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Military History - Commander: Europe At War

Entwickler: Koch Media
Publisher: Koch Media

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 29,95 €

Systeme: DS, PC, PSP

Inhalt:
Passend zum Handheld-Release von Slitherlines rundenbasierten Kriegsstrategiespiel Commander: Europa At War wird der Titel in einer leicht erweiterten Fassung auch für den PC noch einmal ins Rennen geschickt. Im klassischen Hexagonal werden hier einige legendäre Szenarien der europäischen Kriegsgeschichte nachempfunden, bei denen der Schwerpunkt erwartungsgemäß auf World War II liegt. Ist der Re-Release aber nun auch wirklich erforderlich? Genau das soll an dieser Stelle ermittelt werden!

Meinung:

Rein spieltechnisch ist Europe At War zunächst einmal nicht sonderlich revolutionär. Die Mechanismen erinnern noch an die späten Neunziger, die Truppen- und Strategiesysteme sind sofort vertraut und fußen auf bewährten Erfahrungswerten.Zu guter letzt sind auch die Szenarien einige altbekannte, angefangen beim Klassiker schlechthin, dem D-Day, bis hin zur Mission Barbarossa, die mitunter das interessanteste der sechs Objekte im Optionsmenü darstellt. So weit, so gut? Nun, eigentlich schon: Denn streng genommen will man doch gar keine großartigen Veränderungen in diesem klar definierten Genre. Ausschlaggebend ist meistens nur das Feintuning und der Umfang – und diesbezüglich sieht es bei Commander: Europe At War gar nicht mal so schlecht aus!

Europa – der Kontinent der unendlichen Beschränkungen?

Allerdings hat Europe At War auch einen ganz entscheidenden Makel: Die Kriegsszenarien bleiben auf den europäischen Kontinent beschränkt, was ja dem Titel entsprechend auch zu erwarten ist, aber auch dazu führt, dass einige legendäre Schlachten ausgespart werden. Nun gut, der Kunde wird den Spieltitel deuten können, doch wenn man bedenkt, welche Grenzschlachten man hier hätte einflechten können – Kapazitäten wären schließlich ausreichend da – ist es eben doch eine klare Einschränkung.

Was soll’s, nehmen wir das, was tatsächlich vorhanden ist, denn das ist zumeist anständig. Basierend auf den wahren Begebenheiten der jeweiligen Kriegsschauplätze und –ereignisse stürmt man in Form der Alliierten oder auf der Seite der Achsenmächte in die Schlacht am Boden, in der Luft und zu See. Vor allem die Infanterie wird hier ständig geprüft und ist das größte Kapital des Spieler-Kommandanten, zumal sie zahlenmäßig auch in der Relation klar überlegen ist. Bekanntermaßen wird Runde für Runde nachgerüstet und vorgerückt – aber gut, wem erklärt man Echtzeit-Strategie? Fakt ist jedoch, dass die Basis erst einmal sehr solide ist.

Kein Solostreich
Beim Blick auf die Details eröffnen sich dann aber doch schon die ersten kleinen Ärgernisse. So hat man beispielsweise nicht die Möglichkeit, einen einzelnen Staat zu steuern, sondern muss sich stets um eines der genannten Bündnisse kümmern. Zwar bekommt man, den historischen Fakten entsprechend, mit wachsender Spieldauer neue Verbündete, die jeweils auch eine ganz charakteristische Kriegsmaschinerie entwickelt haben, aber insgesamt ist man schon ein wenig limitiert. Unter anderem da man nicht die Feinheiten der einen Nation hemmungslos nutzen kann, ohne dabei die Vergeltungsschläge auf die zugehörigen Partner fürchten zu müssen. Dies kann aber letzten Endes immer noch unter der Rubrik akzeptabel verbucht werden.

Warum Panzer?
Ja, warum eigentlich Panzer, wenn sie eh nur selten in die Bresche springen müssen. Der womöglich schwerwiegendste Makel von Commander: Europe At War ist derjenige, dass man nicht alle Streitkräfte eines Heeres homogen ins Kriegsgeschehen einbinden kann und gleichzeitig sinngemäß taktiert. Ausschlaggebend für den weiteren Verlauf einer Schlacht ist in erster Linie die Bodenarmee, die zwar immer wieder versucht, Räume für Panzerangriffe zu öffnen, aber summa summarum die meisten kleinen Aufträge selbst in die Hände nehmen muss. Erstaunlicherweise kommt auch die Luftwaffe selten zum effizienten Einsatz, da auch sie nicht über die spielerischen Ressourcen verfügt, vernichtend einzugreifen. Abstrakt ist in diesem Zusammenhang die Fähigkeit der Infanterie, selbst Flugzeuge vom Himmel holen zu können. In diesem Punkt ist die Authentizität selbst mit viel Phantasie nicht mehr gegeben. Und es ist zudem ein Punkt, den echte Fans als solchen wohl nicht hinnehmen wollen!

