Evil Genius
Entwickler:
Kein Hersteller
Publisher:
Vivendi Games
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
45 €
Systeme:
PC
Testsystem:
XP2000+, GeForce Ti 4600, 512 MB RAM, Win XP
Anforderungen:
PIII 800MHz, GeForce 2, 128 MB RAM, Win98, 1.4GB HDD
Inhalt:
Wenn ich ein fieses Genie wäre… …würde ich natürlich nach mehr als nur einigen Banken und Kleinkriminalitäten trachten. Um sich einmal im Leben eines Superschurken umzuschauen, liefert Universal das passende Spiel. In Evil Genius schlüpft man in die Rolle eines von drei Großkriminellen, die nach der Weltherrschaft trachten. Ob sie es schaffen und wie sie sich dabei anstellen, das bleibt ganz und gar euch überlassen. Alles was ihr mit auf den Weg bekommt ist ein kurzer Einblick in das Wesen und die geheimsten Wünsche eines solchen Menschen. Denn Kriminelle des größeren Stils mögen es extravagant! Am liebsten hätten sie ein geheimes, einmaliges Versteck, dass unterirdisch verzweigt ist. Außerdem benötigt man Handlanger, Fallen und noch einiges mehr. Sehen wir einmal ob alles durchdacht ist und der Schutz vor den bösen Agenten, die das fiese Imperium ins Wanken bringen wollen, gegeben ist…
Meinung:
Jeder hat mal klein angefangen Zu Beginn befindet ihr euch auf einer Insel. Hier gibt’s es nichts außer einem großen Vulkan und etwas Grünfläche. Glücklicherweise wollt ihr euer ultra geheimes Versteck sowieso nicht auf normalem Grund bauen, sondern bevorzugt das Innere des Vulkans. So wäre schon mal das Platzproblem gelöst. Mit einer Hand voll Arbeitern beginnt der Bau der fiesen Basis. Korridore verbinden die unterschiedlichen Räume, deren Zweck für alles Erdenkliche ausgelegt ist. So gibt es Personalräume, mittels welchen ihr die Zahl eurer Arbeiter erhöhen könnt, Tresorräume, die die Schätze des kleinen Schurken beherbergen, Gefrierkammern, Versorgungsräume, Kommandozentralen und noch so einiges Anderes. Das Prinzip erinnert einen irgendwie an etwas, das es früher einmal gab. Ich hab’s! Dungeon Keeper! Eine unterirdische Festung, die neben den unterschiedlichen Räumen zur Beherbergung und Unterhaltung eurer Untertanen auch mit zahlreichen Fallen, Sicherheitstüren und Wachpersonal ausgestattet ist, welche Helden oder auch Agenten davon abhalten soll das Herzstück des fiesen Imperiums zu zerstören.
Der Reaper als Oberbösewicht An die Stelle des Grim Reapers ist einer der hinterhältigsten Menschen der Welt getreten und wird im Namen des Spielers herumkommandiert. Allerdings ist der Bösewicht weniger für die Kämpfe gegen die Agenten zu haben. Viel mehr erteilt man über ihn die Befehle zur Machtergreifung. Man könnte also von einem Dungeon Keeper sprechen, dass zum Basisbau noch das „Aussenpolitiksfeature“ eingefügt hat, denn mittels einer riesigen Weltkarte kann man seine Bediensteten auf globale Diebeszüge entsenden. Gold kann nur auf solchen Touren beschafft werden, was den Raub in allen Ländern dringend erforderlich macht, schließlich soll eure Basis doch riesig und uneinnehmbar werden, oder?
Tarnung ist wichtig Eine einsame Insel irgendwo im Ozean, das könnte vielleicht einmal jemandem auffallen, zum Beispiel den immer mal wieder gestrandeten Personen, unter denen sich Zimmermädchen, Hotelpersonal und Agenten befinden. Natürlich wird mit den anfangs meist unbeholfenen Agenten kurzen Prozess gemacht, aber was macht man mit dem Fachpersonal? Diese Personen haben eine Ausbildung, darum könnte man mit dem Gedanken spielen, ihnen einen Job zu geben. Ein Hotel passt gerade noch neben den Vulkan und macht die Insel gleichzeitig zu einem unschuldigen Paradies für Touristen. So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Währenddessen ist natürlich auch im Vulkan die Hölle los und ihr erweitert beständig eure bescheidene Behausung. Gönnt aber auch den Bediensteten und Bauarbeitern etwas Spaß beim Tischtennis oder mit einem Getränkeautomaten, denn unzufriedene Arbeiter desertieren und versuchen euch zu vernichten. Meist stellt dies keine Bedrohung dar, kostet aber das Geld einen neuen Arbeiter zu engagieren.
Weiterbildung ist das A und O Um die gesamte Belegschaft auch mit dem Gang der Technik und üblichen Foltermethoden vertraut zu machen, ist eine Weiterbildung von Nöten. Foltertechniken erlernt man am besten nach dem bekannten Sprichwort „Learning by doing“. Man schnappt sich einen Mitarbeiter und probiert ein wenig herum. Einmal etwas Schreckliches entdeckt, können die Kollegen unterrichtet werden und beherrschen nach kurzer Einweisung ebenso diese Fähigkeit. Nachdem im eigenen Hause alles scheinbar perfekt funktioniert, kümmern wir uns um das Ansehen des Großkriminellen. Auf der Weltkarte existiert eine Anzeige, die anzeigt wie sehr die Welt euch fürchtet. Mit jedem begangenen Verbrechen, das von euch veranlasst worden ist, steigt dieser Pegel ebenso wie die Sicherheitsmaßnahmen mit der Zeit, womit wir wieder bei einer nötigen Weiterbildung sind. In Archiven könnt ihr eure Mannen ausbilden und sie für härtere Aufgaben wappnen.
Putzige Comicgrafik Evil Genius ist in einer niedlichen Comicgrafik gehalten, die an Pizza Syndicate erinnert und keine wahre Kritik aufzeigt. Mit einer frei dreh- und zoombaren Kamera bleiben für das flüssige Spiel keine Wünsche offen und auch die Musikuntermalung ist sehr gelungen. Fetziger Soundtrack vermischt mit gelegentlichen Sprüchen und Soundeffekten prägt die Audioausgabe des fiesen Genies. Die Weltkarte ist simpel gehalten und man hat kaum Einfluss auf die wahren Verbrechen, was aber nicht weiter störend ist. Wer jetzt noch Fragen bezüglich der Steuerung hat, sollte das Tutorial starten, wo er von einer netten Dame sehr ausfürhlichen aufgeklärt wird.
Fazit:
Evil Genius ist ein witziges Spiel, dass die alte, aber nicht minder geniale, Idee des Dungeon Keepers aufgreift. Kombiniert mit der Möglichkeit auf fiese Art und Weise die Welt zu übernehmen, lässt man sich sowohl fasziniert, als auch begeistert auf eben dieses Unterfangen ein. Die Foltermethoden sind keineswegs brutal und überzeugen im eigenen Humor des Spiels zum Beispiel mit fürchterlichen Musikperformances von Michael Jackson, die den Gefangenen das Fürchten lehrt. Vom Raummanagement bis zur Organisation eines Urlaubsparadieses macht alles Freude und lässt einen auf die neuen Gags spekulieren. Wer also mal so richtig fies sein möchte und sich nebenbei auch gut amüsieren, der sollte als Evil Genius nach der Weltherrschaft streben.
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Autor der Besprechung:
Christian Tillack
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