Burnout Dominator
Entwickler:
Criterion Games
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
56 €
Systeme:
PlayStation 2, PSP
Inhalt:
Mit Burnout Dominator erschien der nunmehr fünfte PS2-Titel bzw. zweite PSP-Teil der Reihe. Da sich die Entwickler leider mehr um die komplette Neuentwicklung des „offiziellen “ fünften Teils kümmern, wurden in Burnout Dominator lediglich viele alte Ideen und Spielmodi aufgewärmt und mit einer kaum spürbaren Prise Innovation garniert. Ob sich der Kauf der PlayStation 2- und der PSP-Version trotzdem lohnt haben wir für Euch getestet.
Meinung:
Wie gewohnt geht es auch in Burnout Dominator einmal mehr darum, in schier unglaublicher Geschwindigkeit über öffentliche Straßen zu brettern und sich dabei so lebensmüde wie möglich zu verhalten. Denn zum Siegen muss man ausgiebig vom Boost Gebrauch machen, und der lädt sich nur dann auf, wenn man sich durch den Gegenverkehr schlängelt, möglichst knapp an anderen Autos vorbeizischt, ebenso spektakulär wie unrealistisch um Kurven driftet und Gegner in einen Crash zwingt. Ist der Turbo-Tank erst einmal ganz gefüllt, liefert er den blau leuchtenden Super-Boost - dann kann man auch während des Nachbrenner-Einsatzes den Vorrat wieder füllen, um eine möglichst lange Kette von "Burnouts" zu erzielen.
Welt-Tournee Der Solo-Karrieremodus ist in sieben einzelne Meisterschaften gegliedert, die sich aus insgesamt 88 Einzel-Events zusammensetzen und den Spieler auf acht recht lange Strecken rund um den Globus mitnehmen. Darunter befinden sich auch Kurse in Deutschland und - Achtung, Linksverkehr! - Japan. In den Meisterschaften ist die Abfolge der einzelnen Veranstaltungsformen jedes Mal sehr ähnlich, sie unterscheiden sich vor allem in der verwendeten Wagenklasse und damit im Schwierigkeitsgrad.
So muss man bei Solo-Fahrten durch langes Driften oder das Erzeugen von Burnout-Ketten Punkte sammeln. Kommen Gegner hinzu, gilt es entweder, einfach nur als erster ins Ziel zu kommen, oder aber man soll eine bestimmte Anzahl von "Takedowns" verursachen, notfalls mit "Impact Time" und "Crash Breaker", die wie gehabt dafür sorgen, dass man auch nach einem Unfall das Autowrack noch steuern und gezielt sprengen kann.
Der blanke Irrsinn Im Vergleich zu den vorigen Spielen ist dabei lediglich das "Maniac"-Rennen neu hinzugekommen, bei dem man für riskantes Fahren Punkte bekommt. Da man das aber ohnehin auch in jedem anderen Rennmodus ausgiebig tun muss, unterscheidet sich diese "Innovation" letztendlich überhaupt nicht vom sonstigen Spiel. Dennoch lässt sich sagen, dass Burnout Dominator insgesamt ein wenig mehr Fahrkönnen vom Spieler verlangt als die vorigen Spiele, denn die Anzahl der Veranstaltungen mit bzw. ohne Gegner hält sich ungefähr die Waage, mit einem leichten Übergewicht zugunsten der feindfreien Events.
Nur während der Fahrten gegen KI-Kontrahenten kann man übrigens auf den Strecken geheime Abkürzungen freischalten - dazu muss man einen Gegner in eine speziell markierte Absperrung schubsen. Gegenüber den Vorgängern fehlt in Dominator allerdings der Crash-Modus, bei dem man in festgesetzten Szenarien möglichst viel Sachschaden verursachen musste - das ist schade, weil dieses Feature der Burnout-Reihe stets zu ein wenig Eigenständigkeit verhalf.
Kontraproduktiv In den Renn-Events passt sich die Geschwindigkeit der computergesteuerten Wagen an die es Spielers an. Das bedeutet, sobald man seinen mühsam erarbeiteten Boost zündet, legen auch die KI-Fahrer richtig los - nur haben die bei dem Extrem-Tempo deutlich weniger Probleme als der Mensch, wenn es darum geht, Hindernissen auszuweichen. Daher ist es oft leichter, Aufholjagden ohne Boost-Einsatz durchzuführen.
