Resident Evil
Entwickler:
Capcom
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
56 €
Systeme:
Gamecube
Inhalt:
Die Resident Evil Reihe, die mit dem ersten Teil vor 6 Jahren gestartet wurde kommt nun auch auf dem GameCube an. Die Spiele aus der erfolgreichen Serie haben auf Nintendos Würfel eine neue Heimat gefunden und werden exklusiv für dieses Gerät programmiert und angeboten.
Zu Zeiten der PSone kam quasi aus dem Nichts ein Titel der das Genre der Action-Adventure nachhaltig veränderte, und dem Genre ein neues Sub-Genre bescherte. Resident Evil ließ das Blut der Zocker gefrieren. Zwar hatte schon Alone in the Dark zuvor auf dem Amiga mit einem ähnlichen Konzept begeistert, Capcom jedoch führte die Idee des Horrorabenteuers zur Perfektion. Damals war die Grafik aus vorberechneten Hintergründen, mit Polygoncharakteren und -Objekten richtungsweisend. Das Gameplay war, abgesehen von der gewöhnungsbedürftigen Steuerung gut zwischen Action und Rätseln abgewogen. Resident Evil wurde zum Vorzeigetitel, nicht nur in diversen Kinderzimmern zum Beeindrucken der Kumpels, sondern auch in den Verkaufscharts. Sogar auf dem GameBoy Color wurde ein RE veröffentlicht. Der indizierte zweite Teil ließ somit nicht allzulange auf sich warten. Die Zwischenzeit bis dahin wurde ganz in alter Capcom-Manier mit einem Director's Cut zum ersten Teil überbrückt. Teil 3 RE: Nemesis konnte nicht ganz an die Erfolge der Vorgänger anknüpfen. Auf dem Dreamcast wurde dann Code Veronica gelauncht, das erst mit 1 Jahr Verspätung auf der PS2 ankam. Wer diesen Teil verpaßt hat, sollte sich die DC Version zulegen die einen 60 Hz Modus bietet, ganz im Gegensatz zur PS2 Version. Veronica war das erste RE das nicht auf vorgerenderte Hintergründe setzt. Beide Versionen (PS2 und DC) sollten zu günstigen Preisen noch zu bekommen sein, zumal die PS2 Version sogar im Rahmen der Platinum Reihe angeboten wird. Das Böse... Spielen könnt ihr mit Jill oder Chris, die beide Vor-und Nachteile haben.In einem verlassenen alten Herrenhaus müsst ihr zunächst einmal überleben lernen und euch gegen die fiesen Monster und Zombies zur Wehr setzen. Ihr müsst Rätsel lösen und Räume erkunden um einen Weg nach draussen zu finden. Ab und an bekommt ihr Hilfe durch eines eurer Teammitglieder. Während des Spiels kommt ihr den Hintergründen der seltsamen Mutationen auf den Grund.
