Cars: Hook International
Entwickler:
Tantalus Media
Publisher:
THQ
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
DS, Game Boy Advance
Inhalt:
Der Disney/Pixar-Animationsfilm „Cars“ bietet nun schon zum zweiten Mal die Grundlage für ein Videospiel: In Cars: Hook International erfüllt Rennwagen Lightning McQueen sich einen lang gehegten Traum und baut sich eine eigene Rennstrecke in einem hübschen Stadion. Dort will er zusammen mit seinem Kumpel, dem Abschleppwagen Hook, eine große Renn-Meisterschaft veranstalten. Und tatsächlich strömen Sportwagen aus aller Welt in das ehemals so verschlafene Radiator Springs, um sich mit McQueen und seinen Freunden spannende Rennen zu liefern.
Meinung:
Die DS-Version von Cars: Hook International präsentiert sich gegenüber der Fassung für Heimkonsolen in deutlich abgespeckter Form: Das freie Erkunden der Gegend entfällt auf dem Handheld völlig. Stattdessen werden die nacheinander freigeschalteten Rennen des Karrieremodus lediglich in einem schlichten Menü präsentiert. Auch die Story des Spiels kommt auf dem Handheld deutlich weniger ausgearbeitet daher: Nur zu Beginn und zum Ende der Karriere wird eine Filmsequenz eingespielt, ausgewählte Momente der Handlung bekommt man in spröden Standbildern mit begleitenden Texttafeln vorgesetzt.
Suchen und Siegen Der Story-Modus setzt sich aus 17 recht herkömmlichen Autorennen über drei Runden zusammen. Allerdings werden die Wettbewerbe durch die interessante Streckenführung mit vielen Abkürzungen und Alternativrouten aufgewertet. Obendrein ändert sich der Verlauf der Piste mitunter sogar von Runde zu Runde, wenn z.B. Bäume umstürzen und bestimmte Passagen blockieren. Außerdem ist auf fast jeder Strecke ein „Goldenes Rad“ versteckt, das mitunter gar nicht so leicht zu erreichen ist. Diese Suche nach dem Bonus-Objekt, mit dem neue Autos oder Lackierungen freigeschaltet werden, ist überraschend motivierend und verleiht den ansonsten kaum herausfordernden Rennen einen interessanten Aspekt.
Schnapp dir den Pokal! Abseits der Haupthandlung lassen sich auf den Strecken, die man im Story-Modus freigeschaltet hat, lediglich 28 so genannte Herausforderungen absolvieren. Dabei handelt es sich entweder um Checkpoint-Fahrten gegen die Zeit, um Eliminierungsrennen, bei denen der Teilnehmer ausscheidet, der am Ende der Runde auf dem letzten Platz liegt, oder um eine „Pokaljagd“. Letzterer Modus ist durchaus interessant geraten: Innerhalb eines knappen Zeitlimits müssen alle auf der Strecke verteilten Pokal-Symbole eingesammelt werden. Um hier auf den späteren Strecken erfolgreich zu sein, ist durchaus ein gewisses Maß an Geschick und Planung notwendig.
Drift-Zwang Die Steuerung verzichtet komplett auf den Einsatz von Stylus, was bei einem Rennspiel jedoch kaum überraschen dürfte. Der Touchscreen zeigt lediglich eine schematische Draufsicht der Strecke. Über Buttons und Steuerkreuz lassen sich die Fahrzeuge aber gut und präzise lenken. Auf Knopfdruck macht der Wagen auch einen kleinen Hüpfer oder geht in einen Powerslide über. Letzteren benötigt man zwar eigentlich gar nicht, um flott um die Kurven zu kommen, normales Bremsen täte es auch. Was aber sowohl Handbuch als auch Spiel verschweigen: Der Powerslide ist nötig, um den Turbo aufzufüllen. Zum Glück lässt sich das Querfahren sehr gut kontrollieren, nach Aktivierung des Drifts lässt sich der Winkel des Fahrzeugs bequem per Steuerkreuz justieren. Daher stößt es nicht negativ auf, dass Hook International den Spieler quasi zum regelmäßigen Slide zwingt.
Alle Fahrzeuge im Spiel unterscheiden sich im Handling deutlich voneinander, auch wenn die Vehikel sich meist in einem ähnlichen Leistungsrahmen bewegen. So können auch der kleine Luigi oder der träge wirkende Bully auf der Piste problemlos mit Renn-Profis wie Lightning McQueen mithalten. Insgesamt stehen 15 Autos zur Verfügung (drei mehr als in der Fassung für die Heimkonsolen!), die sowohl in den Story-Rennen als auch bei den Herausforderungen eingesetzt werden können. Dafür sind die zahlreichen Minispiele, die die Spielversionen für die stationären Konsolen bereichern, auf dem DS nicht vorhanden.
Die Platte kenne ich schon Die Grafik von Hook International ist auf dem DS in Ordnung, aber nicht herausragend: Die Autos sind gut wiedererkennbar, und die Strecken weisen durchaus einige Details auf, auch wenn alles dank der 3D-Engine des DS etwas pixelig anmuten. Vor allem aber laufen die Rennen flüssig ab. Bei der Akustik ergibt sich eine deutlich weniger positive Lage: Es gibt gerade mal ein einziges Musikstück, das die Rennen untermalt, und der Motorensound löst auch kaum Begeisterungsstürme aus. Eine (etwas verrauschte) Sprachausgabe gibt es nur in den beiden Filmsequenzen, die immerhin eine annehmbare Bildqualität aufweisen.
Fazit:
Mit Cars: Hook International kann man auf dem DS durchaus vergnügliche Rennen erleben: Das Fahrverhalten der verschiedenen Autos ist zugänglich, aber stimmig, und die Strecken wurden interessant gestaltet. Außerdem sorgt die Jagd nach den Gold-Rädern für ein wenig Knobel-Spaß. Leider hat man recht schnell alle Rennen absolviert - in der Heimkonsolenfassung bietet das Spiel mit seiner großen Zahl von Minispielen und der freien Welterkundung deutlich mehr Umfang - und gerade Fans des Films werden sich ein wenig darüber ärgern, dass die Hintergrundhandlung fast vollständig auf Standbilder und Texttafeln eingedampft wurde. Jüngere Spieler, die ohnehin die zentrale Zielgruppe darstellen dürften, bekommen mit Cars: Hook International dennoch ein passables, nicht zu ernsthaftes Rennspiel für ihre Handheld-Konsole.
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Autor der Besprechung:
Manuel Tants
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