Blazing Angels 2: Secret Missions of WWII
Entwickler:
Ubisoft
Publisher:
Ubisoft
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
59 €
Systeme:
PC, Xbox 360
Inhalt:
Flugsimulationen sind auf der Xbox 360 leider sehr, sehr rar gesät. Es ist bezeichnend, dass das mittlerweile erst dritte Spiel dieser Art eine Fortsetzung ist, nämlich die von Ubi Softs Blazing Angels. Der zweite Teil mit dem Titel Secret Missions of WWII führt euch mal wieder als Commander einer Elite-Einheit der US Air Force rund um die Welt, wobei euch auch hier wieder viele berühmte Flugzeuge inklusive Prototypen, die offiziell nie zum Einsatz kamen, zur Verfügung stehen, um den Fliegerassen der Wehrmacht ordentlich in den Hintern zu treten.
Meinung:
Erzählt wird die Story in Form eines Comics. Sie wird als Rückblende des Kommandanten geschildert, dessen Rolle ihr übernehmt. Wie üblich ist die erste Mission ein Tutorial, bei dem man mit den grundlegendsten Dingen vertraut gemacht wird. Diese Mission spielt zunächst in der Gegenwart, wo man als alter Veteran für eine Flugschau noch mal ins Cockpit steigt und dann blitzartig in einer Luftschlacht des Zweiten Weltkrieges versetzt wird. Bereits hier kann man deutlich feststellen, dass die Steuerung genau wie beim Vorgänger leicht zu erlernen und sehr präzise ist.
Leichte Theorie, schwere Praxis Mit dem rechten Analog-Stick regelt ihr die Geschwindigkeit und könnt euer Flugzeug seitwärts rollen, mit dem linke Stick wird gesteuert. LT fixiert auch hier wieder die Kamera auf den Gegner und macht es euch leichter, an ihm dran zu bleiben. RT feuert die Primärwaffe ab, während RB die Zweitwaffe aktiviert. Mit A und B wählt man die Primär- bzw. Sekundärziele aus, wobei B bei längeren Halten den Feind anzeigt, der euch am nächsten ist. Alle weiteren Kniffe werden nach und nach in den ersten Missionen erläutert. So werden schrittweise eure Flügelmänner eingeführt, die euch in brenzligen Situationen zur Hilfe eilen. Insgesamt gibt es drei Flügelmänner, denen man ganz einfach über das D-Pad einzeln Befehle erteilen kann. Außerdem hat jeder der drei Gefährten eine Spezialfähigkeit drauf, die man klug einsetzen sollte. So werden Schäden an eurem Flugzeug repariert (etwas unlogisch, weil in der Luft…), die Gegner abgelenkt bzw. durch einer Berserker-Attacke reihenweise vom Himmel geholt. Cool ist, dass jeder Abschuss eurer Team-Kameraden euch zugerechnet wird.
So einfach das Ganze zu erlernen ist, so schwierig ist es, dieses in den Missionen auch umzusetzen, da man öfters mal abgeschossen wird, bevor man einen der stellenweise etwas ungünstig platzierten Kontrollpunkte erreicht hat. Auch wenn es öfters etwas unfair wird, frustrierend wird es nie.
Need for Speed im WWII-Style Grund dafür sind die Prestige-Punkte, die ihr in den 18 abwechslungsreichen Missionen sammeln müsst. Abschüsse, erfüllte Sekundärziele, ein schnelles beenden der Mission sowie an bestimmten Stellen ausgeführte Stunts bringen massig Punkte, mit denen man nicht nur neue Flugzeuge freischalten, sondern auch Upgrades für die Flieger kaufen kann. Zielhilfen, stärkere Waffen, bessere Panzerung, schnellere Motoren – die Verbesserungen sind breit wie zahlreich gestreut und können einem öfters mal den Hintern retten. Im Laufe der Missionen gelangt ihr auch an zahlreiche geheime Waffen wie akustisch gelenkte Raketen oder eine Tesla-Spule. Zudem könnt ihr die Flieger über einen Editor auch optisch aufwerten. Damit es nicht langweilig wird, haben die Entwickler über 50 verschiedene Flugzeuge mit all ihren speziellen Eigenschaften ins Spiel gepackt. Für weitere Motivation sorgen auch die Erfolge, deren Freischaltung in angemessenem Rahmen liegt. So bringt bereits jede abgeschlossene Mission ordentlich Gamerscore.
Luftiger Multiplayer Spaßig ist auch der Multiplayer, der euch nicht nur Deathmatches in allen Variationen bietet, sondern auch mit einem Coop-Modus daherkommt, der bis zu vier Spieler zu einer Einheit formt. Über System Link bzw. Xbox Live können insgesamt 16 Spieler an den Matches teilnehmen.
Fortschritt Gegenüber dem Vorgänger wurde die Optik verbessert. Es gibt jetzt deutlich mehr Details, was Bodeneinheiten und Flugzeugmodelle betrifft. Allerdings werden die unterschiedlichen Detail-Levels nicht ganz stufenlos dargestellt und die Texturen einiger Flächen am Boden wirken immer noch total matschig. Insgesamt ist die Grafik aber ganz hübsch und vermittelt dank Blur- und Tunnelblick-Effekten ein saucooles Spielgefühl. Hinzu kommen noch die gut getroffenen Locations wie Kairo, Rom oder Moskau. Etwas nervig sind die vielen Infos, die direkt am Gegner angezeigt werden und den Spieler einfach nur irritieren, da man wild drauf los ballert, aber den Gegner nicht trifft, weil die Schrift ihn quasi in den Hintergrund drängt.
Wildes Geballer auf Englisch Der Sound kann ebenfalls überzeugen. Die Musik bedient zwar sämtliche WWII-Klischees und wirkt etwas ausgelutscht, ist aber noch akzeptabel. Viel besser sind da die bombastischen Effekte, die einen wahrlich in die Luftschlachten eintauchen lassen. Die Sprachausgabe sorgt für die nötige Dramaturgie und ist vortrefflich gelungen, wenngleich alles in englischer Sprache gehalten ist und es den Anschein hat, als würden die deutschen Sätze der gegnerischen Flieger von Amis oder Briten gesprochen. Es gibt zwar Untertitel, jedoch sind diese zu klein und äußerst ungünstig platziert, sodass sie eher für Verwirrung sorgen.
Fazit:
Blazing Angels 2 ist ein gutes Spiel mit deutlicher Steigerung gegenüber dem Vorgänger. Zwar gibt es die ein oder andere störende Sache wie den anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad, schwache Texturen oder die unglücklich platzierten Infos. Jedoch motivieren die Upgrades und die Erfolge den Spieler immer und immer wieder. Dies und das tolle Schlachtenfeeling sowie die exzellente Steuerung machen Secret Missions of WWII zur derzeit besten Flugsim auf der 360.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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