Im Rahmen eines Burnout-Spiels steht eine solche Aussage allerdings konträr zum eigentlichen Spielkonzept - das ist beinahe so, als würde man einem Halo-Spieler empfehlen, keine Waffen zu benutzen. Wer die KI ganz umgehen will und gegen menschliche Konkurrenz antreten möchte, muss sich Freunde ins Haus holen - denn einen Online-Modus gibt es zumindest auf der PS2 nicht. So bleibt einem auf der altehrwürdigen Konsole nur die Möglichkeit sich per Splitscreen oder auch nacheinander mit nur einem Controller über die Strecke zu jagen. Wer mit der kleinen PSP gegen andere antreten will, muss entweder Leute kennen, die auch eine PSP samt passender UMD besitzen oder er kann im sogenannten Party-Modus mit bis zu drei anderen Spielern der Reihe nach über den Asphalt heizen.
Glanz und Gloria Grafisch macht Burnout Dominator einen ansprechenden Eindruck: Die Fahrzeugmodelle und Streckenumgebungen sehen gut aus, auch wenn sie noch ein wenig detailreicher hätten sein dürfen. Die gelungenen Lichteffekte und Reflexionen sorgen ebenfalls für eine sehr ansprechende Optik, machen aber das Erkennen des Gegenverkehrs mitunter etwas schwieriger als nötig. Auch die trotz der zum Teil absurd hohen Geschwindigkeit stets flüssige Framerate ist ein Pluspunkt. Die PS2-Fassung des Spiels funktioniert übrigens mit leichten Einschränkungen auch auf der PlayStation 3: Hin und wieder kommt es dort im Menü zu flackernden Texturen, und in Rennveranstaltungen, bei denen Gegner auf der Strecke sind, blitzt der Bildschirm gelegentlich für wenige Millisekunden farbig auf.
Wer braucht vier Freundinnen? Die Motoren der Autos klingen meist recht schwachbrüstig und synthetisch. Bei der Musik-Untermalung tragen allerdings einige bekannte Künstler der härteren Rock- und Alternative-Szene wie z.B. Jane's Addiction, The Sword, Alice in Chains, Filter und Killswitch Engage zur aggressiven Grundstimmung bei. Warum allerdings Avril Lavignes "Girlfriend" gleich in vier Sprachfassungen (Englisch, Spanisch, Japanisch und Mandarin) vorliegt, wissen wohl nur die Marketing-Leute ihrer Plattenfirma.
Fazit:
Electronic Arts macht seinem Ruf alle Ehre und veröffentlicht mit Burnout Dominator ein Vollpreis-Spiel, das einige liebgewonnene Features seiner Vorgänger wegfallen lässt, gleichzeitig aber praktisch keine Innovationen mit sich bringt: Der einzige neue Rennmodus unterscheidet sich technisch so wenig vom übrigen Gameplay, dass man ihn kaum als Neuerung wahrnimmt. Überzeugte Adrenalin-Junkies, die des bewährten, aber mittlerweile altbekannten Burnout-Kicks noch nicht müde sind, bekommen aber immerhin herausfordernden Nachschub serviert, der zudem noch recht gut aussieht.
Fazit PSP: Auf der portablen PlayStation fallen die fehlenden Innovationen nicht all zu sehr auf, schließlich ist es erst der zweite Burnout-Ableger für die PSP. Somit fällt das Fazit für diese Version positiver aus, obwohl beide Fassungen nahezu identisch sind. Denn Burnout Dominator ist das nahezu perfekte PSP-Spiel. Man bekommt viele verschiedene und superschnelle Wagen plus knapp 90 rasante Rennen, die während einer kurzen Wartezeit an der Bahn problemlos gefahren werden können.
Das alles wird in einer, für PSP-Verhältisse, sehr guten Grafik geboten. Hinzu kommen noch die Multiplayer-Rennen, die einen an den kleinen Bildschirm fesseln. Um es kurz zu sagen: Burnout Dominator ist für jeden PSP-Besitzer, der sich auch nur ein kleines bisschen für Rennspiele interessiert ein absolutes Muss! (Stefan Heppert)
| |
Autor der Besprechung:
Manuel Tants
|