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Trapt

Publisher: 2K Games

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 37 €

Systeme: PlayStation 2

Inhalt:
Ein Actionspiel, in dem die schwächliche Heldin sich nicht direkt zur Wehr setzen kann und somit stets zur Flucht vor ihren Feinden gezwungen ist - kann das funktionieren? Ja, es kann: In Trapt steuert man eine im Kämpfen unerfahrene Prinzessin, die nur dadurch ihr Überleben sichert, dass sie ihre Feinde in tödliche Fallen lockt, die sie zuvor selbst ausgelegt hat. Das hinterlistige Spielprinzip ist allerdings nicht völlig neu, denn Trapt ist der vierte Teil der Deception-Serie. Während die vorigen Spiele ausschließlich auf der PlayStation für heimtückisches Vergnügen sorgten, ist also nun auch erstmals ein Titel der Reihe auf einer Konsole der aktuellen Generation erschienen.

Meinung:
Prinzessin Allura von Fronenberg ist auf der Flucht, denn ihre böse Stiefmutter Catalina hat ihr den Mord an ihrem Vater König Olaf in die Schuhe geschoben. Und während Catalina die Macht über das Reich an sich reißt, verkriecht sich die geächtete Allura in einer verlassenen Villa, wo prompt ein Dämon von ihr Besitz ergreift. Fortan muss die Prinzessin dem Ungeheuer Seelen darbringen, indem sie nichts ahnende Opfer in magische Fallen lockt, die sie dank der Dämonenmacht kontrollieren kann. Die Story, die sich selbst etwas zu ernst nimmt, entwickelt sich im weiteren Spielverlauf zu einem recht verworrenen Gespinst auf Doppel- und Dreifach-Intrigen, ohne dabei aber besonders viel Tiefe oder emotionale Wirkung entwickeln zu können. Aber eigentlich geht es ja auch ums Fallenstellen ...

Prinzessin - Allein zu Haus
Die gemeinen Gerätschaften, die Allura dank des Dämons nutzen kann, lassen sich in Boden-, Wand- und Deckenfallen einteilen. Von jeder Sorte darf sie drei verschiedene Modelle im Inventar haben, aber es kann jeweils nur eine einzige Apparatur pro Typus in einem Raum aktiv sein. Die Art und Anordnung der Fallen kann aber jederzeit in einem Übersichtsmodus, der zudem das Spiel pausieren lässt, verändert werden. In der Praxis läuft die Schlacht dann so ab: Allura wird von maximal zwei Gegnern gleichzeitig verfolgt, die sie an die richtigen Stellen im Raum lockt, um die zuvor platzierten Fallen mit korrektem Timing auszulösen. Dabei lohnt es sich, auf Kombinationswirkungen zu achten: So kann man z.B. den Feind zuerst in einer Bärenfalle festhalten, dann mit Pfeilen beschießen und schließlich noch von einem großen Felsen überrollen lassen. Oder man übergießt ihn mit Öl und stößt ihn dann per Rammbock direkt auf eine Brandbombe.

Vorinstallierte Mordmaschinen
Besonders geschickte Quälgeister integrieren auch die in den einzelnen Räumen bereits vorhandenen Fallen in ihre Pläne: Man findet neben Kronleuchtern, die auf Knopfdruck von der Decke herabsausen, auch umstürzbare Säulen, elektrische Stühle und scharfkantige Hirschgeweihe, mit denen man die Gegner in schmerzhaften Kontakt bringen kann. Sobald bestimmte Bedingungen erfüllt sind, lassen sich in einigen Räumen sogar besonders große "Dark Illusions" auslösen - als Beispiel sei hier nur eine riesige Spieluhr genannt, in der das arme Opfer durch die Zahnräder des gewaltigen Uhrwerks zermalmt wird. Generell gilt: Je länger die Fallen-Kombos ausfallen, desto mehr "Warl" kann Allura kassieren. Diese Substanz fungiert in Trapt als Währung, mit der sich die Prinzessin im Katalog ihres Haus-Dämons neue Fallentypen bestellen kann. Insgesamt gibt es knapp 50 verschiedene Mord-Vorrichtungen. Außerdem kann Allura Schlüssel kaufen, mit denen neue Räume zugänglich werden. Die Möglichkeiten, es den Gegnern ungemütlich zu machen, scheinen also ebenso vielfältig wie perfide zu sein. Es kommen jedoch im Spielverlauf zu selten wirklich neuartige Fallen zum Sortiment hinzu, denn im Grunde ist es egal, ob man nun einen großen Stein, eine große Eisenkugel oder einen ebenso großen Schneeball die Treppe hinunterpoltern lässt. Außerdem hat man recht schnell die sinnvollsten Kombo-Formen gefunden, so dass sich die Freude am Aushecken neuer Hinterhalte nach einiger Zeit etwas abnutzt.

