Singstar: Next Generation
Entwickler:
Sony Computer Entertainment
Publisher:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
34.95 €
Systeme:
PlayStation 3
Inhalt:
Die Party muss weitergehen, und das natürlich auch im NextGen-Zeitalter. „Singstar“, Sonys nunmehr legendärer Partykracher, wurde nach langen Ankündigungen nun endlich auch für die Playstation 3 umgesetzt und hält für die Zukunft einige revolutionäre Optionen in der Hinterhand. Insgesamt 30 Titel wurden adaptiert, die EyeToy-Funktion integriert und zudem ein zukunftsweisender Online-Modus angehängt. Eine neue Ära also, zweifelsohne – oder doch nicht?
Die Songs: Auf der PS3 haben die Spieldesigner nach langer Zeit mal wieder einen Allrounder realisiert. Die neue „Singstar“-Edition ordnet sich keinem spezifischen Thema unter und bietet stattdessen ein buntes Crossover durch die angesagten Genres der populären Musik. Teilweise wurden dabei Stücke neueren Datums berücksichtigt; das Gros der Songs hat jedoch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Das Ganze konstituiert sich wie folgt:
1. Blink-182 - All The Small Things 2. Britney Spears - Toxic 3. The Cardigans - Lovefool 4. Christina Stürmer - Nie Genug 5. Coldplay - Fix You 6. Depeche Mode - Precious 7. Fools Garden - Lemon Tree 8. Gorillaz - Feel Good, Inc. 9. Gwen Stefani - Cool 10. Junior Senior - Move Your Feet 11. Lou Bega - Mambo No. 5 (A Little Bit Of...) 12. Macy Gray - I Try 13. Musical Youth - Pass The Dutchie 14. Nelly Furtado - Powerless (Say What You Want) 15. OutKast - Hey Ya! 16. The Pussycat Dolls - Beep 17. Reamonn - Tonight 18. R.E.M. - Losing My Religion 19. Robbie Williams & Nicole Kidman - Something Stupid 20. Ronan Keating - Lovin' Each Day 21. Rosenstolz - Auch Im Regen 22. Sarah Connor - Bounce 23. Scissor Sisters - I Don't Feel Like Dancin' 24. Supergrass - Alright 25. Texas Lightning - No No Never 26. Tokio Hotel - Der Letzte Tag 27. Twisted Sister - We're Not Gonna Take It 28. U2 - Beautiful Day 29. US5 - Maria 30. Weezer - Buddy Holly
Wichtig bei der recht bunten Zusammenstellung ist sicherlich der gewachsene Anspruch des Materials. Hohe Töne bei Bands wie Texas Lightning und den Scissor Sisters sind ebenso gefragt wie kraftvolle Shouts und lässiger Rockgesang. Und wenn’s dann mal hart auf hart kommt, muss man auch mit schwierigen Sachen wie Coldplay und den Pussycat Dolls zurechtkommen. Wirklich sichere Nummern sind also nur bedingt im Vorrat, was den Reiz aber eigentlich nur erhöht. Grundsätzlich gilt die Maxime, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist und somit ein ziemlich breites Publikum angesprochen wird. Das macht die Adaption für Sonys neuen Konsolenhit zumindest auf die Songs bezogen zu einem Garanten für aktive Partystimmung.
Meinung:
Vorschusslorbeeren eilten der PS3-Variante des Spiels bereits Monate vor dem Release voraus, schließlich machte Sony das Publikum der bunten Karaoke-Show mit einigen coolen Online-Features heiß und versprach, im eigens gegründeten SingStore könne man aus einer dreistelligen Palette individuell sein Programm (natürlich kostenpflichtig) neu erstellen. Insgesamt ist die Umsetzung dieser forsch propagierten Neuerungen aber noch nicht wirklich ausgereift und wird auch nicht den hohen Ansprüchen der treuherzigen Party-Gemeinde gerecht.
Am Spiel selbst hat sich zum Beispiel rein gar nichts geändert, was angesichts des bewährten, beliebten, ja etablierten Systems auch nicht erforderlich gewesen wäre. Doch zumindest hätte man auf eine adäquate HDMI-Unterstützung, grafische Verbesserungen oder aber kabellose Mikros hoffen können. Zwar sind dies alles für sich betrachtet winzige Kleinigkeiten, die jedoch zeigen, dass das Potenzial der Konsole und damit auch des Spiels bei weitem nicht ausgeschöpft wurden.
Leichte Flaute im Netz Der Online-Modus steht diesem Dilemma in nichts nach. Von mehr als 350 Titeln mit dem Tag des Releases war die Rede, bislang sind jedoch gerade mal knapp 70 Songs zu haben, wobei Sony für die nächste Zeit eine rasche Auffüllung verspricht. Aber da es sich bei diesen Songs größtenteils um bereits in anderen Editionen verwertete Ware handelt, ist fraglich, inwiefern hier eine qualitative Verbesserung auftreten wird. Und bei einem Preis von immerhin 1,49€ pro Song darf man diesbezüglich auch gerne mosern. Wesentlich attraktiver ist hingegen die EyeToy-Funktion, die es erlaubt, seine eigenen Videos zu den Songs zu basteln und sie später sogar ins Netz zu stellen. Clipfish und YouTube lassen grüßen, und ganz ehrlich: Hier kommen teilweise echt witzige Performances und ungewollte Choreografien zustande. Die Defizite des sonstigen Online-Angebots kann diese Option aber nicht auffangen.
Fazit:
Die „Singstar“-Fassung für die PS3 ist sicherlich gelungen, jedoch nicht ganz so revolutionär gestaltet, wie man es nach den ersten Vorankündigungen hätte erwarten können. Die Modifikationen im Vergleich zur Vorgängerkonsole halten sich in Grenzen, die Möglichkeiten, die vor allem die Online-Optionen bieten, wurden kaum ausgeschöpft, wobei hier immer noch die Hoffnung auf eine stete Erweiterung der diesbezüglichen Möglichkeiten im Hinterkopf bleibt. Dafür ist die Songauswahl allerdings recht gut und bietet nicht nur für jeden Geschmack, sondern auch für den individuellen Anspruch eine gute Auslese. Ergo: Der Inhalt ist gut, die technische Aufarbeitung hingegen nicht ganz so prickelnd, wie es die Hardware zugelassen hätte.
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Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes
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