Meinung:
Neue Grafik... Die offensichtlichsten Veränderungen wurden natürlich in Sachen Grafik vorgenommen. Diese hatte nach 6 Jahren auch wirklich eine Frischzellenkur nötig. Was die Herren Programmierer aber aus dem Zauberwürfel holen läßt dem Spieler zuweilen den Kiefer runterklappen. Konnte man in den bisherigen Teilen mit Renderhintergründen immer ganz klar Objekte und Charaktere vor dem Hintergrund ausmachen fällt dies hier schon schwerer. Es fügt sich optisch alles so gut ein, daß Capcom genötigt war Objekte mit einem Schimmern zu überziehen, damit man sie nicht übersieht. Blitze, Flackern von Licht und Feuer reflektieren an den Wänden, so daß man sich fragt wie das bei vorberechneten Hintergründen überhaupt möglich ist. Die Animationen der Figuren sind gut, die Models sind detailliert gestaltet, die Menüs sind ansprechend. Alles paßt sehr gut zusammen Kurzum, die Grafik von Resident Evil ist einfach atemberaubend. ...und andere Neuerungen Die Grafik wurde nicht einfach nur ein wenig aufgepeppt, sondern komplett neu designt. Im Zuge dieser Verbesserungen wurde auch das Design und Layout der Locations überarbeitet. Es gibt neben dem bekannten alten Herrenhaus nun auch neue Abschnitte innen und außen. Dazu gehören neben neuen Räumen auch eine verlassene kleine Hütte, die aussieht wie direkt aus einem bekannten Horrorstreifen. Der Friedhof wartet eure Erkundung und die nette Gruft-Maschinenhalle lädt zum Verweilen. Optisch ansprechend ist auch die Dekoration, die diese Location ziert. Man bekommt nicht jeden Tag einen Sarg an der Decke zu sehen, aus dem auch noch ab und an Geräusche und rote Flüssigkeiten kommen. Resi-Veteranen werden im Game sicher besser zurecht kommen, als Neueinsteiger. Jedoch muß man beachten, daß viele Items nun nicht mehr dieselbe Funktion haben wie im Ur-Resi. Verschiedene Gegenstände wurden neu plaziert, hinzu kamen neue Items wie die Benzinkanister und die dazugehörige Kanne. Mit deren Hilfe könnt ihr euch der Zombies endgültig erledigen, indem ihr sie einfach mal verbrennt. Verbesserungen sind auch in den Menüs zu vermerken. Zwar habt ihr immer noch zuwenig Platz im Inventar, aber wenigstens wurde die Karte ordentlich überarbeitet. Jetzt könnt ihr direkt erkennen welche Türen ihr schon benutzt habt, welche euch offenstehen, und welche ihr gar nicht erst betreten könnt, solange euch der Schlüssel fehlt. Weiterhin seht ihr anhand der Farbe ob ihr bereits in einem Raum wart und ob ihr dort auch alle Items mitgenommen habt und alle Rätsel gelöst habt. So spart ihr euch beim Spielen das nochmalige Betreten einiger Räume, wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr dort nicht etwas vergessen habt. Großes Lob dafür an die Capcom-Mannen. Neu sind auch die Nahkampf Defensiv Waffen. Kommt euch ein Zombie mal zu nah, könnt ihr euch mit einem Dolch zur Wehr setzen oder ihn mit einer Batterie unter Strom setzen. Schwierigkeitsgrade und Lokalisation Zu Beginn des Games werdet ihr gefragt ob ihr das Spiel lieber im "Bergsteigen" oder im "Wandern" Modus spielen wollt. Dies kennzeichnet 2 unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Im leichteren Modus hat euer Charakter weniger Feinde zu töten, dazu gibt es mehr Munition und Heilpflanzen zu finden. Leider ist der eine Modus etwas zu schwer, der andere dagegen etwas zu leicht ausgefallen. Einen normalen Modus gibt es leider nicht.
Wer keine Lust auf die deutschen Einblendungen hat, die an manchen Stellen leider nicht sehr treffend und teilweise unpassend sind, kann den Cube einfach auf Englisch umstellen. Das offenbart euch englische Sprache in den Sequenzen ohne jegliche Untertitel, und im Spiel statt deutscher Untertitel englische. Sound Die Musikstücke in Resident Evil sind seltener geworden. Die nun vorherrschende absolute Stille kommt der beklemmenden Atmosphäre sehr zugute. Ständig sind eure Ohren gespitzt und warten nur auf verdächtige Geräusche. Spannung wird so aufgebaut und gehalten. Je nach Untergrund knarrt, knirscht und knistert es unter euren Füßen und aus den Boxen. Zombies stehen auch schon mal seelenruhig herum und warten leise auf euch, statt euch mit lautem Gestöhne auf ihre Gegenwart aufmerksam zu machen. So biegt ihr ein ums andere mal um die Ecke, ohne den angreifenden Kollegen zu erwarten. Wenn ihr in einen Speicherraum kommt gibt es die bekannte ruhige Musik, die euch zeigt "hier seid ihr sicher". Alle Tiergeräusche sind schön nachempfunden, der gesprochene Dialog weiß durch die Originalstimmen zu überzeugen.
