Viva Pinata DS
Entwickler:
Rare
Publisher:
THQ
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Wenn die Mexikaner ein Fest feiern, darf eines nicht fehlen: eine bunte, prall gefüllte
Pinata. Diese possierlichen Tierchen aus Pappmaché werden dann von Kindern mit verbundenen
Augen mit einem Stock verprügelt bis sie Platzen und sich ihre Innereien auf dem Boden
verteilen. Klingt ziemlich brutal, scheint die Pinatas aber nicht weiter zu stören. Doch....wo kommen diese Dinger eigentlich her?
Meinung:
Pinatas werden, wie seit dem Launch der XBox360 bekannt sein dürfte, in Gärten gezüchtet.
Auch in Viva Pinata DS erhält der Spieler die Aufsicht über einen solchen
Garten, um einer der größten Züchter aller Zeiten zu werden.
Ordnung ist das halbe Leben Wenn man seinen Garten das erste Mal sieht,
gleicht er eigentlich mehr einem Schrottplatz mit steinigem Boden und verteiltem Altmetall.
Die erste Aufgabe ist daher, den gesamten Garten umzugraben und den Müll zu zerschlagen. Nun
noch ein wenig Gras aussäen und schon kommen die ersten wilden Pinatas zu Besuch.
Home Sweet Home Pinatas gibt es in verschiedenen Arten und jede Art hat
ihre eigenen Anforderungen, um den Garten zu besuchen und darin sesshaft zu werden. Die
raupenähnlichen Whirlm sind dabei die am einfachsten zu bekommenden Tiere. Sie brauchen
lediglich eine bestimmte Menge umgegrabener Erde und schon fühlen sie sich wohl. Andere
Pinatas sind da weitaus anspruchsvoller und ihre Anforderungen reichen von bestimmten
Pflanzen, die vorhanden sein müssen über ausreichend Teiche bis zu gewissen
Verschönerungsobjekten wie Lampen oder Heuballen. Manch eine Art möchte sogar vorher eine
andere verspeist haben, bevor sie sich niederlässt.
Der ewige Kreis Leider kommen nicht alle Pinatas gut miteinander aus.
Während sich einfach zu haltende Pinatas wie die vogelähnlichen Sparrowmints aber
zurückhalten können und die kleinen Whirlm nur verspeisen, wenn der Spieler es ihnen
explizit befiehlt, kommt es bei anderen Arten aufgrund einer natürlichen, tief verwurzelten
Feindschaft immer wieder zu Kämpfen. Eine Aufgabe des Spielers ist es daher auch, Ordnung im
Garten zu halten und entsprechende Streithähne durch Zäune voneinander zu trennen. Kommt es
doch zum Kampf, unterliegt eine Pinata zwangsläufig, platzt und gibt ihre Bonbons frei,
welche von den anderen Tieren mit Freuden zu sich genommen werden.
Techtelmechtel Wie das beim Züchten so ist, muss natürlich früher oder
später auch für kleinen Pinata-Nachwuchs gesorgt werden. Um zwei Pinatas miteinander
verkuppeln zu können, gilt es wieder artenabhängige Anforderungen zu erfüllen. Wärend auch
hier die Whirlm wieder ohne Probleme jederzeit bereit sind, solange sie eine Behausung
haben, wollen die meisten anderen Tiere irgendeine Mahlzeit zu sich nehmen, um in Stimmung
zu kommen, seien es Pflanzen oder ebenfalls andere Pinatas. Sind beide Partner bereit,
erscheint über ihnen ein Herz. Führt man beide nun zusammen, begeben sie sich in ihre
Behausung, um den Paarungstanz zu vollziehen. Bei einem Spiel ohne Alterbeschränkung läuft
das ganze natürlich gesittet ab und so sieht man beim ersten Mal jeder Art auch besagten
Paarungstanz, der mit je einem witzigen Video dargestellt wird. Bei den bereits bekannten
Pinatas wurden diese Tanzszenen direkt aus dem Vorgänger übernommen. Nachdem der Akt
vollzogen wurde, wird ein Ei eingeflogen, aus dem dann die neue Pinata schlüpft.
