Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
54,99 €
Systeme:
PlayStation 4
Inhalt:
Zephy ist ein tapferer Ritter, der sich mit ganzem Herzen einer Mission verschrieben hat: Die Drachen und Hexen zu töten, die seine Heimat heimsuchen. Doch das ändert sich, als ein solcher Drache ihn lebensgefährlich verletzt und eine Hexe ihm das Leben rettet. Allerdings verändert die Art und Weise, wie er gerettet wurde, sein Leben, denn er zu dem geworden, was er einst jagte: Eine Hexe!
Meinung:
Drachen und Hexen: Eine interessante Mischung! Dragon Star Varnir ist das neueste RPG von Compile Heart, den bekannten Entwicklern der Neptunia-Reihe. Dementsprechend könnte man meinen, dass einen ein typisches JRPG, das im Prinzip altbekanntes wiederverwendet und nicht viel neues präsentiert, erwartet.
Doch in diesem Fall liegen die Dinge anders. Im Vergleich zu Titeln wie zum Beispiel Fairy Fencer F kommt die Story wesentlich düsterer daher, als es sich vermuten lässt. Denn über den Protagonisten schwebt ein Damoklesschwert: Eine jede Hexe ist schwanger mit einem Drachen. Sobald dieser herangewachsen ist, bricht er einfach aus dem Körper seiner »Mutter« heraus und bringt sie somit um. Hinzu kommt, dass die Hexen von der Gesellschaft eben auf Grund dieser Besonderheit von den Rittern gejagt und getötet werden. Kein Wunder also, dass die meisten von ihnen auf Zephy zu Beginn alles andere als gut zu sprechen sind.
Dieses Element macht das Game interessant und es kommt vergleichsweise erfrischend daher. Gleichzeitig dient es auch als Begründung für ein Zeitlimit, welches dem Spieler im Nacken sitzt, ohne dass es großartig thematisiert oder dargestellt wird. Man kriegt nur mit, dass einige Bestandteile des Games, auf die später näher eingegangen wird, sich drastisch verändern.
Der Kampf vergeht wie im Flug
Das wahre Highlight ist allerdings das Kampfsystem. Auch wenn einzelne Elemente, wie zum Beispiel die Aufteilung in verschiedene magische und physikalische Angriffe bereits aus anderen Compile Hearts-Titeln bekannt sind, ist die Art und Weise, wie gekämpft wird, komplett unterschiedlich, denn die einzelnen Kämpfer fliegen und das Kampffeld unterteilt sich in diverse Ebenen. Ein Feind kann sich jetzt entweder auf einer von diesen befinden oder ist gleich so groß, dass er sich über mehrere Ebenen gleichzeitig erstreckt.
Ebenso besitzen die Hexen die Fähigkeit, ihre Gegner im wahrsten Sinne des Wortes zu essen. Das ist zum einen eine Attacke, die massiv Schaden ausübt und zum anderen ist das eine Methode, um an so genannte Dragoncores zu kommen. Mit diesen kann man die Abilities seiner Partymitglieder aufleveln oder neue freischalten. Das Problem ist, dass man nicht einsehen kann, ob und wie viel ein Charakter jetzt schon einen bestimmten Gegnertypus gefressen hat. Diese Information wäre wichtig, um besser zu planen, welche Feinde man noch vertilgen muss, um Charaktere zu verbessern.
Das restliche Gameplay orientiert sich stark an anderen JRPGs, unter anderem auch der Legend of Heroes-Reihe. So bewegt man sich in einem abgegrenzten Areal, kann dort mit Truhen interagieren und Gegner bereits vor einem Kampf abschwächen. Hier wird das Rad nicht neu erfunden, was angesichts des innovativen Kampfsystems dann doch enttäuscht.
I'm going slightly mad!
Jetzt kommen wir zu den eben erwähnten Elementen, die sich drastisch verändern können. Wie beispielsweise aus den Neptunia-Games bekannt, existiert die Möglichkeit, als Zephy die Beziehungen zu den anderen Partymitgliedern, die zufälligerweise alle weiblichen Geschlechts sind, zu verbessern. Dazu muss man ihnen Geschenke machen. Gleichzeitig hat das ebenfalls Auswirkungen auf die Little Sisters. Vier Stück existieren in Dragon Star Varnir. Wenn man diese und ebenso die Hauptfiguren vernachlässigt, ihnen also nicht genug Drachenblut oder Fleisch als Nahrung gibt, werden sie sehr schnell verrückt. Es lässt sich nicht komplett vermeiden, dass das passiert. Man kann allerdings durch die eben erwähnte Hinzuführung von Futter das Unvermeidbare immer weiter hinausschieben.
Wobei aufzupassen gilt, wie die so hinzugewonnene Zeit ausgenutzt wird, denn es gibt auch einige Sidequests, die sehr zeitintensiv sind, was sich wiederum auf das zeitliche Limit auswirkt. Derart unter Druck gesetzt, ohne einen wirklichen direkten Hinweis, wie viel Zeit man aktuell noch hat, leidet doch der Spielspaß deutlich.
Dragon Star Varnir ist kein Game, das optisch Bäume ausreißt. Es sieht nett aus, aber gleichzeitig merkt man dem Spiel an, dass hier viele Assets aus anderen Compile Heart-Spielen wiederverwendet wurden. Vor allem das Charakterdesign kommt einem manchmal bekannt vor, was daran liegen mag, dass diverse bekannte Klischeecharaktere quasi recyclet wurden.
Auch die Melodien sind eher durchschnittlich. Was hier am meisten ärgert, ist die Tatsache, dass selbst für ein JRPG viele Dialoge nicht vertont sind. Das stört und muss nicht sein.
Fazit:
Dragon Star Varnir macht es einem nicht leicht. Auf der einen Seite bietet es viele vielversprechende Ansätze. Das Kampffeld, welches auf mehreren Ebenen stattfindet, mit entsprechend verteilten Gegnern, das Verschlingen von Feinden, mit dem man Boni erhält, das hat etwas für sich. Auf der anderen Seite merkt man, dass hier vieles Bekanntes wiederverwendet wurde. Leider gefühlt zu viel, was sich auch auf die Gesamtnote auswirkt.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.