Home Sweet Home

Wesentlich überzeugender sind hingegen die raffinierten Eigenheiten des Spielsystems, die alles in allem vielleicht auch nicht völlig neu sind, das Gameplay aber effektiv bereichern. Für die Strategie ist die Eigenheit, dass die eigenen Truppen in direkter Nähe zur Heimat viel schlagkräftiger agieren, etwas Wesentliches, was man gerade in drohenden Patt-Situationen nicht unterschätzen sollte. Die deutsche Wehrmacht tut sich zum Beispiel unheimlich schwer, in den unendlichen Weiten Russlands Land zu sehen, so dass die Motivation spürbar schrumpft. Was dies betrifft, hat man sich sehr stark an realen, psychologischen Gegebenheiten orientiert. Schade ist nur, dass man diesen Einfluss langfristig nur marginal spürt. Die vermeintlich geschickte und stürmische KI der gegnerischen Armeen erweist sich nämlich im Langzeittest als zu berechenbar, als dass man sich über die Schicksale der Heimweh-Kandidaten sorgen müsste. Schade drum!

Aufbaustrategie zum Bonus
Auch abseits der Kriegsschauplätze ist die Raffinesse der Commander gefragt: In den fünf unterschiedlichen, technischen Forschungsgebieten geht es darum, die Standards der eigenen Bündnisse zu verbessern und somit auch die gesamte Maschinerie aufzuwerten. Schiffe und Flugzeuge werden weiterentwickelt und in neuen Auflagen produziert, Panzer werden um kleine Feinheiten erweitert und an die Front befördert, und auch die allgemeine Waffentechnik erlebt keinen Stillstand, so dass auch die elementaren Streitkräfte in der Infanterie von den Entwicklungen profitieren können. Ärgerlich ist jedoch, dass es sich bei diesem Bonus ausschließlich um einen Experimentierkasten handelt. Zielgerichtete Abläufe sind ebenso wenig zu erkennen wie ein strukturiertes Backing-System. Sei’s drum, als Ausgleich zur puren Rundenstrategie ist das Ganze herzlich willkommen.

Neuigkeiten?
Grundsätzlich hat man also im gleichnamigen Re-Release das gängige Spielkonzept beibehalten und die Veränderungen nur in leichten Nuancen eingeflochten. Den Infos zufolge soll die KI schneller auf Befehle reagieren, was in der Testphase aber nicht zwingend bestätigt werden kann. Ausgezahlt hat sich allerdings die Möglichkeit, die sechs Hauptszenarien in komprimierten Kurzfassungen durchzuspielen, um die epischen Schlachten auch mal etwas kompakter zu schlagen. Gerade zum Einstieg ist dies eine Erleichterung, da man hier schon ein sehr gutes Gespür für die Details in Commander: Europe At War bekommt. Ansonsten halten sich die Fortschritte im Spielsystem jedoch deutlich in Grenzen. Und das ist im Hinblick auf die vielen kleinen Schönheitsfehler in nahezu allen Menüs schon eine kleine Enttäuschung.

Fazit:
bjoernIn der Draufsicht bleibt Commander: Europe At War aber trotz allem ein ordentliches War-Game, dessen routinierte Abläufe schnell Sicherheit geben, dessen Anspruch auf einem soliden Level ist, und dessen Missionen für recht lange, insgesamt auch sehr anständige Unterhaltung sorgen. Gewöhnungsbedürftig ist vielleicht die veraltete Grafik und die Wahl der Kriegsteilnehmer, die nicht auf eine Nation eingeschränkt werden kann. Und auch die mangelnde Einbindung von Panzern und Luftwaffe ist nicht wünschenswert. Doch als Alternative zu den aufgeblasenen Simulationen oder vergleichbaren Tabletop-Systemen ist Commander: Europe At War durchaus annehmbar – wenn auch ganz klar in vielerlei Hinsicht ausbaufähig!

Military History - Commander: Europe At War - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.125 Grafik: 3.50
Sound: 6.00
Steuerung: 8.50
Gameplay: 6.50
Wertung: 6.125
  • Schlichtes, aber gutes Rundensystem
  • Umfassende Missionen
  • Starke Konzentration auf die Infanterie
  • Durchschaubare KI
  • Grafik aus dem letzten Jahrzehnt

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Rezension vom: 12.05.2009
Kategorie: Strategie
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