Genre:
Partyspiele USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ca. 30€ €
Systeme:
PlayStation 3, PlayStation 4
Inhalt:
Auch wenn die goldenen Zeiten der Musikspiele längst vorbei sind und die Zahl der Veröffentlichungen stetig nachlässt, werben doch spätestens im Oktober/November – also vor Weihnachten – jährlich wieder neue Genrevertreter um die Gunste der musikbegeisterten Spieler. Dieses Jahr vergleichen wir direkt Let's Sing 2015 für die Wii und SingStar: Ultimate Party für die PS4 miteinander. Lest, wie sich der ehemalige Champion des London Studios aus dem Sony-Stall schlägt.
Meinung:
Es war ja mal Zeit, dass SingStar endlich auf die PS4 kommt. Wenn man die Kundenrezensionen in den Onlineshops liest, kommt man aber ins Grübeln, ob sich die Engländer nicht doch ein wenig mehr Zeit hätten lassen sollen. Das London Studio hat SingStar auf PS3 und PS4 vereinheitlicht und quasi eine Free2Play-App draus gemacht. Dabei ist leider so einiges verloren gegangen, was SingStar früher mal ausgemacht hat. Doch kommen wir zunächst zur Songliste.
Avicii – Hey Brother
Carly Rae Jepsen – Call Me Maybe
Clean Bandit feat. Jess Glynne – Rather Be
Coldplay – Magic
Culcha Candela – Von Allein
Deichking – Bück Dich Hoch
Demi Lovato – Let It Go
Die Toten Hosen – Tage Wie Diese
Ellie Goulding – Burn
Fettes Brot – Für Immer Immer
Frida Gold – Wovon Sollen Wir Träumen
Icona Pop Feat. Charli XCX – I Love It
Jan Delay – Klar
Jupiter Jones – Still
Kylie Minogue – Can’t Get You Out Of My Head
Lena – Stardust
Lorde – Royals
MIA – Tanz Der Moleküle
Olly Murs – Dear Darlin’
One Direction – Best Song Ever
One Republic – Counting Stars
P!nk feat. Nate Ruess – Just Give Me A Reason
Pharrell – Happy
Prince Kay One Feat. Emory – Ich Hass Es Dich Zu Lieben
Revolverheld Feat. Marta Jandová – Halt Dich An Mir Fest
Söhne Mannheims – Und Wenn Ein Lied
Swedish House Mafia feat. John Martin – Don’t You Worry Child
Tim Bendzko – Nur Noch Kurz Die Welt Retten
Tim Bendzko Feat. Cassandra Steen – Unter Die Haut
Unheilig – Geboren Um Zu Leben
XAVAS – Schau Nicht Mehr Zurück
Xavier Naidoo – Der Letzte Blick
Aktuell und im Trend SingStar folgt dem allgemeinen Trend und bringt mehr Deutschrock/Deutschpop – da fehlt wohl nur noch Helene Fischer, deren »Atemlos durch die Nacht« es dieses Jahr bei der SWR1-Hitparade aus dem Stand auf Platz 4 geschafft hatte, und somit die natürliche Ordnung der Top 10 – bestehend z.B. aus Led Zeppelin, Queen, Dire Straits, Pink Floyd und Metallica – völlig zerstört hat. Die war letztes Jahr schon ins Wanken geraten, als die Toten Hosen ebenfalls auf Platz 4 mit »Tage wie diese« neu einstiegen. Dieses Jahr flog wegen Frau Fischer (und vielleicht auch wegen dem WM-Song »Auf uns«) jedoch aber »Hells Bells« von AC/DC aus den Top Ten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies der Grund ist, warum die Hosen auf der neuen SingStar vertreten sind, Helene aber nicht. Zumindest verschafft es etwas Genugtuung, wenn man daran glaubt...
Mit 32 Titeln unterliegt SingStar übrigens der Konkurrenz von Let's Sing 2015 eindeutig, denn dort gibt es 41 Titel. Folgende Songs sind sogar in beiden Spielen enthalten:
Carly Rae Jepsen – Call Me Maybe
Clean Bandit feat. Jess Glynne – Rather Be
Coldplay – Magic
Demi Lovato – Let It Go
Ellie Goulding – Burn
Icona Pop Feat. Charli XCX – I Love It
Kylie Minogue – Can’t Get You Out Of My Head
Lorde – Royals
One Republic – Counting Stars
Keine Party Was man Ultimate Party zu gute halten muss, ist, dass sehr aktuelle Titel drauf sind. Insgesamt, und das ist jetzt natürlich völlig subjektiv geurteilt, finde ich die Auswahl aber sehr schwach. Und ich bin jetzt kein großer Gegner des Deutschrocks. Denjenigen, die anhand der großen Anzahl deutscher Titel den Kopf schütteln, soll aber gesagt sein, dass sie nicht viel verpassen, denn die weggefallenen Titel aus der englische Version lohnen sich auch nicht gerade.
