Galactic Civilizations II
Entwickler:
Stardock
Publisher:
Paradox Interactive
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
39,99 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Pentium 1,6 GHZ, 1GB DDR Ram, 80 GB HDD, ATI Radeon X700 mit 128 MB VRAM
Anforderungen:
Mindestkonfiguration: Win 98/ME/2000/XP, P III mit 800 MHZ, 256 MB RAM, 32 MB DirectX 9.0c kompatible Grafikkarte
Inhalt:
Einst herrschten die furchtbaren Dread Lords über die Galaxis. Doch bei einem Kampf gegen ihre Erzrivalen, die Arnorianer, verschwanden beide Völker.
Seitdem sind tausende von Jahren vergangen. Jetzt sind die Terraner dabei, die Galaxis zu erforschen und sich auszubreiten. Doch sie und neun andere Völker stoßen auf die Spuren der Dread Lords und lösen eine Katastrophe aus. Denn die Dread Lords kehren zurück - und sie sind kein bisschen schwächer geworden.
Meinung:
Galactic Civilizations II ist anspruchvoll. Man kann es nicht einfach zwischendurch spielen. Das liegt vor allem an der Komplexität des Spiels: Es gibt sehr vieles zu beachten, und wer nicht allzu sehr ins Hintertreffen geraten will, sollte schon wissen, wie er das Spiel anzugehen hat. Der Titel ist somit eine echte Herausforderung.
Schon vor dem Spielstart muss man eine ganze Reihe von Enstcheidungen treffen. So kann man beispielsweise die Galaxiengröße festlegen (die Optionen reichen von einer Winz-Galaxis mit nur 9 Feldern bis zu gigantischen Galaxien mit 256 Feldern, an denen man dann auch dementsprechend lange sitzt), über die Verteilung der Planeten bestimmen, die Häufigkeit bewohnbarer Planeten beeinflussen, Art und Anzahl der Zivilisationen regulieren und den Schwierigkeitsgrad sowie die Intelligenz der Gegner justieren. Es gibt Unmengen von Einstellungsoptionen, durch die man das freie Spiel den eigenen Vorlieben anpassen kann.
Die wirkliche Herausforderung beginnt natürlich erst nach dem Spielstart. Es gilt, gleichzeitig ein galaktisches Imperium aufzubauen und gegenüber den Konkurrenten nicht zu sehr ins Hintertreffen zu geraten. Man muss Planetenkolonien auf- und ausbauen und dabei sein Budget im Auge behalten. Gleichzeitig lohnt es sich, auch die Forschung voranzutreiben, denn zum einen entdeckt man dabei Technologien, die die Planetenverteidigung stärken, zum anderen verbessert man damit auch seine diplomatischen Fähigkeiten. Außerdem können noch weitere Gebäudetypen, Terraforming, Raumschiffe und vieles mehr erforscht werden.
Natürlich kann man nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Es ist möglich, sich für einen Technologiezweig zu entscheiden und dann darauf zu hoffen, dass man die Ergebnisse mit seinen Handelspartnern tauschen kann. Dabei sollte man natürlich beachten, dass fortschrittlichere Technologien auch eine längere Entwicklungszeit benötigen. Um das Verfahren ein wenig zu beschleunigen, kann man die Forschungsinvestitionen erhöhen. Das gehr aber zu Lasten der Summen, die für Militär und Zivilisation zur Verfügung stehen. Als Alternative ist es hilfreich, Forschungsgebäude auf den Kolonien zu bauen, wobei es sich anbietet, einzelne Planeten im Hinblick auf bestimmte Schwerpunkte auszubauen.
Da in Galactic Civilizations II nicht nur friedliebende Rassen, um die Vorherrschaft im All wetteifern, kommt es über kurz oder lang zu Konflikten. In diesen Situationen kommt es darauf an, dass man bereits sich im Vorfeld um die Gestaltung kampftauglicher Raumschiffe gekümmert hat. Je nach Design weisen die Schiffe unterschiedliche Lebensenergie sowie Angriffs- und Verteidungswerte auf - jedoch sind dem Design auch Grenzen gesetzt, denn jedes Bauteil verschlingt eine gewisse Summe an Ausbaupunkten.
Die Schiffe lassen sich zu Flotten zusammenfassen, die dann noch schlagkräftiger sind. Doch auch hier ist eine Obergrenze in Form der verfügbaren Logistikpunkten eingebaut. Trifft die eigene Flotte auf einen gegnerischen Kampfverband, entscheidet die Stärke der beteiligten Schiffe über Sieg oder Niederlage. In den Kampf selbst kann man als Spieler nicht direkt eingreifen. Man muss sich - wie auch bei der Eroberung von Planeten - darauf beschränken, möglichst günstige Voraussetzungen zu schaffen. Das ist etwas schade.
In grafischer Hinsicht macht das Spiel einen zwiespältigen Eindruck. Die Galaxienansicht ist sehr gut gelungen. Die Sicht ist frei zoom- und drehbar, während die Planeten detailliert dargestellt sind. Die Schiffe der einzelnen Zivilisationen sind nicht nur durch ihre Farbgebung, sondern auch vom Design her eindeutig unterscheidbar. Auf der Galaxienkarte hat man alles im Blick. Man sieht die einzelnen Zonen, die unter dem Einfluss einer Zivilisation stehen, man sieht Anomalien, Trümmerfelder und so weiter. Leider ändert sich die Perspektive, sobald man sich auf einer Welt befindet, denn hier spielt man „nur“ in 2D. Das ist zwar übersichtlich, aber nachdem man aus der Galaxienansicht schon so verwöhnt ist, ist es ein wenig schade, dass man nicht auch hier die Perspektive frei wählen darf.
Während des Spiels ertönt leise, unaufdringliche Hintergrundmusik. Auch die Soundeffekte sind recht gelungen. Das Spiel lässt sich bequem per Maus steuern. Wie bei derartigen Titeln
üblich, gibt es auch diverse Tastenkürzel, die das Spielen erleichtern. Besonders beeindruckend ist die KI. Sie ist fast schon zu gut gelungen, denn selbst auf der Einstellung "normal" stellt sie eine harte Herausforderung dar. Wer mit der Leistung der frei regulierbaren Computergegner nicht zufrieden ist, der kann sie ja zum Glück je nach Geschmack etwas entschärfen.
Fazit:
Galactic Civilizations II ist dank seiner Spieltiefe eine echte Herausforderung, so dass man es nicht einfach zwischendurch spielen sollte. Bis man sich eingearbeitet hat, vergeht einige Zeit. Hat man diese Hürde aber überwunden, darf sich der geneigte Feldherr, auf ein tolles Strategiespiel mit Langzeitmotovation freuen. Galactic Civilizations II ist ein hochkomplexer Spielspaß, der sich gewaschen hat.
|  |
Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
|
Grafik: 8.00
(4 Stimmen)