The Westerner
Entwickler:
Revistronic
Publisher:
GOA
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
PC
Testsystem:
WinXP, 2,4GHz, 512 MB RAM, GeForce4
Anforderungen:
P3 600, 128 MB RAM, 3D-Karte
Inhalt:
Seit Monkey Island weiß der geneigte Spieler, daß zu einem lustigen Adventure ein Typ mit einem seltsamen Namen gehört. Daher ist es nicht verwunderlich, daß der Held in The Westerner, dem Nachfolger von 3 Skulls of the Toltecs, Fenimore Fillmore heißt.
Meinung:
Wer den Vorgänger, der dem Spiel kostenlos beiliegt, nicht kennt, dem sei anvertraut, daß Fenimore Fillmore ein Cowboy ist und wie es sich für so einen Adventurehelden gehört, tritt er von einem Fettnäpfchen ins nächste. Das beginnt schon damit, daß er sich in eine Schießerei mit üblen Schurken, die einen Farmer von seinem Land vertreiben wollen, einläßt, woraufhin er natürlich in eine Geschichte reingezogen wird, die ihm eigentlich ein paar Nummern zu groß ist. Von nun an gilt es knackige Rätsel zu lösen, sich mit etlichen zwielichtigen und teilweise auch normal wirkenden Personen zu unterhalten, eine Vielzahl an Gegenständen aufnehmen, kombinieren und benutzen, aber auch Karotten wollen angepflanzt werden, da Fenimores Reittier ansonsten streikt. Gegenüber der Originalversion wurde aber die Wachstumszeit der Karotten verkürzt, da dieser Aspekt bei den Spielern auf die Dauer Langeweile erzeugte. Schön, daß manche Firmen auch auf das Feedback der Fans hören.
"Pech gehabt, Tastatur"
Die Spanier scheinen den amerikanischen Herstellern etwas voraus zu haben. Sie haben verstanden, daß man ein Adventure nicht unbedingt mit einer hakeligen Tastatursteuerung ausstatten muß, damit es Spaß macht. Klingt auch irgendwie paradox, aber Baphomet's Fluch und Grim Fandango haben sprechen für sich. Die Spanier hingegen haben schon mit Runaway gezeigt, daß eine Maussteuerung sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut. Purer Adventuregenuß eben. Auch The Westerner setzt voll auf die Maus. Wie man es bereits von früheren Adventures kennt, kann sich der Cursor je nach Situation verändern und so Aktionen wie Aufnehmen, Sprechen und Ansehen ermöglichen.
"Grafikkarte mit Handkurbel"
Grafisch wird ebenfalls einiges geboten. Die Polygon-Charaktere sind allesamt sehr hübsch modeliert worden und Fenimore erinnert vom Aussehen her ein wenig an Johnny Gomez aus Celebrity Deathmatch. Die Hintergründe quellen vor Detailreichtum fast über. Man hat das Gefühl, als ob der Westen lebt. Die Hintergrundmusik überzeugt auch durch atmosphärisch passende Westernklänge und bei der Lokalisierung wurde eine gute Auswahl der Sprecher getroffen. Sogar "Bruce Willis" ist mit von der Partie.
Fazit:
Es ist mir wirklich schwer gefallen, an diesem Spiel etwas negatives zu entdecken. Einzig und allein das Karottenzüchten kann ein wenig langweilig werden, deswegen habe ich das unter die Negativpunkte geschrieben, damit die Ecke nicht so leer aussieht. Ansonsten ist das Spiel der Messias der Adventures. Ein genial-witziger Hauptcharakter, spritzige Dialoge, knackige Rätsel, Steuerung komplett per Maus, gute Sprecher, tolle Grafik und dazu noch der Vorgänger gratis dazu, was will man mehr?
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Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
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