Aufgaben Je erfolgreicher der Garten läuft, desto mehr steigt die
Gartenwertung. Bei bestimmten Schwellenwerten erhält man von der Pinata-Zentrale
Auszeichnungen, neues Equipment oder eine Gartenvergrößerung. Sind die richtigen
Anforderungen erfüllt, können auch kleine Nebenmissionen freigeschaltet werden. Die werden
außerhalb des eigenen Gartens separat gespielt und dienen in der Regel als Tutorials für
neue Spielmechaniken. So lernt man beispielsweise, wie man die sauren Pinatas bekehren kann,
die sporadisch den Garten heimsuchen und dort Unheil anrichten.
Geld regiert die Welt Am Anfang wird man von den vielen
Einkaufsmöglichkeiten ein wenig überfordert. Es gibt einen Baumeister, der die Behausungen
der Pinatas konstruiert, fleißige Helferlein, die wichtige Tätigkeiten im Garten wie das
Gießen von Pflanzen übernehmen, eine Jägerin, die bereits domestizierte Pinatas einfängt und
auf Bestellung abliefert und natürlich einen richtigen Laden für Samen, Gegenstände und
Geräte. Wenn man sich erst einmal an den Gedanken gewöhnt hat, dass die Pinatas im
eigenen Garten nicht sehr alt werden und man sie ja grundsätzlich für den Verkauf züchtet,
spielt Geld auch schnell keine wirkliche Rolle mehr. Die wirkliche Herausforderung ist, den
Platz so zu managen, dass viele unterschiedliche Pinatas darin leben können.
Deutsch? Englisch? Das Spiel wurde grundsätzlich von THQ gut
lokalisiert. Alle Bildschirmtexte wurden ordentlich übersetzt und die meisten Namen beibehalten. Allerdings werden die Nebenmissionen jeweils von kurzen Filmen aus der Serie
eingeführt und abgeschlossen, welche nur mit englischem Ton aufwarten und keine Untertitel
bieten. Zwar zeigen die Filme keine wichtige Handlung auf, dennoch stoßen diese Szenen
Spielern, die der englischen Sprache nicht gerade fließend mächtig sind, vermutlich
säuerlich auf.
Point & Click DS-typisch wurde auf eine Steuerung mit dem Stylus
gesetzt, was in diesem Fall auch wunderbar funktioniert. Mithilfe des Steuerkreuzes
navigiert man die Kamera durch den Garten (Linkshänder greifen auf die vier Buttons
zurück, was ebenfalls sehr gut klappt) und mit dem Stylus wird alles andere erledigt.
Gegenstände werden ausgewählt, Pinatas markiert und dirigiert, der Boden umgegraben,
Pflanzen gegossen und und und. In der rechten oberen Ecke gibt es ein Auswahlmenü für die
einzelnen Werkzeuge und die verschiedenen Läden. Auf dem oberen Bildschirm werden zum
angewählten Objekt alle wichtigen Informationen angegeben. So kann dort z.B. eingesehen
werden, welche Anforderungen für ein Techtelmechtel noch erfüllt werden müssen.
Ein Wunder der Natur Optisch sieht der Titel genau so aus, wie man sich
eine tragbare Version von Viva Pinata vorstellt. Die einzelnen Pinatas sind deutlich zu
erkennen und auch die Behausungen und Pflanzen wurden originalgetreu dargestellt. Durch die
Ansicht von schrägoben neigt der Garten allerdings manchmal zur Unübersichtlichkeit, da sich
verschiedene Elemente überlappen können. Es kann auch vorkommen, dass grüne Pflanzen auf dem
grünen Gras nur schwer zu erkennen sind. Das sind allerdings nur Tropfen auf dem ansonsten
sehr heißen Stein der Grafikpracht.
Fazit:
Rare haben mit Viva Pinata DS alles richtig gemacht. Es gibt etliche Pinatas zu entdecken und zu züchten, eine hübsche Grafik, super Steuerung und mit den Nebenaufgaben auch ein wenig Abwechslung für den Züchteralltag. Dass der Garten nach einer Weile etwas unübersichtlich werden kann, hat der Titel von seinem großen Bruder geerbt und den kleinen Schnitzer in der Lokalisierung verzeiht man gerne. Man hätte kaum eine bessere Art finden können, Pinatas unterwegs zu züchten.
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