aussehen. Am Verblüffensten ist jedoch die Tatsache, dass im Abspann etliche Zwischensequenzen gemixt angespielt werden, die wunderbar zwischen die einzelnen
Kämpfe gepasst hätten, im Spiel selbst aber nirgendwo zu finden sind.
Abzüge in der B-Note Neben den Z-Chronicles gibt es noch ein paar andere Spielmodi. Das bereits
erwähnte Tutorial ist einer davon und nach ungefähr zehn Minuten abgeschlossen. Im Trial-Modus darf man sich an drei Aufgaben versuchen: Survival, Score und Time
Attack. Beim Survival gilt es, 100 Gegner nacheinander zu besiegen, ohne selbst auf die Matte geschickt zu werden. Der Score-Modus wird nach Punkten gewertet
und im Time Attack möchten zehn Gegner so schnell wie möglich weich geklopft werden.
Diese drei Aufgaben bieten zwar ein wenig Abwechslung, allerdings hätte der
Survival-Modus eher den Titel Ausdauer-Modus verdient, denn die Schwierigkeit liegt hier nicht im Siegen sondern im Durchhalten. Neben dem obligatorischen
Training, in dem alle Moves geübt werden können, gibt es natürlich auch einen Vs-Mode. Hier kann off- und online gegen computergesteuerte oder menschliche
Gegner gekloppt werden. Dies geht leider nur in Einzelkämpfen. Langjährige Fans fragen sich mit Recht, warum es die Modi aus früheren Titeln nicht ins
Spiel geschafft haben. Vor allem der Weltmodus, in dem richtige Turniere gespielt werden konnten, wird schmerzlich vermisst, ebenso der Ultimative Kampf mit
seinen vielen Unterstufen aus Tenkaichi 3.
Wie im Fernsehen Sieht man von der mageren Story ab, hat man wirklich das Gefühl, die Kämpfe der Serie zu sehen. Durch die
optimierte Cel-Shading-Grafik kann man kaum einen Unterschied zur gezeichneten Version erkennen. Das Spiel sieht sogar besser aus.
Auch die Duelle lassen Serienflair aufkommen. Duelle entstehen durch zwei grundsätzliche Aktionen. Entweder wenn der Gegner eine Energieattacke abfeuert und man diese mit einem gleichwertigen Angriff kontert oder wenn man den
Gegner in die Luft befördert und ihm hinterherrast. Im ersten Fall treffen die beiden Energiestrahlen aufeinander und man muss versuchen den gegnerischen
Strahl mit dem eigenen wegzudrücken. Bei der Verfolgung prügelt man unentwegt auf den zurückrasenden Gegner ein, während dieser versucht, die Schläge zu
blocken. In beiden Fällen müssen dafür die vier Angriffsbuttons frenetisch gedrückt werden.
Für Puristen Neben der englischen Sprachausgabe kann wahlweise auch auf die originale, japanische Version zugegriffen werden. Eine deutsche Tonspur mit den Sprechern der Serie sucht man leider vergeblich. Gesteuert
wird das Spiel klassisch. Die Knöpfe sind mit schwachen und harten Angriffen, Energieangriffen und Transformationen belegt. Auf den ersten Blick wirkt alles
sehr überladen und unübersichtlich, jedoch kann man sich nach ein paar Kämpfen gut in die Steuerung einfinden. Lediglich das Buttongemashe in den Duellen
stellt die Finger und den Controller auf eine harte Probe.
Fazit:
Wieder einmal gibt es ein Dragonball-Spiel, das nur für Fans geeignet ist. Aber selbst die haben mit Tenkaichi 3 bereits einen Titel im Regal stehen, der mehr bietet als Burst Limit. Hier fehlt es an allem: an Charakteren, an Stages, an Story, an Spielmodi und nicht zuletzt an einer kompletten Saga. Hätte man
wenigstens die Kämpfe durch vernünftige Zwischensequenzen miteinander verbunden, könnte das Spiel als interaktiver Ersatz für die Serie herhalten. Doch bis es soweit ist, müssen wir uns wohl noch durch etliche Füllfolgen-Titel durchbeißen. Vielleicht ist der Gedanke ja aber auch so: Hätten wir hier das
perfekte Dragonball-Spiel, bräuchten wir auch keine zehn Fortsetzungen und das wäre ein finanzielles Fiasko.
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