Das Haus Forrester ist eines von vielen Adelsfamilien, die dem Haus Stark folgen. Doch infolge der Roten Hochzeit wird die Familie ebenfalls in das Spiel der Throne verwickelt und die einzelnen Familienmitglieder müssen nun ums Überleben kämpfen.
Meinung:
Eine Vorlage und ein Problem Game of Thrones ist aktuell das Maß aller Dinge, wenn es um Fantasy-Geschichten und ihre Adaption im Fernsehen angeht. Sowohl die Romanreihe als auch die TV-Serie sind preisgekrönt, wobei letztere mit der jetzt startenden sechsten Staffel die Handlung der Bücher überholt. Natürlich gibt es ebenfalls diverses Merchandise dazu, unter anderem Videospiele.
Das Problem an diesen war allerdings auch, dass sie nie so wirklich überzeugen konnten. Es fehlte immer das gewisse Etwas! Eventuell löst Telltale Games nun diese Herausforderung und zwar mit ihrem Game of Thrones-Adventure.
Gute Präferenzen Es ist nicht die erste Lizenz, die das Studio mit seinen Adventures adaptiert. Titel wie The Wolf Among Us oder Tales from the Borderlands erhielten überwiegend positive Kritiken, eben weil sich der Entwickler nahe an den Vorlagen orientierte. Das gab natürlich Hoffnung für das Game of Thrones-Adventure, das am Ende sechs Episoden umfasste und von 2014 bis 2015 herausgebracht wurde. Wie es bei den Telltale Games Standard ist, gab es anschließend eine Edition, die das Spiel in gesammelter Form noch einmal herausbrachte.
George R. R. Martin selbst hat an dem Computerspiel zwar nicht direkt mitgewirkt, aber er hat seinen Assistenten Ty Corey Franck als Berater mitwirken lassen, was sich auch im Spiel bemerkbar macht.
Neues aus Westeros Glücklicherweise ist die Story sehr gut geworden. Die Familie, die im Mittelpunkt der Geschichte steht, wurde in den Büchern am Rande erwähnt, während sie in der TV-Serie bislang noch nicht auftauchten. Also quasi narratives Neuland für die Entwickler. In der Tat schaffen sie es, die Atmosphäre, die in dieser Welt vorherrscht, perfekt einzufangen. Es ist eine düstere, brutale Realität, in der es sich schnell stirbt und in der die Adeligen lauter Intrigen spinnen. Gastauftritte berühmter Figuren wie Tyrion Lannister (gesprochen natürlich von den Originalschauspielern) dürfen ebenfalls nicht fehlen.
In dieser Welt lernt man das Haus Forrester kennen, das aufgrund der Ereignisse der Roten Hochzeit - ein Ereignis, in dem die Familie Stark nahezu ausgelöscht wurde - plötzlich quasi ohne Schutz dasteht und deshalb versuchen muss, seinen Weg zu finden. Das ist natürlich in der aufgeheizten Lage in Westeros alles andere als einfach und so sind die einzelnen Familienmitglieder schon bald in diverse Fehden verstrickt.
Spannung im Limit Die Geschichte packt und wird von Telltale Games auch konsequent präsentiert. Man darf allerdings jetzt nicht erwarten, dass man wie bei einem echten Adventure überall herumlaufen darf und frei Gegenstände aufsammeln kann, die man später miteinander kombiniert. In Wahrheit ist das Gameplay limitiert und konzentriert sich mehr auf die brillianten Dialoge bzw. die Entscheidungen, die der Spieler fällt.
Diese Eigenheit ist das Kernmarkenzeichen der Adventures dieses Spieleentwicklers. Man wird wiederholt vor Entscheidungsmöglichkeiten gestellt, die eventuell nicht innerhalb der jeweiligen Episode von Bedeutung sind, jedoch spürbare Konsequenzen in späteren Teilen haben. Das persönliche Miteinander steht im Mittelpunkt des Geschehens und macht daher am meisten Spaß.
Die Jahre, sie machen sich bemerkbar Allerdings muss man auch anmerken, dass die Grafikengine des Games in die Jahre gekommen ist. Es wirkt zwar nicht wirklich veraltet, doch diverse Glitches und merkwürdige Animationen trüben das Gesamtbild.
Ebenso muss man anmerken, dass die Sprachausgabe des Spiels nur Englisch ist. Es gibt zwar deutsche Untertitel, doch bei einem solchen Game, wo es viel auf Sprachverständnis drauf ankommt, ist das nur ein schwacher Trost, auch wenn natürlich die Originalsprecher zu hören sind. Aber, wie gesagt, schwacher Trost.
Fazit:
Ist Game of Thrones die erhoffte, gelungene Adaption der bekannten Romanreihe? Für das Spiel spricht, dass die Story sich nahe der Vorlage hält und die entsprechende Atmosphäre perfekt einfängt. Das Gameplay mag zwar limitiert sein, doch die Verknüpfung der einzelnen Episoden und die brillianten Dialoge reißen das wieder raus. Die Grafikengine ist allerdings in die Jahre gekommen und hat ihre Macken und die englische Sprachausgabe dürfte nicht jedem gefallen.
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