Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 49,95 €
Systeme:
PlayStation 4, Switch, Xbox One
Inhalt:
Ein Spiel zu einem Film zu einer TV-Serie, die wiederum auf einer LEGO-Themenwelt basiert, ob das funktionieren kann? Wie The LEGO Ninjago Movie Videogame zeigt, funktioniert das durchaus.
Meinung:
Normalerweise sind Fachpresse und Spieler schnell dabei, wenn es darum geht, Stillstand zu kritisieren. Nur die LEGO-Spiele von TT Games scheinen davon unberührt zu bleiben und das, obwohl ihre Spiele seit Jahren die immer gleichen Mechaniken nutzen. Doch den Leuten ist dies egal, denn was hier zählt, ist weniger das Gameplay, sondern wie es die britischen Entwickler immer wieder schaffen die Geschichten bekannter Filme und Serien auf ihre einzigartige Art und Weise wiederzugeben. Egal ob Der Herr der Ringe, Star Wars oder die Marvel Superhelden, es ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie TT Games die bekannten Geschichten nimmt und sie mit zahlreichen zusätzlichen Gags versehen zum Spiel umbauen.
In The LEGO Ninjago Movie Videogame ist dies nicht anders. Auchhier dürfen wir wie gewohnt die Geschehnisse aus der Filmvorlage nachspielen und uns so selber mit Lloyd und den anderen Jung-Ninjas auf die Suche nach der Ultimativ ultimativen Waffe machen, um mit ihr die Stadt Ninjago von Lord Garmadon und seiner Hai-Armee befreien zu können. Der typische LEGO-Humor kommt dabei natürlich auch nicht zu kurz: denn obwohl bereits der Film sehr lustig ist, haben die Entwickler auch diesmal wieder zahlreiche neue Gags eingebaut, die zusätzlich für Freude sorgen. Und wer schon vorher das ein oder andere LEGO-Spiel gespielt hat, hat sogar noch mehr zu lachen. Darunter sind nämlich auch wieder einige bekannte Running Gags aus früheren Spielen, die den treuen Fan schon lange Zeit begleiten.
Altbekanntes gut ergänzt
Alles andere als ein Geheimnis ist das grundlegende Spielprinzip, denn wie eingangs erwähnt ist dies seit Jahren unangetastet geblieben. Ganz so einfach wie es sich anhört, haben es sich die Entwickler diesmal allerdings nicht gemacht. Denn obwohl es auch hier wieder in erster Linie darum geht allein oder im noch immer genialen Koop-Modus herumzuspringen und zu laufen, alles zu zerstören, gelegentlich neue Objekte zu errichten, Rätsel zu lösen, Rennen zu gewinnen und natürlich Gegner in ihre Einzelteile zu zerlegen, haben die Briten all dies hier durch ein paar zum Film passende neue Mechaniken ergänzt, die man so bisher in noch keinem LEGO-Spiel gesehen hat. So gibt es zu alledem diesmal ein überraschend komplexes Kampfsystem. Anstatt wie sonst üblich einfach per Button-Mashing auf die Gegner einzuprügeln, erlernt man ganz zu Anfang des Abenteuers in einem Dojo verschiedenste Angriffe, mit denen man die Gegner auf besonders spektakuläre Art auseinandernehmen kann.
Verblüffend ist dabei wie es die Entwickler geschafft haben die Steuerung so simpel zu halten. Denn obwohl das Kampfsystem durchaus umfangreich ist, werden nur drei Tasten benötigt um Spezialattacken wie den schwebenden Schmetterling, den eilenden Keiler, den herabstoßenden Habicht oder die stechende Biene auszuführen. Selbst der ungeübteste Spieler kann sich so zumindest ein klein wenig wie ein Mortal Kombat-Meister fühlen – natürlich ohne das ganze Blut.