Fazit:
Fazit Optik und Sound sind wirklich vom Feinsten. Dieser Titel ist für das Image des GC wirklich wichtig, etabliert er das Gerät doch in der Sparte der "erwachsenen" Konsolen, und hebt es damit aus dem Kiddie-Image heraus. Höchst vernünftig ist die 18er Einstufung durch die USK. In Kinderhände gehört dieser Titel tatsächlich nicht. Selbst als erwachsener Mensch überlegt man es sich schon mal, ob man das Teil abends mit zugezogenen Vorhängen und aufgedrehter Anlage spielt. Herzschwache Spieler sollten diesen Titel meiden oder sich mit dem Zugucken begnügen. Neben der beklemmenden Atmosphäre die eh schon vorherrscht machen einem auch die "Schockeffekte" zu schaffen, wenn Fenster zerspringen und Untote angreifen. An blutigen Details mangelt es nicht. Der Titel weist im Vergleich zu den NTSC Fassungen auch keinerlei Schnitte oder Veränderungen auf. Lediglich ein Glitch wurde rausgenommen. Der Trick mit der unendlichen Munition für den Grenade Launcher funktioniert nicht mehr.
Neben den wirklich ordentlichen Verbesserungen in Sachen Grafik fallen aber leider auch einige Dinge negativ auf. Warum kann man nur über das Menü nachladen? Oft steht man einer Horde Zombies gegenüber, feuert so schnell wie möglich und wird dann unvermittelt in die Nachladeanimation gezwungen. Die Alternative ist mitzuzählen, ins Inventory gehen und rechtzeitig nachladen. Das ist schade, denn Tasten waren doch genug da für ein automatisches Nachladen. Die Steuerung mit dem Analogstick kann man gleich einmal vergessen, denn damit lässt sich nicht sauber spielen. Durch den langen Hebel werden Kommandoeingaben unnötig verfälscht. Besser geht es mit dem Digi-Kreuz, das aber nach einiger Zeit durch seine geringe Größe Schmerzen bereitet. Aber so ist man wenigstens nahe bei den Figuren, die müsse ja auch leiden. Lediglich an manchen Ecken und Vorsprüngen gibt es dann noch Probleme, weil die Steuerung doch etwas hakelig ist. Dazu kommt die starre Kamera, die gerne mal in einem ungünstigen Augenblick umschaltet. Ebenso anmerken muß man die langen Türanimationen, die sich nicht wegdrücken lassen. Auf der einen Seite wird damit Spannung und Atmosphäre erzeugt, auf der anderen Seite nervt das ungemein. Noch nerviger dagegen ist jedoch das unnötige Rumgelaufe, das man betreiben muß, um immer mal wieder Gegenstände abzulegen oder aus der Kiste zu holen. Benzinkanne und Feuerzeug sowie 1 Waffe und Munition mus man eh immer dabei haben. Für alles andere ist meist nur wenig Platz, daher ist man des Öfteren genötigt Wege zurückzulegen. Dadurch wird die Spielzeit natürlich künstlich erhöht. Insgesamt ist der Kauf dieses Games für GC Besitzer Pflicht. In Sachen Survival Horror zieht Capcom hier mit den Produkten der Konkurrenz, die sich zeitweise absetzen konnten, wieder gleich und macht Appetit auf das nächste Abenteuer. Das Prequel "Resident Evil Zero" wird die Vorgeschichte des ersten Teils behandeln. Erst danach wird es den offiziellen vierten Teil geben. Bis dahin sind wir mit diesem Titel gut versorgt, zumal es auch Einige an freispielbaren Bonussen gibt.
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