Über die Songauswahl lässt sich natürlich immer streiten, über andere Dinge allerdings nicht. Und da sieht es enorm düster für SingStar aus. Fangen wir mit der App an, die wirklich wie eine App aussieht – und mir kommt es so vor, als ob immer mehr Entwickler Microsofts Kachel-Look kopieren. Die App startet zunächst einmal mit einer völlig ausladenden Neo-Fahrstuhlmusik im Titelbildschirm/Hauptmenü, ist aber sehr benutzerfreundlich aufgebaut. Benutzerfreundlich ist bekanntermaßen aber auch der kleine Bruder der Langeweile und somit ist SingStar so weit von einer Ultimate Party entfernt wie Wladimir Putin von einer diplomatischen Annäherung an den Westen.
Um es kurz zu fassen: Es gibt keine Partymodi. Es gibt eigentlich überhaupt keine Modi. Man kann zu weit singen, ok. Das war es dann aber auch schon. Den Schwierigkeitsgrad kann man auch nicht einstellen.
Wo sind die Songs? Das nächste Problem: Viele Spieler klagen darüber, dass sie nicht alle Songs, die sie auf der PS3 gekauft haben, auf die PS4 importieren können. Ich hatte ehrlich gesagt gar keine Ahnung mehr, welche Songs ich überhaupt auf der PS3 gekauft hatte. Geht man auf »meine Käufe« wird nichts angezeigt. Das liegt daran, dass man den Kauf technisch nochmals tätigen muss, auch wenn es dieses Mal nichts kostet. Man kann die Songs einzeln im Store finden, als Preis steht dann »gratis« da. Nach einiger Sucherei habe ich aber endlich die Unteroption gefunden, mit der man seine Songs alle importieren kann. Nachdem ich dann in der SingStar-App auf der PS3 nachgesehen hatte, welche Songs ich bereits besaß, habe ich auch verstanden, warum so viele Spieler ein Problem mit der Importier-Funktion haben: Viele Songs, die es auf der PS3 gibt, sind im PS4-SingStore schlichtweg noch nicht vorhanden. Bei mir ist das der Großteil der Lieder. Wenn man mal sieht, dass David Bowie ganze neun Songs im PS3-Store hat, auf der PS4 aber keinen einzigen, verwundert das nicht.
Features, die es hoffentlich irgendwann mal wieder gibt So ganz weit her ist es mit der Einheitlichkeit übrigens doch nicht, wie ich feststellen musste, als ich ausprobieren wollte, ob man die alten PS2- und PS3-Discs einlegen kann, um deren Songs zu singen. Das war ein großes Feature des »alten« SingStars. Doch SingStar ging sofort zu, als ich die Ultimate-Party-Disc auswarf. Es gibt also doch einen Unterschied zwischen der SingStar-App und dem, was die Disc installiert. Die beiden Programme teilen sich zwar die Daten, auch sehen sie völlig gleich auch. Dennoch scheint es so zu sein, dass jede SingStar-Disc ihre eigene App installiert – wenn denn noch welche herauskommen. Doch schon mit der Download-App und einer Disc sieht es merkwürdig auf der PS4-Oberfläche aus. Die PS3- und PS2-Discs gehen übrigens nicht auf der PS4, in der PS3-App ist die Discwechselfunktion hingegen weiterhin vorhanden.
Dafür gibt es sowohl auf der PS3 als auch auf der PS4 nun die Möglichkeit, das eigene Smartphone als Mikrofon zu benutzen – sofern man iOS oder Android als Betriebssystem hat, denn auf Windows Phones oder Blackberrys gibt es natürlich mal wieder keine App. Für neue Spieler, die keine Mikrofone zu Hause haben, mag die Funktion interessant sein, für SingStar-Fans ist es jedoch nicht mal ein schwacher Trost.
Fazit:
Den Kampf gegen Let's Sing 2015 hat SingStar Ultimate Party definitiv verloren. Dabei hätte man über die geringere (und subjektiv schlechtere) Titelauswahl noch hinwegsehen können, schließlich kostet SingStar auch nur 30 Euro. Über den Rest allerdings nicht. Der SingStar-App fehlt es an Modi und Optionen, die auf der PS3 gekauften Songs sind mühselig zu importieren, wenn sie überhaupt abrufbar sind, und die lahme Präsentation tut ihr übriges. Hier muss das London Studio nochmal ran und ordentlich Inhalte nachliefern. Wir hoffen, dass dies kein ganzes Jahr dauern wird. Besonders schade ist übrigens, dass man die alten PS2- und PS3-SingStar-Discs nicht auf der PS4 verwenden kann. Die PS3-App hat die Discwechselfunktion noch. Immerhin etwas, denn in Sachen (fehlende) Modi und Design wurde sie schon an die PS4-Version angepasst.
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