Ausweichmanöver
Beim ersten Spielen von Trapt irritiert das niedrige Lauftempo der Figuren: Es wirkt beinahe so, als würden sich die Figuren unter Wasser bewegen. Durch dieses Zeitlupen-Jogging wird jedoch das Timing beim Fallen-Auslösen wesentlich erleichtert, so dass man schnell dankbar für das Schneckentempo ist. Die KI-Gegner verhalten sich ansonsten angenehm clever: Wenn die Gegebenheiten es zulassen, umgehen sie Fallen, deren Standort sie bereits kennen, so dass der Spieler ständig zum Neu-Verlegen der tödlichen Vorrichtungen gezwungen wird. Ansonsten verhalten die Gegner sich ihrer Klasse entsprechend: Nahkämpfer rennen direkt auf Allura zu, Bogenschützen und Magier hingegen halten eher Abstand von ihr. Problematisch ist bei diesen Verfolgungsjagden die frei um Allura drehende Kamera: Man ist ständig mit dem Nachjustieren der Perspektive beschäftigt, um die Feind- und Fallenpositionen im Blick zu behalten. Da sich die Kamera aber leider nur recht langsam schwenken lässt und gerade in Wandnähe gerne ein Eigenleben entwickelt, kann es im Eifer des Gefechts schon einmal zum kurzzeitigen Verlust der Übersicht kommen, zumal man sich ab und zu auch mal an einer Ecke verhakt.

Ende offen ...
Der Story-Modus, den man mühelos an einem intensiven Spiel-Wochenende absolvieren kann, wird durch die so genannten "Side Stories" erweitert. Dabei handelt es sich um optionale Kämpfe, die parallel zur Haupthandlung stattfinden sollen, aber letzten Endes inhaltlich nur selten für mehr Klarheit sorgen. Immerhin kann der Spieler hin und wieder durch Dialog-Optionen den Verlauf der Handlung beeinflussen. So kommt es, dass Trapt offiziell drei verschiedene Enden aufweist, die noch durch einen vierten, "vorzeitigen" Schluss ergänzt werden. Außerdem gibt es beim zweiten Durchspielen ein komplett anderes Set von "Side Stories". Wer sich für das Spiel richtig begeistern kann, hat also genügend Gründe, um immer mal wieder ein paar Runden durch die Villa zu drehen, zumal man nach nur einer Runde erst etwa die Hälfte der Fallen freigeschaltet haben dürfte. Wenn man hingegen ganz auf die Rahmenhandlung verzichten will, kann man sich im Survival-Modus der Aufgabe stellen, innerhalb eines Zeitlimits eine bestimmte Anzahl von Gegnern zu eliminieren.

Gothic Girls
Die Charaktermodelle gehören zwar nicht zur absoluten Oberklasse, können mit ihrem Detailreichtum aber dennoch überzeugen: Die Männer tragen meist imposante Rüstungen, während die Damen vorwiegend stilsicher in Gothic-Mode gewandet sind. Es ist schon erstaunlich, wie verbreitet Latex-Bustiers und Nylonstrümpfe in der mittelalterlichen Welt von Trapt sind. Trotz der zum Teil brutal anmutenden Fallen sieht man im Spiel übrigens kaum Blut. Die Umgebungen wirken angemessen düster und weisen ordentliche, wenn auch nicht unbedingt spektakuläre Texturen auf. Auch der mal finstere, mal treibende Orchestersoundtrack trägt gekonnt zur Stimmung bei. Bei den zahlreichen, aber etwas langwierigen Zwischensequenzen in Spielgrafik fällt leider die sehr sparsame Mimik der Gesichter unangenehm auf. Immerhin ertönt die japanische Original-Sprachausgabe, die allerdings in schlampigem Englisch mit vielen Tippfehlern und ausgelassenen Wörtern untertitelt ist. Auch die übrigen Bildschirmtexte sind komplett englisch, so dass Spieler ohne Fremdsprachenkenntnisse sich allein auf die nicht immer umfassenden Erklärungen des deutschen Handbuchs verlassen müssen.

Fazit:
manuel_100x126.jpgMit seinem perfiden Spielprinzip ist Trapt einzigartig - zumindest, was die aktuellen Konsolengenerationen angeht. Eine Weile lang macht es auch wirklich Spaß, die Feinde in ihr Unheil laufen zu lassen und ihnen mit den vielfältigen Todes-Apparaturen das Fürchten zu lehren. Nach einiger Zeit verliert man jedoch die Lust am Experimentieren, da viele Fallen sich von der grundlegenden Wirkungsweise her einfach zu sehr ähneln. Deshalb werden wohl nur Sadisten mit besonders ausgeprägter Lust am Fallenstellen langfristig Freude an Trapt haben. Obendrein sollte man wegen der nervig-trägen Kamera und der lieblosen bis nicht vorhandenen Lokalisierung des Spiels auch über ein gewisses Maß an masochistischen Nehmerqualitäten verfügen.

Trapt - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.4375 Grafik: 8.00
Sound: 7.75
Steuerung: 6.50
Gameplay: 7.50
Wertung: 7.4375
  • Unverbrauchtes Spielprinzip
  • Kluge Gegner
  • Detailreiche Charaktere
  • Japanische Sprachausgabe
  • Sehr träge Kamera
  • Zu wenig echte Fallen-Vielfalt
  • Verworrene Story
  • Bildschirmtexte in schludrigem Englisch

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Rezension vom: 06.03.2006
Kategorie: Action
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