Genre:
Adventure USK Freigabe:
Downloadspiel ohne USK-Prüfung ca. Preis:
14,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
The Final Station hört sich nach einem lockeren Zug-Simulator an. Doch wie so oft trügt der Schein, denn hinter dem Namen verbirgt sich noch viel mehr. Was genau, erfährst Du wie immer in unserem Test.
Meinung:
Bereits der Prolog lässt erahnen, dass The Final Station wesentlich mehr als nur ein schnöder Zug-Simulator ist. Dort finden wir uns nämlich inmitten eines Kampfes gegen irgendwelche schwarzen Geschöpfe wieder, denen wir in 2D-Pixel-Häusern entkommen müssen.
Genre-Mix
Nach dieser kurzen Sequenz, die mit dem Tod unseres Charakters endet, geht es wesentlich ruhiger und tatsächlich zu einem Großteil auch wie in einem Zug-Simulator zu, denn ab sofort schlüpfen wir in die Haut eines Zugführers, der sich, wie jeden Morgen, auf den Weg zur Arbeit macht. Dort angekommen schlüpfen wir in unsere Uniform und steigen in den Zug, den wir dann auch wie in einem Simulator-Spiel instand halten müssen.
Das ist aber einfacher gesagt als getan. Unser Zug hat nämlich schon einiges auf dem Buckel, weshalb er besonders anfällig für Probleme ist. So ist es auch wenig verwunderlich, dass quasi immer etwas kaputt ist und wir es durch unterschiedliche Minispiele wieder reparieren müssen.
Zudem muss unser Zug auch regelmäßig mit neuem Treibstoff versorgt werden. Diesen finden wir allerdings nicht im Zug selber, sondern an den Bahnhöfen bzw. den dazu gehörigen Städten, in denen wir zu Fuß unterwegs sind und das andere Gesicht von The Final Station erleben. Wenn man aus dem Zug aussteigt, wird aus dem netten Zug-Simulator nämlich ein Side-Scrolling-Survival-Game, in dem uns die schwarzen Geschöpfe, die in Wirklichkeit von einer sich ausbreitenden Seuche befallene Menschen sind, auflauern und fressen wollen. Folgerichtig müssen wir ab jetzt auch nicht mehr irgendwelche Hebel betätigen, sondern - wie in einem klassischen Survival-Game üblich - Schränke und Tische durchwühlen und uns alle möglichen Vorräte, Erste Hilfe-Pakete und alles andere, was man eventuell im simplen Crafting-System zu etwas Nützlichen zusammenbauen kann, schnappen und wieder zum Zug gelangen. Dabei sollte man aber stets ruhig und besonnen vorgehen, denn auch wenn das Spiel insgesamt nicht so knallhart oder gar frustrierend ist wie andere Survival-Games, ist zumindest die Munition doch extrem rar gesät. Wenn hinter einer verschlossenen Tür eine Horde Feinde lauert, sollte man diese also auch hier lieber nicht unnötig aufschrecken, sondern sich nach einem anderen Weg umschauen oder zum Zug zurückkehren. Vor allem dann, wenn es sich bei den Geschöpfen nicht um die einfache Art handelt. Die Seuche bringt nämlich nicht nur eine Art Fiesling hervor, sondern gleich mehrere: manche von ihnen schleichen sich langsam an einen heran, um dann blitzartig zuzubeißen, andere rennen auf einen zu, andere sind besonders gut gepanzert und können nur durch einen Schuss in ihren Kopf getötet werden und wiederum andere explodieren, wenn man in ihrer Reichweite ist.
Was macht man mit den Überlebenden?
Die Instandhaltung des Zuges, das Ausfindigmachen von Munition und Vorräten und die schwarzen Geschöpfe sind aber noch nicht alle Probleme, mit denen wir uns rumschlagen müssen, denn an den Stationen treffen wir auch immer wieder auf Überlebende, die gerettet werden wollen und uns dafür sogar gutes Geld bieten, mit dem wir wiederum wertvolle Güter kaufen können. Klar, dass man intuitiv denkt, dass das einfach verdiente Kohle ist. Allerdings stellen die Fremden auch ein gewisses Risiko dar. Schließlich weiß man nie, ob nicht der eine oder andere eventuell schon von der Seuche befallen wurde und mit den seltenen Medipacks aufgepäppelt werden muss. Selbst wenn sie gesund sind, wollen sie verpflegt werden, was die ohnehin wertvollen Güter noch mehr beansprucht. Was macht man also? Nimmt man sie mit und kümmert sich in bester Micro-Management-Manier um sie und den Zug (was schnell sehr stressig werden kann) und erfährt dabei von ihnen viel von der gelungenen Story oder überlässt man sie am Bahnhof ihrem Schicksal? Oder wählt man gar die dritte Variante - man nimmt sie mit, lässt sie dann aber im Zug verhungern bzw. sterben? Dieser Weg ist sicherlich nicht der allernetteste und die Belohnung fürs Retten kann man auch abschreiben, jedoch kann man sie dafür nach ihrem Ableben ausplündern und gelangt so eventuell an wertvolle Gegenstände.
Es gibt also verschiedene Wege, wie man mit den Überlebenden vorgehen kann - welchen man wählt, liegt ganz bei einem selbst.
Minimalismus der passt
Die Steuerung des Ganzen ist denkbar einfach. Im Grunde muss man nur nach rechts und links scrollen, alle Aktionen werden wiederum mit wenigen Tastendrücken ausgeführt. Das ist schnell erlernt und benötigt keine lange Einarbeitungszeit.
Grafisch ist The Final Station, wie so viele Indie-Games, im 2D-Pixel-Look gehalten worden. Anders als in vielen Spielen gefällt mir dieser hier aber auf allen Systemen ungemein gut. Irgendwie passt dieser minimalistische Look hier einfach perfekt zum Setting. Das gilt gleichermaßen für die Soundkulisse, die das Geschehen stets mit den richtigen Klängen untermalt.
Fazit: The Final Station ist ein gelungener Survival-, Simulator-, Micromanagement-Mix, der durch seine ordentliche Story und den minimalistischen 2D-Pixel-Look zu gefallen weiß. Allerdings fehlt es an Abwechslung und Tiefgang, weshalb man nach ein paar Stunden auch genug hat. Die paar Stunden sind dafür aber sehr unterhaltsam.
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