Sonic the Hedgehog
Entwickler:
Sega
Publisher:
Sega
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
61,89 €
Systeme:
PlayStation 3
Inhalt:
Natürlich darf im Line-Up für
die PS3 ein Jump'n'Run nicht fehlen, und so soll Sonic über die
Bildfläche wirbeln und das Zockerherz höher schlagen
lassen. Zweifel sind dabei allerdings angebracht - schließlich
bekleckerte sich der blaue Igel zuletzt auf der 360 nicht gerade mit Ruhm!
Meinung:
Bei mir genoss der rasante blaue Igel
immer einen höheren Stellenwert als sein großer Konkurrent
Mario aus dem Hause Nintendo! Auf dem Game Gear war Sonic einer
meiner Lieblingstitel, und auch auf der Dreamcast machte sich Sonic
- erstmals in 3D - prächtig. Umso erfreuter war ich über
ein Wiedersehen auf der PS3.
Beim wirklich grandiosen Intro, das
einmal mehr zeigt, wozu die PS3 im Stande ist, hüpft das
Retro-Herz schnell höher! Dr. Eggman, Oberschurke vom Dienst
und optisch ein wenig abgespeckt, führt wieder Böses im Schilde!
Entführung, Weltherrschaft und seine Schrecken verbreitende
Roboterarmee in Reichweite, holt Dr. Eggman zum großen Schlag aus. Gut, dass Sonic zur Stelle ist, um schlimmeres zu verhindern!
Man
startet diesmal in einer frei begehbaren Stadt, die von vielen NPCs
bevölkert wird und als Ausgangsbasis für alle Missionen
dient. Klingt gut, suggeriert Spielfreiheit, sieht aber schrecklich
aus und spielt sich auch so. Die Konversationen mit den Bürgern der
Stadt sind meist sinnfrei, und wenn es doch mal interessante Infohäppchen
gibt, wird dies mit einer Ladezeit garniert, die um ein zehnfaches
länger ist als der Dialog. Es dauert nicht lange, und der
anfängliche Next-Gen-Reiz ist vollends verflogen. Pop-Ups ohne
Ende, Texturen, die sich auf unterem PS2-Niveau befinden und leichtes
Kantenflimmern besorgen den Rest.
Schnell raus hier! So lädt die Stadt nicht gerade
zum Verweilen ein. Schnell suchen wir uns also das Missionsportal und
starten mit einem kühnen Sprung den ersten Level! Der blaue Igel
legt auch sofort mit Hochgeschwindigkeit los - wow, das fühlt
sich gut an. Man prescht den Hang hinab, rein in den Looping und mit
Vollgas weiter! Die ersten goldenen Ringe eingesammelt, geht es per
Doppelsprung und mit wilden Tritten gegen die ersten Roboter von Eggman
weiter. Doch schnell wird einem klar, dass die Kamera und die
schwammige Steuerung hier der größte Feind sind.
Teilweise sind die abrupten Kameraschwenks so plötzlich
und rasant, dass man hilflos gegen Mauern prallt oder, weitaus schlimmer,
gleich den Abgrund hinunterpurzelt.
Trial and Error Die wahnwitzige Geschwindigkeit eines Sonic-Jump'n'Runs sorgt, anders als in
älteren Teilen, nicht gerade für Freudentränen. Durch
die wirklich miese Kamera und der viel zu indirekten Steuerung entstehen unnötige Trial-and-Error-Passagen. Das ändert sich auch
nicht, wenn man den weniger sprunglastigen, dafür Blitze
schleudernden Charakter Shadow oder den Telepathen Silver freispielt.
Die letze Schippe zum ganz großem
Frust besorgt das Speicher- und Continue-System. Hangelt man sich mit
den meist wenigen „Leben“ durch einen Level – was mehrmaliges Spielen voraussetzt – kann man nach erfolgreichem Abschluss
nicht speichern. Ergo befindet man sich im nächsten unbekannten Gebiet und vergrützt dort die letzten paar Leben.
Multiplayer Letztendlich ist das einzige, was
annähernd Spaß macht, der Versus-Mode des Multiplayerparts. Zu zweit geht es per Splitscreen und mit
unendlich vielen Continues in die Singleplayerlevels, mit dem
Ziel, als Erster das Ende des Levels zu erreichen.
Fazit:
Sonic ist
zwar immer noch blau und verdammt schnell unterwegs, das war's dann
aber auch. Die Grafik ist bis auf die Rendersequenzen
alles andere als überzeugend, unzählige Trial-and-Error-Passagen, gewürzt mit wenigen Continues und einem fragwürdigen
Speichersystem, lassen selbst Hardcore-Zocker ins Pad beißen.
Jump'n'Run-Fans müssen also auf einen würdigen Vertreter
des Genres warten, und selbst Sonic-Fans werden mit diesem Titel nicht
glücklich.
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