Das neue Kampfsystem sorgt aber nicht nur für eine schöne Abwechslung und ein gutes Gefühl bei dem Spieler, es ist auch Teil einer weiteren Neuerung. Im Gegensatz zu früher gibt es pro Level nämlich keine bestimmte Punktzahl mehr, die man erreichen muss um die bekannte „Klötzchen-Leiste“ zu füllen. Stattdessen gibt es nun 20 sogenannte Ninja-Stufen, die über das gesamte Spiel gelten und stetig neue Fertigkeiten oder zumindest Fertigkeitenverbesserungen freischalten. Natürlich muss man zum Aufsteigen nach wie vor Steinchen einsammeln, wobei auch hier das neue Kampfsystem eine Änderung birgt. Neben der Tatsache, das unterschiedliche Angriffe für einen steten Klötzchenfluss sorgen, kann man nun Kombos ausführen und sich so einen Multiplikator sichern, der einem noch mehr Steine und somit gleichzeitig (noch mehr) Level einbringt.
Man kann den Multiplikator aber nicht nur durch spezielle Angriffe in die Höhe treiben, dies funktioniert auch gut, wenn man mal wieder mit einem der coolen Mechs unterwegs und so etwa mit dem Mech-Drachen fliegend durch Ninjagos Straßen unterwegs ist und dabei alles platt macht.
Mehr Bewegungsfreiraum
Was einem fliegenderweise, als auch zu Fuß auffällt, ist, dass die Areale der insgesamt acht Level wesentlich größer sind und einem mehr Bewegungsfreiraum lassen als man es von den LEGO-Spielen gewohnt ist. Die Spielewelt ist deutlich größer als bisher und bietet damit noch mehr Geheimnisse und Nebenaufträge als die Spiele zuvor. Gleich geblieben ist allerdings, dass viele davon nur mit Charakteren mit bestimmten Fähigkeiten angegangen werden können, die man aber natürlich erst später erhält. Um alles abgrasen zu können, muss man also mindesten noch einmal im Freien-Modus in die Level zurückkehren, wodurch die Spielzeit von sonst rund sieben Stunden auf knapp das doppelte anschwillt.
LEGO Stadt aus LEGO-Klötzchen
Man verbringt aber gerne die Extrazeit im Spiel. Denn neben der Tatsache, dass das Spiel an und für sich enorm viel Spaß macht, kommt man so auch in den Genuss, die Spielwelt länger genießen zu dürfen. Die ist nämlich nicht nur nach dem Vorbild des Films im abwechslungsreichen asiatischen Stil gestaltet worden: nein! Sie besteht im Gegensatz zu den allermeisten bisherigen LEGO-Spielen, auch tatsächlich zu einem Großteil aus LEGO-Steinen. Dieser Look passt wirklich gut zum Spiel und ich finde es ist eine wirklich gelungene Änderung zu Vorgängern.
Aber nicht nur die Gestaltung der Spielwelt ist TT Games wieder exzellent gelungen, auch sonst ist hier alles stimmig. Das fängt schon bei den Ladebildschirmen an, die an alte Martial-Arts-Filme erinnern und hört bei der gelungenen Sprachausgabe auf, bei der sowohl im deutschen als auch im englischen die original Sprecher aus dem Film zu hören sind. Ebenfalls direkt aus dem Film stammen auch die zahlreichen Zwischensequenzen, die natürlich für das richtige Filmfeeling sorgen. Was einem bei alldem stört, sind die langen Ladezeiten. Unter einer Minute geht hier nämlich fast gar nichts. Man braucht also etwas Geduld bis man endlich seinen Spaß haben darf.
Fazit:
Obwohl ich nicht viel mit dem Ninjago-Universum anfangen kann, hat mich das Spiel zum gleichnamigen Film dennoch gut unterhalten. Auch wenn ich der Story - trotz originaler Zwischensequenzen – nicht immer folgen konnte, habe ich viel Spaß mit dem Spiel gehabt. Am typischen und lieb gewordenen LEGO-Gameplay wurde nämlich, bis auf zwei sinnvolle Ergänzungen, keine Hand angelegt. Daher ist es nicht schlimm die Story mal beiseite zu legen und vergnügliche Stunden damit zu verbringen die Nebenmissionen abzugrasen sowie die zahlreichen Figuren freizuschalten.
Somit ist auch The LEGO Ninjago Movie Videogame wieder ein absolut empfehlenswertes Spiel geworden, das zwar nicht ganz an LEGO Star Wars oder LEGO Batman herankommt, aber einen dennoch gut zu unterhalten weiß.
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